Spielbericht: VfL Bochum - 1. FC Kaiserslautern 1:0

Harmlose Fehlerteufel lassen ihre Fans weiter leiden

Harmlose Fehlerteufel lassen ihre Fans weiter leiden


Schon wieder verloren. Wieder durch ein Eigentor. Mit der Auswärtspleite im Ruhrstadion endet die DFB-Pokal-Saison für die Roten Teufel dieses Jahr schon im Oktober. Auf das Spiel in Bochum blickt DBB-Autor Altmeister zurück.

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Drei Tage nach dem Peinlich-Auftritt im Wildpark, wonach Sascha Mockenhaupt den Abstiegskampf ausrief, aber vermutlich nicht deshalb aus der Mannschaft flog, wechselte der 1. FC Kaiserslautern den Wettbewerb und trat im Pokal beim VfL Bochum an, wo man schon oft gut aussah. Diesmal jedoch nicht.

FCK-Trainer Konrad Fünfstück änderte die Mannschaft auf drei Positionen gegenüber dem desolaten Derby und verhalf Michael Schulze nach langer Verletzungspause zum Saisondebüt sowie Tim Heubach zum Comeback. Auch Marcus Piossek wurde wieder in die Startelf gehievt. Neben Mockenhaupt mussten sich Patrick Ziegler und Ruben Jenssen das Geschehen von der Bank aus anschauen. VfL-Trainer Gertjan Verbeek änderte seine Startformation sogar fünffach und ließ zur Überraschung fast aller selbst seinen Top-Torjäger Simon Terodde zunächst draußen.

Insgesamt 18.514 Besucher wollten an einem milden Herbstabend die Partie sehen, darunter knapp 2.000 FCK-Fans und somit sogar mehr Gäste als beim Ligaspiel vor gut einem Monat. Die Stimmung beim Lautrer Anhang war trotz der Derby-Depression von Anfang an gut, ließ jedoch im Laufe der zweiten Halbzeit nach. Die Bochumer zeigten vor Spielbeginn eine schöne blau-weiße Choreographie über drei Tribünen, die der Gästeblock mit rot-weißen Fahnen, Luftballons und Papierschnipseln konterte.

Beide Mannschaften fanden schwer ins Spiel. Der FCK zeigte optisch ein paar schöne Passagen nach vorne, brachte aber in der ersten Halbzeit keinerlei Torgefahr zustande. Spätestens ab etwa 20 Metern vor dem gegnerischen Tor war man mit seinem Latein am Ende. Die ebenfalls auf mehreren Positionen umformierte Bochumer Mannschaft erspielte sich zwar mehrere Torchancen, vergab diese aber auch mehr oder weniger kläglich. So kam ein ziemlich mäßiges 0:0 zur Pause zustande.

Nach dem Wechsel wurden die Roten Teufel zunächst etwas stärker und verzeichneten durch Marcel Gaus sogar eine gute Tormöglichkeit, die jedoch von VfL-Keeper Manuel Riemann geklärt wurde. In der Folge wurden immerhin zwei brauchbare Weitschüsse von Schulze und Daniel Halfar abgefeuert, die allerdings Riemann nicht wirklich vor große Probleme stellten. Dann kamen die Gastgeber aber immer besser ins Spiel und brachten die Lautrer häufiger in Verlegenheit. Zahlreiche Flanken segelten der Innenverteidigung solange um die Ohren, bis ausgerechnet Chris Löwe in Bedrängnis mit einem unglücklichen Eigentor eine solche für den Gastgeber versenkte (67.).

Vorher und danach hielt Marius Müller seine Farben mit mehreren Glanzparaden im Spiel. Der Gästeblock murrte nun immer stärker und fuhr mehr und mehr die Unterstützung runter beziehungsweise forderte mehr Kampfgeist von seiner nicht überzeugenden Truppe. Die in der Schlussviertelstunde eingewechselten Erik Thommy, Lukas Görtler und Mateusz Klich konnten dem Spiel keine entscheidende Wende mehr geben, wobei Thommy immerhin noch zwei, drei ordentliche Szenen hatte.

Erst ab der der 89. Minute bis in die Nachspielzeit hinein zeigte der FCK richtig Herz und kam im Gewühl noch zu mehreren Chancen, konnte aber keine mehr verwerten. Am Ende stand ein hochverdienter Sieg der Bochumer, die nun von weiteren Großauftritten im Pokal träumen dürfen, während die arg fehlerhaften Roten Teufel nach drei torlosen Niederlagen hintereinander gegen Bielefeld bereits mit dem Rücken zur Wand stehen. Folgen weitere Auftritte ähnlicher Machart, dann muss der Abstiegskampf demnächst tatsächlich ausgerufen werden.

Mein Spieler des Spiels: Marius Müller, ohne den die Niederlage höher ausgefallen wäre.

Was sonst noch auffiel: Nach dem Schlusspfiff kam die Mannschaft nur zaghaft zu den Fans, wo sie nur spärlicher Applaus, jedoch viele Pfiffe und wütende „Wir woll'n euch kämpfen sehen“-Rufe erwarteten. Nur Keeper Müller und sein Mentor Gerry Ehrmann wurden gefeiert. Der Effekt des Trainerwechsels scheint schon verpufft zu sein.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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