Vorbericht: 1. FC Gera - 1. FC Kaiserslautern

Pflichtaufgabe im Stadion der Freundschaft

Die erste Runde im DFB Pokal verspricht jedes Jahr Sensationen und Favoritenstürze, jedoch auch hohe Siege der Profimannschaften gegen Amateurclubs. Der 1. FC Kaiserslautern muss diesmal zum Landesligisten 1. FC Gera 2003 nach Thüringen. Alles andere als ein deutlicher Sieg wäre hierbei eine Enttäuschung.

In den letzten 20 Jahren überstand der FCK nur zweimal den Pokalauftakt nicht: 1996 scheiterte man als Titelverteidiger am damaligen Regionalligisten Greuther Fürth und 2003 siegte Eintracht Braunschweig deutlich mit 4:1. Auch die Niedersachsen waren zu dieser Zeit drittklassig. Ansonsten wurde stets die zweite Runde erreicht, meist überzeugend (15:0 gegen Schönberg 2004), zweimal per Freilos (1991 und 1999) und einmal etwas skurril (5:0 gegen die eigenen Amateure 1997).

Der diesjährige Gegner ist in dieser Form ein bislang unbeschriebenes Blatt im deutschen Fußball. Erst vor drei Jahren durch eine Fusion entstanden, will der 1. FC Gera nun als neue lokale Nummer Eins vor dem früheren DDR-Oberligisten 1. SV Gera den Aufstieg in die Oberliga schaffen. Mithelfen soll dabei Ex-Bundesligaspieler Marco Weißhaupt, der unter anderem beim Hamburger SV unter Vertrag stand und nun seine Karriere bei den Thüringern ausklingen lässt. Ansonsten spielen beim Fünftligisten nur unbekannte Spieler, über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind allenfalls die beiden torgefährlichen Oldie-Stürmer Embingou (37) und Sadlo (34).

Das knapp 16.000 Zuschauer fassende „Stadion der Freundschaft“, beachtlich für einen Landesligisten, wird nach Angaben des Vereins gut gefüllt sein - mindestens 5.000 Zuschauer werden erwartet. „Es gibt fast keine Tribünenplätze mehr. Sitzplätze für die Gegengerade sind noch vorhanden, Stehplätze sowieso. Ich hoffe auf 5.000 plus x Zuschauer“, so Geras Vorstandsvorsitzender Harthaus. Auch der FCK wird voraussichtlich von einigen hundert Fans unterstützt werden, aus der Pfalz werden mehrere Busse eingesetzt.

Die FCK-Fans können auch diesmal nicht auf Tore von Ricardo Villar hoffen, denn Ungereimtheiten mit seinem letzten Verein in Korea führten dazu, dass der Brasilianer noch immer keine Spielgenehmigung für den FCK besitzt. So werden, wie zuletzt gegen Paderborn, der zweifache Torschütze Noureddine Daham und Azar Karadas auf Torejagd gehen. Mit dabei sein können auch Ouattara nach seinem Platzverweis in Karlsruhe und Bouzid, dessen gelb-rote Karte im Regionalligaspiel gegen Hessen Kassel keine Auswirkungen auf den DFB-Pokal hat. Ob Wolfgang Wolf in der Innenverteidigung auf Ouatarra, Bouzid oder Fabian Schönheim neben Kapitän Mathieu Beda setzen wird, ist noch nicht sicher. Möglicherweise bekommt Schönheim nach seinen zwei Spielen mit der U21-Nationalmannschaft eine Verschnaufpause. Ansonsten wird vermutlich die Mannschaft auflaufen, die vor zwei Wochen Paderborn geschlagen hat.

Der FCK ist selbstverständlich haushoher Favorit in dieser Partie, doch schon oft flogen genau diese in der ersten oder zweiten Runde aus dem Wettbewerb. Hoffentlich bleibt uns am Samstagabend folgender Spruch erspart: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“

Bilanz: Es gab noch keine Partie zwischen dem 1.FC Kaiserslautern und dem 1.FC Gera 2003

Voraussichtliche Aufstellungen:

1. FC Kaiserslautern: Macho - S. Müller, Béda, Ouattara, Bellinghausen - Demai, Riihilahti - Hajnal, Reinert - Karadas, Daham

Reserve: Fromlowitz, Bouzid, Gaebler, Bohl, Simpson, Ziemer, Lexa, Schönheim

Es fehlen: Halfar (Meniskus-OP), Borbély, Henn (beide im Aufbautraining), Villar (nicht spielberechtigt)

1. FC Gera 2003: Baumann - Fuhrmann, Tews, Friedrich, Bloß - Ast, Neubert - Weißhaupt, Barich - Embingou, Sadlo

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

Kommentare 20 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken