Auf dem Platz hat der 1. FC Kaiserslautern beim Hamburger SV wenig zu melden. Auf den Rängen sorgen tausende Betze-Fans einmal mehr für einen starken Auswärts-Support - mit einem feinen Gespür nach dem Schlusspfiff.
Das Auswärtsspiel in Hamburg markieren sich viele FCK-Anhänger schon beim Erscheinen des Spielplans im Sommer dick im Kalender. Ein Wochenende in der Hansestadt ist ja immer eine lohnenswerte Tour. Dazu kommt das direkte Aufeinandertreffen zweier großer Traditionsvereine in einem stimmungsvollen Stadion - sowie dieses Jahr sogar ein echtes Spitzenspiel zwischen dem Tabellendritten aus der Pfalz und dem punktgleichen Zweiten.
Entsprechend reisen am Donnerstag und vor allem am Freitag wieder tausende Fans in Rot und Weiß aus dem Südwesten in den Norden und machen in Hamburg am Spieltag schon den ganzen Tag lautstark auf sich aufmerksam. Im Volksparkstadion sind es insgesamt knapp 7.000 Betze-Fans, die den FCK zum Auswärtssieg und zur möglichen Tabellenführung schreien wollen. Vor allem rechts neben dem Gästeblock können sich viele FCKler im Vorverkauf zusätzlich zum blitzschnell vergriffenen Auswärtskontingent eine Karte sichern. Die Ultras besetzen wie in den Vorjahren vorwiegend den Oberrang des Gästesektors, wobei der Support mittels eines Trommlers und eines weiteren Vorsängers auch im Unterrang koordiniert wird.
Eine besondere optische Aktion zum Einlaufen der Mannschaften hat die organisierte Fanszene dieses Mal nicht vorbereitet. Dafür ist im Gästeblock die im bekannten Legenden-Look gestaltete Schwenkfahne für Andreas Brehme zu sehen. Der gebürtige Hamburger und frühere Rote Teufel ist am 20. Februar des letzten Jahres verstorben. Außerdem protestieren die FCK-Ultras wieder für den Erhalt von echten Eintrittskarten und gegen Topspiel-Zuschläge.
Auf dem Rasen sind die Teufel aus der Pfalz an diesem Abend weitgehend chancenlos, was auch der Stimmung natürlich nicht besonders zuträglich ist. Angesichts der deutlichen Pleite ist es akustisch trotzdem kein schlechter Auftritt des Gästeanhangs. Als die Partie praktisch entschieden ist, gehen im Gästeblock immer wieder die Betze-Schals in die Luft, am Ende begleitet von einem trotzigen "Ole Rot-Weiß".
Die Hamburger Nordkurve zeigt zum Intro eine richtig starke Choreo mit dem Motto "Die Mission geht weiter - Das Ziel ist klar” und einer startenden HSV-Rakete, die mit zahlreichen Bengalos im Unterrang quasi gezündet wird. Die Stimmung bei den HSV-Fans im mit 57.000 Zuschauern mal wieder ausverkauften Volksparkstadion ist auch danach bestens und passt sich der starken Leistung der Rothosen auf dem Platz an. Das ganze Spiel über leuchten in der Nordkurve Bengalos. Und als Gastgeber ihre klare Überlegenheit auch in Tore ummünzen, nimmt die HSV-Party endgültig so richtig Fahrt auf. Im Moment wirkt der sechsfache Deutsche Meister tatsächlich wie der heißeste Kandidat auf den Aufstieg. Aber die leidgeprüften Hamburger Fans wissen natürlich, dass der verflixte April erst noch kommt.
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Quelle: Der Betze brennt