Schwieriger Gegner, schwieriger Platz, aber wichtige drei Punkte für den 1. FC Kaiserslautern zum Jahresauftakt: Trainer Anfang lobt gegen den SSV Ulm die Leidenschaft, ist jedoch nicht komplett zufrieden. Den Rasen will er nicht als Ausrede gelten lassen.
Anfang zum Rasen: "Wir sollten die Bedingungen annehmen"
"Wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die so eine brutale Wucht hat und die unheimlich gut verteidigen kann, dann weiß man, gegen wen man spielt. Und wenn du dann mit der ersten Standardsituation in Rückstand gerätst, dann musst du erst wieder zurück ins Spiel kommen. Gegen so eine Mannschaft muss man erstmal ein 0:1 drehen", sagte Trainer Markus Anfang in der Pressekonferenz nach der Partie. "Dafür ein Kompliment an meine Mannschaft, dass wir das Spiel dann auch ein Stück weit dominiert haben. Auch wenn die Ulmer immer wieder gefährliche Umschaltsituationen hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so eine Klarheit gehabt in unserem Spiel. Wir waren sehr hektisch, sehr unruhig. Wir hatten viele Möglichkeiten, die Bälle besser nach vorne zu bringen und Chancen herauszuspielen. Wir haben uns auch Chancen herausgespielt. Aber man muss auch sagen, die größte Chance hatte Ulm in der 80. Minute. Am Ende bin ich stolz, dass die Jungs alles verteidigt haben. Es war ein 50:50-Spiel, es hätte auch unentschieden ausgehen können. Wir hätten in den Kontersituationen klarer sein müssen und hätten dann vielleicht das ein oder andere Tor nachlegen können. Ich glaube, dass in dieser Jahreszeit viele Plätze auf uns zukommen, die schlecht sind. So etwas soll keine Ausrede sein. Wir sollten die Bedingungen annehmen. Am Ende haben beide Mannschaften drauf gespielt und es gab auch viele Spieler, die klargekommen sind."
Gegen den Aufsteiger aus Ulm sahen sich die Lautrer schon nach wenigen Minuten mit 0:1 im Hintertreffen, nachdem Philipp Strompf im Anschluss an einen Eckball und eine Kerze im eigenen Fünfmeterraum aus kurzer Distanz einköpfen konnte. Auch danach hatte der FCK einige Probleme und auch etwas Glück, dass der SSV seinen Vorsprung nicht ausbauen konnte. Nach etwa 20 Minuten wurden die Gastgeber stärker und kamen durch Marlon Ritter zum Ausgleich. Der Kapitän, der vor der Winterpause oft nicht in der Startelf gestanden hatte, setzte sich nach feinem Zuspiel von Daniel Hanslik im Laufduell clever durch und vollendete zum 1:1 (23.). Filip Kaloc ließ in der 37. Minute einen Treffer Marke Tor des Monats folgen und schweißte eine Kopfballabwehr der Ulmer per Volleyschuss zum späteren Endstand in die Maschen.
Ritter schelmisch: "Entweder er haut mich um oder er lässt mich laufen "
“Hansi hat mir den super durchgesteckt. Und dann wusste ich, wenn ich den Gegner kreuze, dann wird es schwer für ihn. Entweder haut er mich um und dann kann er duschen gehen oder er lässt mich laufen. Es ist ein schönes Gefühl, mal wieder ein Tor zu schießen", sagte Marlon Ritter und ergänzte: “Jeder war glücklich, dass es wieder losgeht. Dann ist es aber so losgegangen, dass wir direkt in Rückstand geraten. Wir wussten, wenn es gefährlich wird, dann über Standards. Danach hatten wir das Spiel relativ gut unter Kontrolle, auch ohne allzu viele Torchancen. Aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir gut drin sind und drehen dann das Spiel mit Kallis Traumtor. In der zweiten Halbzeit war es eher ein Kampfspiel. Der Platz hat auch nicht mehr so mitgemacht, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir haben uns in alles reingeschmissen."
Filip Kaloc erklärte zu seinem Traumtor grinsend: "Wenn ich treffe, dann schieße ich ein schönes Tor. Nein, nein, ich mache nur Witze. Ja, ich denke, es war ein schönes Tor, aber für mich sind die drei Punkte wichtiger. Nach der Vorbereitung ist es immer gut, wenn man mit einem Sieg startet. Es war aber harte Arbeit gegen die Ulmer. Sie haben viele große Spieler. Sie waren aggressiv und laufstark. Wir dachten schon, dass der Platz sehr schlecht ist, aber er ist für beide Mannschaften gleich."
Robinson selbstkritisch: "Als Sechser darf man nicht so viele Bälle verlieren"
Sein Startelf-Debüt feierte derweil Leon Robinson, der den Vorzug vor Afeez Aremu und Tobias Raschl erhalten hatte. "Ich kann es gar nicht beschreiben, vor so vielen Menschen, vor solchen Fans aufzulaufen. Ich glaube, da kann ich heute Nacht erstmal nicht gut schlafen", strahlte der FCK-Youngster, der sich beim Blick auf seine Leistung aber selbstkritisch gab. "Ich denke, es war durchwachsen. Also ich persönlich nehme mich da sehr hart in die Kritik. Als Sechster darf man halt nicht so viele Bälle verlieren. Am Anfang hatte ich zwei, drei Situationen auch vor dem Tor, wo das einfach nicht passieren darf. Da muss ich sagen, es ist mir im Training ein bisschen besser gelungen. Deshalb war ich da ein bisschen unzufrieden mit mir selber. Die Jungs haben mich aber gepusht. Ich habe immer weitergemacht und am Ende wurden wir dafür auch belohnt."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den SSV Ulm
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Kaloc trifft spektakulär: Lautern schlägt Ulm mit 2:1 (Der Betze brennt)