Gerade einmal zwei volle Tage und ein gemeinsames Training blieben Spielern und Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern nach der bitteren Niederlage im Derby. Am Dienstag schon steht das nächste Auswärtsspiel an: Im DFB-Pokal gastieren die Roten Teufel beim VfL Bochum, wo Konrad Fünfstück mit einigen personellen Änderungen plant.
Die Ausgangslage
Rang 11 nach zwölf Spielen. Der 1. FC Kaiserslautern versumpft im Mittelmaß der zweiten Liga. Zuletzt markierten zwei Niederlagen das Ende des kleinen Höhenflugs nach dem Trainerwechsel. Nun steht die Pokalpartie bei den Bochumern an, deren Formkurve seit einigen Wochen ebenfalls nach unten zeigt: Nach fünf Siegen in Serie zum Saisonauftakt gab es zuletzt in sieben Spielen nur noch einen einzigen Erfolg. Der vorläufige Tiefpunkt war die Auswärtspartie beim FSV Frankfurt, wo die Mannen von Gertjan Verbeek eine 2:0-Führung verspielten und am Ende noch mit 2:3 verloren.
Für beiden Mannschaften bietet sich am Dienstagabend also die Chance zur Trendwende – und nebenbei die Möglichkeit, die jeweils klammen Vereinskassen mit ein bisschen Geld zu füllen.
Das Personal
„Alles“, antwortet Konrad Fünfstück kurz und bündig auf die Frage, was sich denn gegenüber dem Spiel in Karlsruhe ändern müsse. So wird der FCK-Trainer erstmals seine Startformation aus sportlichen Gründen und nicht aufgrund von Verletzungen verändern: Sascha Mockenhaupt wackelt in der Abwehr, Daniel Halfar wird voraussichtlich wieder in die Mittelfeldzentrale rücken und die rechte Außenbahn wird neu besetzt mit Marcus Piossek und dahinter wahrscheinlich Rückkehrer Michael Schulze (Fünfstück: „Er hat am Sonntag einen positiven Belastungstest absolviert, endgültigen Aufschluss wird die letzte Einheit am Montagabend geben“). Einige Spieler haben noch mit Blessuren aus dem KSC-Spiel zu kämpfen, zum Beispiel Markus Karl, weshalb die Reise nach Bochum sicherheitshalber mit 19 Mann angetreten wird.
Der Gegner
Vor dem letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften stand der VfL Bochum an der Tabellenspitze. Ziemlich genau einen Monat später ist die Partystimmung an der Castroper Straße allerdings abgeflaut, erst recht nach der bitteren Niederlage am Bornheimer Hang. Trotzdem steht der VfL, bei dem im Frankfurt wieder der Ex-Lautrer Jan Simunek auf der Bank saß, mit nur drei Punkten Rückstand auf Platz 1 noch gut da. Im Pokal möchte man nun, nachdem in der ersten Runde die Hürde beim FSV Salmrohr genommen wurde, ins Achtelfinale vorstoßen.
Dabei kann VfL-Trainer Verbeek auf den zuletzt gelbgesperrten und in Kaiserslautern geborenen Timo Perthel setzen, der für den gegen Frankfurt schwachen Giliano Wijnaldum in die Startelf rücken dürfte. Überraschungen sollten die Lautrer ansonsten nicht befürchten, gilt Verbeek doch nicht gerade als Freund größerer Rotation. Besondere Aufmerksamkeit gilt natürlich Torjäger Simon Terodde, der diese Saison schon neunmal in der Liga und dreimal im Pokal traf.
Das letzte Spiel
Auch beim letzten Duell der beiden Traditionsklubs am 9. Spieltag hatte der FCK nur wenige Tage zuvor eine schmerzhafte Niederlage erlitten: 0:3 verlor man unter der Woche gegen Nürnberg, weshalb sich Kosta Runjaic vom Traineramt in der Pfalz verabschiedete. Zur Premiere des neuen Coachs Konrad Fünfstück gelang dann ein nicht gerade erwarteter 2:1-Auswärtssieg, der Bochum die Tabellenführung kostete und beim FCK-Anhang zaghafte Hoffnung auf Besserung weckte.
Fan-Infos
Das dritte Auswärtsspiel innerhalb von zehn Tagen, ein nicht gerade auswärtsfahrerfreundlicher Termin unter der Woche, dazu die zurückgekehrte sportliche Krise – und trotzdem: An die 2.000 Fans werden die Roten Teufel auch an diesem Dienstagabend ins beschauliche Ruhrstadion begleiten und für eine ordentliche Kulisse sorgen. Ob die Bochumer erneut die Marke von 20.000 Zuschauern knacken können, ist derweil fraglich – 17.000 Karten waren bis Montag verkauft.
O-Töne
„Der VfL zählt dieses Jahr zu den besten Mannschaften der Liga“, ist sich FCK-Trainer Konrad Fünfstück sicher, der gerne seinen zweiten Sieg „anne Castroper“ feiern möchte: „Wir wollen wieder das Gesicht der ersten Spiele (unter meiner Leitung) zeigen.“
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)
Voraussichtliche Aufstellungen
VfL Bochum: Riemann - Celozzi, Fabian, Bastians, Perthel - Losilla, Hoogland - Bulut, Haberer, Terrazzino - Terodde
Es fehlen: Maria (Muskelfaserriss), Gündüz, Gyamerah (beide Aufbautraining)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
1. FC Kaiserslautern: Müller - Schulze, Vucur, Heubach, Löwe - Piossek, Karl (Ziegler), Halfar, Gaus - Colak, Przybylko (Görtler)
Es fehlen: Zimmer, Ring, Osei Kwadwo (alle Muskelfaserriss), Pich (Wadenverhärtung), Fomitschow (Knieverletzung), Jacob (Kreuzbandriss), evtl. Karl
Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht, Thomas