Vorbericht: TuS Koblenz - 1. FC Kaiserslautern

Das letzte Auswärtsspiel in Liga zwei

Wir sind wieder da! Nach dem „Sofaaufstieg“ des 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Sonntag folgt also nun die Kür. Teil 1: Sonntag, 17:30 Uhr in Koblenz, beim designierten Absteiger in die dritte Liga. Die Roten Teufel müssen auch nach einer turbulenten Woche mit vielen Feiern weiter topfit sein, denn zwei Ziele gilt es noch zu erreichen. Die Meisterschaft der zweiten Liga und der erste Sieg am Oberwerth!

Die Ausgangslage

Für beide Teams geht es eigentlich nur noch darum, die Saison vernünftig zu Ende zu spielen. Der FCK hat den Aufstieg in der Tasche und benötigt noch einen Sieg, um auch die letztendlich verdiente Meisterschaft der zweiten Liga unter Dach und Fach zu bringen. Koblenz hingegen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgestiegen - theoretisch könnten die Rheinländer durch zwei hohe Siege noch den Relegationsrang erreichen, wenn Rostock zweimal nicht zu knapp verliert. Kann passieren, wird aber nicht. Dennoch möchte sich die TuS anständig von ihren Fans verabschieden und wenn dabei der „große Rivale“ aus der Pfalz beim Feiern gestört werden kann, wäre das immerhin ein Achtungserfolg.

Die Roten Teufel hingegen werden versuchen, das Hinspielergebnis zu bestätigen, den ersten Sieg am Deutschen Eck einzufahren und die Meisterschaft vor tausenden mitgereisten FCK Fans schon am 2. Mai zu sichern. Und ein Sieg beim kleinen Rheinland-Pfalz-Rivalen - das Wort „Derby“ wurde vielfach diskutiert und für nicht passend befunden - wäre natürlich ein besonderer Genuss für die Schlachtenbummler des FCK.

Die Personalsituation

Sidney Sam und Alexander Bugera, zwei absolute Leistungsträger dieser so erfolgreichen saison werden gesperrt fehlen. Beide holten sich in den letzten beiden Partien jeweils die vierte und fünfte gelbe Karte ab, bei „Bugi“ kam noch eine rote hinterher, was allerdings auch nichts an der Sperre in Koblenz ändert. Ob Erik Jendrisek nach Bekanntgabe seines Wechsels zu Schalke 04 auflaufen kann, ist fraglich. Eine Zerrung behindert den besten Torschützen der Saison, tendentiell sollte er aber fit seein. Ebenso mussten Rodnei und Adam Nemec pausieren, mit einem Einsatz wird jedoch gerechnet.

Die Sperre von Bugera könnte bedeuten, dass Edelreservist Daniel Pavlovic zu seinem zweiten Einsatz von Beginn an kommt, den er sich auch redlich verdient hat, kam er doch nur sporadisch zum Einsatz, machte aber keinen Stunk. Vorbildlich, wie die gesamte Reserve in dieser doch ungewöhnlich stark von einer Stammelf mit ganz wenigen Ergänzungsspielern geprägten Spielzeit. Zeigt uns in den letzten Spielen noch mal, was Ihr drauf habt, Jungs! Im Mittelfeld sieht alles nach einem Einsatz der beiden Leihspieler Ivo Ilicevic und Markus Steinhöfer aus, quasi ein Schaulaufen für einen möglichen Vertrag in Liga eins. Doch auch Dragan Paljic, der in der Rückrunde kaum noch eine Rolle spielte, könnte auflaufen, eventuell auch bei einem Ausfall von Jendrisek im Sturm. Dort könnte ebenso Srdjan Lakic eine weitere Chance erhalten.

Für die TuS wird Lauterns Leihgabe Anel Dzaka sein voraussichtlich letztes Heimspiel bestreiten und nach der Saison zurück auf den Betze kommen, um sich wieder nach einem neuen Verein umsehen zu dürfen. Ervin Skela wird den am Sonntag wohl endgültigen Abstieg von Koblenz nicht auf dem Rasen erleben müssen, der Rekordabsteiger wird von einer Zerrung geplagt. Ebenso wird Keeper David Yelldell fehlen, der im Hinspiel durch eine unglückliche Aktion das 2:0 von Jendrisek mit verschuldete. Im Sturm wird übrigens Marvin Pourie auflaufen, der die Sommervorbereitung fast komplett beim FCK miterlebte und dennoch nicht verpflichtet werden konnte. Beim 1:6 in St. Pauli schoss der Youngster sein erstes Tor in der zweiten Liga.

Die Statistik

Das Spiel bietet die letzte Chance, hier etwas richtig zu stellen: Nach zwei Unentschieden im Oberwerth-Stadion (0:0 und 2:2) gab es letzte Saison eine in der Höhe unglückliche 0:5-Packung, die höchste Zweitliga-Niederlage in der Geschichte des FCK. Hier ist also noch eine Scharte auszuwetzen, ein Sieg in Koblenz ist aus statistischer Sicht also Pflicht. Macht sie platt!

Fan-Infos

Der FCK hat berichtet, dass über den Verein 3.000 Tickets für Lautrer Fans an den Mann gebracht wurden, insgesamt rechnet man mit mindestens 8.000 rot-weißen Schlachtenbummlern. Und die sind in Feierlaune! Komplett in rot gekleidet möchten sie in Koblenz das letzte Auswärtsspiel in der zweiten Liga zum gefühlten Heimspiel machen. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass erkennbare FCK-Anhänger im TuS-Fanblock 1 nicht geduldet werden sollen - auch wenn die Koblenzer in den letzten Jahren immer mal wieder nervten, sollte man darauf Rücksicht nehmen, immerhin werden die Rheinländer an diesem Tag endgültig absteigen. Und außerdem wird ja das restliche Stadion eine lautstarke rote Wand sein!

Passend zur Mottofahrt werden rund um das Spiel zum Preis von 5,- Euro rote T-Shirts für den Erhalt des Stadionnamens verkauft - eine Aktion vom neuen Fan-Bündnis „Perspektive FCK“. Ebenfalls sehenswert: Knapp 500 Fans aus der Ultraszene und befreundeter Fanclubs werden mit dem Schiff auf dem Rhein gen Koblenz schippern.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir wollen als Erster aufsteigen und unseren Fans noch zwei tolle Spiele bieten.“

Topscorer Erik Jendrisek: „Ich habe schon wieder mit Ball trainiert, ich bin bereit. Wir haben noch ein Ziel, wir wollen Meister werden.“

Schiedsrichter der Partie ist Peter Gagelmann aus Bremen. Er wird nicht wie gewohnt um 13:30 Uhr anpfeifen, sondern erst um 17:30 Uhr - alle Spiele finden zum Saisonende wie gewohnt zeitgleich statt.

Die schlechteste Abwehr der Liga gegen die beste, das zweitschlechteste Heimteam gegen die beste Auswärtself - die Zeit ist reif für den ersten Sieg in Koblenz im wohl auf längere Sicht letzten Spiel am Oberwerth! Und spätestens nach dem Führungstreffer der Roten Teufel wird es dann heißen: „Wir steigen auf und ihr steigt ab!“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)

Voraussichtliche Aufstellungen

TuS Koblenz: Paucken - Mavric, Hartmann, Lense, Wiblishauser - Krontiris, Gunkel, Everson, Glockner - Kapllani, Pourie

Ersatz: Rickert, Forkel, Langen, Skeraj, Dzaka, Melinho, Stahl, Stieber, Kuqi, Geißler

Es fehlen: Yelldell, Müller, Skela

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Pavlovic - Steinhöfer, Bilek, Mandjeck, Ilicevic - Lakic, Jendrisek

Ersatz: Robles, Damjanovic, Abel, Kotysch, Schulz, Fuchs, Nemec, Paljic

Es fehlen: de Wit (Kreuzbandriss), Sam, Bugera (beide gesperrt)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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