Vorbericht: VfL Bochum – 1. FC Kaiserslautern

„Von Beginn an powern“

„Von Beginn an powern“


Auf dem Weg zurück in die Bundesliga wartet auf den 1. FC Kaiserslautern als nächster Gegner der VfL Bochum. Optimistisch treten die Roten Teufel die Reise in den Pott an – trotz eines großen Fragenzeichens, was den Kader betrifft.

Die Ausgangslage

Zwar reichte der am Montagabend gegen Leipzig erkämpfte Punkt zur Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes, doch verpassten die Roten Teufel einmal mehr die Chance, in der Tabelle davon zu ziehen. Gelingen könnte das endlich am morgigen Freitag: Vorausgesetzt der SV Darmstadt 98 verliert zeitgleich in Leipzig, könnte sich der FCK ein Vier-Punkte-Polster zu den Lilien aufbauen – und dann mit deutlich weniger Druck in das Spitzenspiel am nächsten Spieltag bei den Hessen gehen. Außerdem ließe sich damit auch der Karlsruher SC auf Distanz halten, unabhängig von dessen Ergebnis am Samstag (zu Hause gegen Fürth). Sinn machen diese Rechenspiele allerdings nur, wenn die Lautrer am Freitagabend selbst drei Punkte einfahren. „Wir wissen, wie schwer es ist, einen Sieg zu landen. Es gibt keine Garantien“, sagt Kosta Runjaic und benennt deshalb die Marschroute: „Die einzige Sicherheit können wir haben, wenn wir wie am Montagabend von Beginn an powern.“

Das Personal

Zuerst machte er den wichtigen Ausgleich, um dann wenige Minuten später verletzt ausgewechselt zu werden: Simon Zoller, der gerade mit dem Toreschießen anzufangen schien, erlitt im Spiel gegen Leipzig eine schmerzhafte Oberschenkelzerrung. „Ob er im Kader sein oder spielen wird, wissen wir momentan noch nicht“, setzt Kosta Runjaic ein dickes Fragezeichen hinter den gerade in Form gekommenen Torjäger. Zoller („Es wird krass eng“) soll am Donnerstag zumindest mit nach Bochum fahren, die letzte Entscheidung fällt dann vor Ort.

Wie schon gegen Leipzig wird auch am Freitagabend der an einem Muskelfaserriss laborierende Tobias Sippel von Marius Müller vertreten. Offen ist noch, wer als Ersatzkeeper mit nach Bochum reisen wird: Raphael Sallinger setzte unter der Woche mit einem grippalen Infekt aus, Julian Pollersbeck hat schon länger mit Wehwehchen zu kämpfen. Ansonsten gibt es neben den Langzeitverletzten Marcel Gaus und Ruben Jenssen keine weiteren Ausfälle zu beklagen, auch wenn das intensive Spiel am Montag seine Spuren hinterlassen hat. Auf dem Programm steht deshalb vor allem Regeneration. „Wichtig ist jetzt in den Tagen danach, ein bisschen den Kopf auszuschalten“, sagt Michael Schulze. „Trotzdem werden wir den Fokus dann wieder hochfahren und gegen Bochum fit sein.“

Der Gegner

Der VfL Bochum scheint da zu stehen, wo er seit der gescheiterten Rückkehr in die Bundesliga 2011 hinzugehören scheint: Im grauen Mittelmaß der zweiten Liga. Auch der zum Jahreswechsel vollzogene Trainerwechsel von Peter Neururer zu Gertjan Verbeek brachte keine echte Verbesserung was die Tabellensituation betrifft. Zuletzt setzte es gegen Darmstadt, Leipzig und München drei Niederlagen am Stück – zu anfällig sind die Westfalen in der Defensive. Hinzu kommt eine große Portion Verletzungspech. Trotzdem sollte der FCK gewarnt sein. „Mit dem Trainerwechsel ist Bochum offensiver geworden“, betont Kosta Runjaic. Das gilt vor allem für Heimspiele: Zu Hause erzielte der VfL nach den Aufstiegskandidaten aus Ingolstadt (29), Kaiserslautern und Darmstadt (je 26) mit 25 Treffern die meisten Tore – kassierte allerdings auch 21 Stück, was durchschnittlich 1,5 Gegentoren pro Heimspiel entspricht.

Das letzte Spiel

Geendet hatte das Hinspiel, wie es angefangen hatte: Mit einem Treffer für den VfL Bochum. Nachdem Simon Terrode die Gäste in Führung bringen konnte, drehten Srdjan Lakic und Sebastian Jacob mit ihren Toren die Partie. Dank des Treffers von Stanislav Sestak kurz vor Schluss konnten die Blau-Weißen allerdings doch noch einen Punkt aus der Pfalz entführen.

Fan-Infos

1.700 Tickets hat der FCK an seine Fans verkauft. Gut möglich, dass der eine oder andere Kurzentschlossene noch dazu kommt. Kein Wunder: Das Stadion an der Castroper Straße mit seiner engen Architektur und den hohen Flutlichtmasten mitten im Wohngebiet gilt als eines der beliebteren Ziele im Zweitliga-Reiseplan.

Wer sich allerdings mit dem Auto oder Bus auf den Weg in die zweitgrößte Stadt Westfalens begibt, sollte vorgewarnt sein: Pünktlich am Freitagnachmittag setzt im Ruhrgebiet der Wochenend- und Feierabendverkehr ein. Staus und längere Wartezeiten gilt es einzuplanen.

O-Töne

„Nach vorne spielen, schnell spielen, aggressiv spielen und versuchen, Bochum von der ersten bis zu letzten Minute zu beschäftigen“, erklärt Kosta Runjaic den Matchplan für Freitagabend. „Das wird auch ein Spiel, in dem die Mentalität mitentscheidend sein wird.“

Nach der enttäuschenden 1:2-Niederlage in München, hängt derweil die Stimmung bei den Verantwortlichen des VfL Bochum tief: „Ich bin zu 100% enttäuscht. Ist das genug? Oder muss ich 120 sagen?“, haderte Gertjan Verbeek nach dem Spiel. Auch wenn der VfL damit noch in den Abstiegsstrudel geraten könnte, bleibt Sportvorstand Christian Hochstätter gelassen: „Ich glaube nicht, dass wir die restlichen fünf Spiele auch verlieren.“ Mindestens eines allerdings auf jeden Fall.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Voraussichtliche Aufstellungen

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VfL Bochum: Luthe - Celozzi, Fabian, Bastians, Abdat - Zahirovic, Losilla - Sestak, Terrazzino, Gregoritsch - Terodde

Ersatz: Esser, Cacutalua, Gulden, Forssell, Balci, Bulut, Cwielong

Es fehlen: Perthel (Innenbandanriss), Gyamerah (Adduktorenverletzung), Weis (Syndesmosebandriss), Eisfeld (Knieverletzung), Tasaka (Sprunggelenksverletzung), Gündüz (Leistenoperation), Latza (Gelbsperre)

1. FC Kaiserslautern: Müller - Löwe, Orban, Heubach, Schulze - Ring, Karl – Zimmer, Demirbay (Stöger), Matmour – Zoller (Jacob)

Ersatz: Sallinger (Pollersbeck), Heintz, Klich, Stöger, Thommy, Jacob, Hofmann

Es fehlen: Sippel (Muskelfaserriss), Gaus (Trainingsrückstand), Jenssen (Mittelfußbruch), evtl. Zoller (Oberschenkelzerrung)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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