Sowohl Trainer als auch Führungsspieler schlagen vor dem Auswärtsspiel des 1. FC Kaiserslautern beim VfR Aalen selbstkritische Töne an. Was erfreulich ist und Hoffnung auf einen Auswärtssieg statt einem Unentschieden macht.
Face to face, out in the heat
Hanging tough, staying hungry
They stack the odds 'til we take to the street
For the kill with the skill to survive
It's the eye of the tiger
It's the thrill of the fight
Rising up to the challenge of our rival
And the last known survivor
Stalks his prey in the night
And he's watching us all with the eye of the tiger
„Uns ist bewusst, dass wir gegen die vermeintlich kleinen Teams einige Punkte liegen gelassen haben. Das war sicherlich ein Hindernis für den Aufstieg.“ FCK-Rechtsverteidiger Florian Dick gibt im aktuellen „kicker“ den Mahner. Wenn er an den nächsten Gegner, VfR Aalen, denkt, schwant ihm offenbar nichts Gutes. Sieben Mal haben seine Lautrer in der vergangenen Saison in der Fremde Remis gespielt - fünf Mal gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Mit Blick auf Aalen sagt Dick: Man müsse in solchen Spielen die Konzentration über 90 Minuten hoch halten und nach einer Führung möglichst schnell das 2:0 nachlegen.
Beim Saisonauftakt in Paderborn gelang das nicht. Die letzte Konzentration und Entschlossenheit fehlten, auch beim FCK-Top-Stürmer Mo Idrissou. So musste man wieder bis in die Nachspielzeit zittern. Aber es ging noch mal gut.
Jetzt also die Aalener, die gerade in Cottbus fünf Treffer kassierten. Aalen tritt offensiver als in der letzten Runde auf, das wurde ihnen gegen Sanogo & Co. zum Verhängnis. Vier Punkte in vier Spielen hat das Team gesammelt, bei dem der ehemalige FCK'ler Markus Schupp Sportdirektor ist. Die Heimniederlage gegen Fürth war äußerst unglücklich.
FCK-Trainer Franco Foda gab in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel Einblicke in seine Trainingswoche. In vielen Spielen seien Kleinigkeiten entscheidend und die Möglichkeiten, die man sich erarbeite, müsse man konsequenter nutzen. Daran habe man gearbeitet und „das wird auch unser Ziel am Samstag sein“.
Mit dem Dreier gegen Aue feierte der FCK den dritten Sieg im vierten Spiel. Trotzdem blieben Beifallsstürme auf dem Betze aus. Foda will auch gar nicht bestreiten, dass längst noch nicht alles passt. „Wir befinden uns noch in einer Eingewöhnungsphase, viele Spieler haben noch einige Konditionsdefizite, es sind noch nicht alle auf einem Level, um 90 Minuten Tempofußball zu spielen.“ Und Foda bittet auch das Umfeld um Geduld: Viele Dinge benötigten einfach noch Zeit, die Saison sei noch jung. „Am wichtigsten ist es, in dieser Findungsphase trotzdem Punkte zu holen und das haben wir bis jetzt auch geschafft. Trotz allem bin ich also zufrieden.“
Es ist erfreulich, dass man sich beim FCK in diesen Tagen selbstkritisch zeigt, dass man die Schuld nicht bei anderen sucht. Beispielsweise auf die „hohe Erwartungshaltung der Fans“ verweist. Nach dem Motto: „Was wollt ihr denn mit eurer Kritik, wir stehen auf einem direkten Aufstiegsplatz.“ Offensichtlich ist man bereit, aus den Fehlern der letzten Saison zu lernen.
Mindestens 1.500 Fans werden nach Vereinsangaben die Foda-Elf ins Schwabenland begleiten. Rund 13.000 Plätze fasst das Stadion. Auflaufen will „Iron Willi“ Orban, der nicht bereit ist, seinen hart erkämpften Startplatz aufzugeben. Gegen Aue ging er trotz Nasenbeinbruch nicht vom Feld. Ob es wieder ein Innenverteidiger-Paar „Made in Pfalz“ gibt - also mit Dominique Heintz und Orban - noch unklar. Einen Grund für einen erneuten Wechsel hat Foda eigentlich nicht.
Auch Ariel Borysiuk hat gegen Aue alles andere als enttäuscht. Es wird interessant sein, ob Foda ihm statt dem wieder genesenen Markus Karl das Vertrauen schenkt. Und bald kommt noch Enis Alushi dazu, der unter der Woche bei einem Testspiel der Amateure zum Einsatz kam. Bei einem weiteren Zweitliga-Ausnahmespieler, Marc Torrejon, wird es wohl nichts mit einem baldigen Comeback. Die „Rheinpfalz“ spricht in der gestrigen Ausgabe von mehreren Wochen, mit Torrejons Verletzung sind schon andere ein ganzes Jahr ausgefallen. Zu alldem hat sich der Spanier auch noch bei einem Fahrrad-Sturz im Training Prellungen zugezogen. Gute Besserung an Marc!
Auf der rechten Außenbahn scheint Karim Matmour gesetzt, links heißt das offene Duell Andrew Wooten/Marcel Gaus, auf der Achter-Position holt Ruben Jenssen auf Alexander Ring auf. Kevin Stöger und Kostas Fortounis werden laut Foda noch „einige Wochen“ benötigen, um bei 100% zu sein. Nicht weiter experimentieren sollte der Coach im Sturm: Simon Zoller und Mo Idrissou sind derzeit am besten in Form, sprich am gefährlichsten. Zoller hat zwar vergangenen Samstag keine Kiste gemacht. Sein instinktiver Lauf zum Torwart Kirschstein war allerdings beim Siegtreffer die halbe Miete. Und der Name von Mo muss sowieso default-mäßig auf der Aufstellungstafel stehen.
Als jüngst der Ausgleich von Aue fiel, zeigte sich das FCK-Team entschlossen. Wollte unbedingt die sofortige Führung. Auch in den Minuten danach war mächtig Biss zu erkennen. Dieser wird nötig sein, wenn man am Ende einen direkten Aufstiegsplatz erreichen will. Die letzte Aufstiegsmannschaft des FCK hatte die Augen des Tigers, wie es der damalige Trainer Marco Kurz einmal treffend ausdrückte. Ihr Hunger war unstillbar.
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Benjamin Brand (24 Jahre jung aus dem bayerischen Gerolzhofen)
Voraussichtliche Aufstellungen
VfR Aalen: Fejzic - Traut, Barth, Hübner, Buballa - Hofmann, Leandro, Junglas - Lechleiter, Reichwein, Valentini
Ersatz: Bernhardt, Weiß, Klauß, Mössmer, Hainault, Zimmermann, Cidimar
Es fehlt: -
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Orban (Simunek), Heintz, Löwe – Matmour, Borysiuk (Karl), Ring, Wooten - Zoller, Idrissou
Ersatz: Hohs, Simunek, Riedel, Jenssen, Gaus, Karl, Occean
Es fehlen: Torrejon, Alushi (beide Aufbautraining), Bunjaku (Knie-OP), Zellner (Knochenödem)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Marky