Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern – SC Paderborn

Hinten null, vorne X

Hinten null, vorne X


Bundesliga-Absteiger SC Paderborn hat vergangene Woche 0:6 gegen den SV Sandhausen verloren. Darf man daraus eine Marschroute für das anstehende Montagsspiel des 1. FC Kaiserslautern ableiten? Kosta Runjaic verspricht den Fans „ein gutes Fußballspiel“, möchte aber zunächst „die Null“ sichern.

Die Ausgangslage

Nach fünf Halbzeiten ohne eigene Tore (gegen Duisburg, Braunschweig und Rostock) waren die Roten Teufel am letzten Sonntag bei Union Berlin vorne wieder erfolgreicher – aber auch hinten löchriger, und genau das wurmt den FCK-Trainer. Nach dem insgesamt durchwachsenen Saisonauftakt dürfte das Match gegen Paderborn nun als Schlüsselspiel weisen, wo die Reise der Betzebuben in den nächsten Wochen hingehen wird.

Ähnliches gilt für Paderborn, könnte man meinen: Die Ostwestfalen haben ebenfalls erst einen Sieg auf dem Konto (2:1 in Düsseldorf), aber im Gegensatz zum FCK auch schon zwei Niederlagen. Vor allem das halbe Dutzend gegen Sandhausen war ein derber Wirkungstreffer; alles andere als eine zunächst defensive Herangehensweise auf dem Betzenberg wäre so gesehen sehr überraschend.

Das Personal

Abgesehen von den Langzeitverletzten kann Kosta Runjaic aus dem Vollen schöpfen. Aber welche elf sind die besten Spieler? Die vermeintliche Stammelf von Saisonbeginn ist schon wenige Wochen später durcheinander gewirbelt, bedingt durch Formschwankungen, Verletzungen und Transfers.

Wieder beginnen wird gegen seinen Ex-Verein der aus Paderborn gekommene Patrick Ziegler in der Mittelfeldzentrale. Ganz vorne scharren Tordebütant Maurice Deville und Antonio Colak mit den Hufen, als offensive Alternativen bieten sich außerdem Erik Thommy und Mateusz Klich an. Wahrscheinlicher ist aber, dass größtenteils die gleiche Startformation wie in Berlin beginnen wird.

Der Gegner

Noch mehr als der FCK ist Paderborn nach dem Fehlstart auf dem Transfermarkt aktiv: Vier Neue sollen noch kommen. Schon gegen Sandhausen wurde Kapitän und Abwehrchef Uwe Hünemeier schmerzlich vermisst, der in die englische zweite Liga wechselte – bei weitem nicht der einzige Leistungsträger, den Paderborn ziehen lassen musste. Umso dringender werden nun Verstärkungen für die Defensive gesucht, was man als Glück für den FCK werten könnte, der vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt gegen einen personell gebeutelten Gegner spielt.

Aber es gibt auch ein kurios schnelles Wiedersehen für die Roten Teufel: Paderborn hat diese Woche Christian Bickel verpflichtet, der, noch in Diensten von Hansa Rostock, vor zwei Wochen die FCK-Abwehr mehrfach in Not brachte und unter anderem einen Lattentreffer zum Pokalfight beitrug. Er soll auch Angreifer Nick Proschwitz füttern, der im Sommer fast in Lautern gelandet wäre und anstelle des verletzten Ex-FCK-Kapitäns Srdjan Lakic auf dem Betze auflaufen wird.

Das letzte Spiel

Für den FCK war es der Anfang vom Ende und für Paderborn der Startschuss zu einer furiosen Aufholjagd: Das düstere 0:1 am 13. Dezember 2013 im Fritz-Walter-Stadion leitete einen entgegengesetzten Saisonverlauf beider Vereine ein, der im Aufstieg des SC Paderborn mündete.

Fan-Infos

„Montags könnt' ich kotzen“, hieß es früher mal auf einem Spruchband. Das gilt diesmal ganz besonders für die FCK-Fans, die aus Richtung Pirmasens kommen, denn mit dem Zug werden sie die Reise nicht antreten können (siehe Zuginfo zum Heimspiel, außerdem bitte die Neuerungen beim Park&Ride beachten).

Nicht nur aufgrund der Anstoßzeit und der erschwerten Anreise wird die Zuschauerzahl am Montag „ausbaufähig“ sein: Um die 26.000 Besucher werden erwartet, die Vorverkaufszahl am Freitagmittag lag bei gerade mal 22.000. Aus Paderborn wird ein wie immer motiviertes Grüppchen anreisen, dass aber – ebenfalls wie immer – nur mickrige hundert Fans zählen wird.

Kauftipp für FCK-Fans in der Westkurve: Das Fanzine „Paranoid #8“ und die Fischerhüte fürs nächste Pokalspiel sind am PI-Stand erhältlich (siehe Rezension: Von Sandhausen über Genua bis Tiflis).

O-Töne

Was soll SCP-Trainer Uwe Gellhaus auch anderes sagen als: „Ich erwarte eine Reaktion der Mannschaft.“ In der Trainingswoche sei diese schon zu sehen gewesen und das 0:6 gegen Sandhausen wurde offiziell als abgehakt erklärt. Auch für FCK-Coach Kosta Runjaic spielt das letzte Ergebnis des Gegners keine übergeordnete Rolle, vielmehr verspricht er trotz allen Augenmerks auf eine kompakte Defensive: „Unsere Fans dürfen sich auf ein gutes Fußballspiel freuen. Wir werden besser spielen als das letzte Mal, denn für uns ist klar: Wir wollen den ersten Dreier zuhause feiern.“ Word!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Burgfarrnbach)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Müller – Zimmer, Vucur, Heubach, Löwe – Karl, Ziegler – Jenssen, Ring, Halfar - Przybylko

Es fehlen: Görtler (Innenbanddehnung), Schulze (Achillessehnenprobleme), Jacob (Kreuzbandriss), Gaus (Reha)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

SC Paderborn: Kruse - Heinloth, Lopez, Ruck, Brückner - Ndjeng, Bickel, Bakalorz, Ouali - Proschwitz, Saglik

Es fehlen: Hohenleder (Gelb-Rot-Sperre), Bertels, Lakic (beide Aufbautraining)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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