Vorbericht: Borussia Dortmund - 1. FC Kaiserslautern

Auswärtssieg? Warum nicht!

Kann der 1. FC Kaiserslautern nicht mehr gewinnen? Nach dem Abrutschen auf den Relegationsplatz stellt sich manch einer dieser Frage und zweifelt an Mannschaft oder Trainer. Trotzdem oder gerade deswegen wäre der eine oder andere zusätzliche Punkt vor der Winterpause nicht schlecht. Und warum soll das nicht in einem Spiel gelingen, in dem dieses Unterfangen fast unmöglich erscheint? Der FCK gastiert am Sonntag bei Borussia Dortmund.

Die Ausgangslage

In Kaiserslautern herrscht Trübsal nach zuletzt fünf sieglosen Spielen, selbst wenn davon nur zwei verloren wurden. Und nun soll ausgerechnet beim Deutschen Meister, der auch in dieser Saison wieder ganz oben mitspielt, ein Sieg her? Die Roten Teufel fahren jedenfalls nach eigenem Bekunden nicht zum Punkte abliefern nach Dortmund, sondern wollen die Leistungssteigerung vom vergangenen Wochenende fortsetzen und endlich wieder mit Toren und Punkten krönen.

Gute Laune sucht man in dieser Woche auch in Dortmund vergeblich, wo nach dem bitteren Europacup-Aus das Wunden lecken begonnen hat. Die Frage wird sein: Hat die junge BVB-Truppe einen Knacks im Selbstvertrauen bekommen oder zeigt sie ausgerechnet gegen den FCK eine Trotzreaktion?

Das Personal

FCK-Trainer Marco Kurz kann auf sein gewohntes Startpersonal vertrauen, zumal die von hinten nachdrängenden Ersatzspieler ausfallen: Ilian Micanski, Jiri Bilek und Gil Vermouth haben sich verletzungsbedingt für das Spiel am Sonntag und wohl auch den Rest der Hinrunde abgemeldet. Somit bleibt eigentlich nur die Standardfrage der letzten Wochen offen, nämlich ob Itay Shechter (im Mittelfeld beim 4-2-3-1-System) von Beginn an spielt oder erst später eingewechselt wird. Auch in der Abwehr tobt zwar zurzeit ein enger Konkurrenzkampf, aber Alexander Bugera und Mathias Abel haben dort weiterhin die Nase knapp vor Leon Jessen und Rodnei.

Der Gegner

Neben dem Frust hat die Borussia aus der Champions League auch noch einige Verletzte als Andenken behalten. Neben Sven Bender, Neven Subotic und Sebastian Kehl droht gegen den FCK nun mit Adduktorenzerrung auch noch Jungstar Mario Götze auszufallen. Als Ersatz für die Außenbahn stehen Ivan Perisic oder Kevin Großkreutz bereit. Und auch sonst ist das Aufgebot der Borussia trotz dieser Ausfälle beachtlich, was viel Arbeit insbesondere für die Defensive der Gäste bedeutet.

Das letzte Spiel

Das letzte Spiel in Dortmund war eine Lehrstunde für die Roten Teufel: Die 0:5-Klatsche im September 2010 war eine der ganz wenigen Partien in den vergangenen zwei, drei Jahren, in denen der FCK komplett auseinander genommen wurde. Lieber erinnert der geneigte Betzegänger sich da an das Rückspiel im vergangenen Februar, als Jan Moravek in letzter Minute der viel umjubelte Ausgleich zum 1:1 gelang.

Fan-Infos

Im letzten Jahr war das Spiel in der Dortmunder Fußballbühne ausgerechnet auf einen Mittwochabend terminiert und auch in dieser Saison ist die Ansetzung zumindest nicht optimal: Ein Sonntagsspiel im Dezember lockt nicht jeden hinter dem Ofen hervor und somit werden wohl „nur“ 4.500 Schlachtenbummler aus der Pfalz in den Ruhrpott reisen. Einen Teil dazu beigetragen haben auch der nicht optimale Vorverkauf in Lautern sowie die teilweise doch recht happigen Preise im Gästeblock. Auch einen Sonderzug wird es diesmal leider nicht geben, so dass die FCK-Fans auf eine individuelle Anreise setzen müssen. Insgesamt werden um die 80.000 Zuschauer im größten Stadion Deutschlands erwartet.

Einen etwas kuriosen Aufruf hat der BVB auf seiner Homepage gestartet: Am Sonntag ist „Schal-la-la-Tag“, was bedeutet, dass der Verein jeden Fan aufruft, mit Schal ins Westfalenstadion zu kommen. Ob mit oder ohne Schals, vor dem FCK-Anhang liegt am Sonntag eine reizvolle Aufgabe, wenn es darum geht, sich gegen die immer wieder beeindruckende Gelbe Wand durchzusetzen! Hierzu sind wie schon im letzten Jahr alle gängigen Fan-Utensilien von Schwenkfahne bis zum Doppelhalter auch im Gästeblock gestattet.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz fordert von seiner Truppe einen frechen Auftritt: „Wir können frei aufspielen und durchaus etwas mitnehmen. Dazu müssen wir lebendig auftreten, Laufbereitschaft zeigen und bei Ballbesitz aktiver agieren.“

Einige sehr schwache Spiele vom Saisonbeginn scheint Mittelfeldspieler Olcay Sahan bereits verdrängt zu haben, beeindruckt dafür aber mit dem dringend nötigen Siegeswillen: „Außer in Nürnberg haben wir auswärts bisher immer gut aufgespielt und gezeigt, dass wir auch gegen starke Mannschaften bestehen können. Wir wissen, wo unsere Stärken liegen und werden alles daran setzen, in Dortmund zu gewinnen.“

BVB-Trainer Jürgen Klopp hat sich den bis dato letzten Auswärtssieg der Lautrer angesehen und zeigt Respekt: „Schalke war ein außergewöhnlich gutes Auswärtsspiel nach schwierigem Spielverlauf. Das ist keine Kick-and-Rush-Mannschaft, sondern ein Team, das Fußball spielt. Wir sind auf viel Arbeit eingestellt.“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)

Voraussichtliche Aufstellungen

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Santana, Hummels, Schmelzer - Gündogan, da Silva - Blaszczykowski, Kagawa, Götze (Perisic) - Lewandowski

Ersatz: Langerak, Hornschuh, Löwe, Owomoyela, Großkreutz, Perisic, Barrios, Zidan

Es fehlen: Kehl (Augapfelprellung), Leitner (Rippenbruch) S. Bender (doppelter Kieferbruch), Subotic (Mittelgesichtsbruch), Koch (Kreuzbandriss) evtl. Götze (Adduktorenzerrung)

1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Amedick, Abel, Bugera - Tiffert, De Wit - Sahan, Shechter, Fortounis - Kouemaha

Ersatz: Sippel, Jessen, Rodnei, Kirch, Petsos, Walch, Nemec, Sukuta-Pasu

Es fehlen: Micanski (Sprunggelenksbeschwerden), Bilek (Adduktorenprobleme), Vermouth (Fußprellung), Simunek (Aufbautraining)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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