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Jean Zimmer über seinen Siegtreffer und die Nacht danach

Jean Zimmer über seinen Siegtreffer und die Nacht danach


Der entscheidende Treffer direkt vor seinen Freunden in der Westkurve, das erste eige­ne Tor seit dem Aufstieg: Für Jean Zimmer war das 3:2 des FCK gegen Elversberg be­son­ders emotional. Wir haben den Kapitän am Tag danach nochmal dazu befragt.

Drei Fragen und drei Antworten mit Jean Zimmer:

Der Betze brennt: Jean Zimmer, wir treffen uns am Mittag nach dem Auf-und-Ab-Spiel gegen die SV Elversberg. Wie geht es Dir? Hast Du gut geschlafen? Und gehen wir recht in der Annahme, dass Dein Handy vor lauter Glückwünschen heißgelaufen ist?

Jean Zimmer (29): Geschlafen habe ich heute Nacht fast gar nicht. Nach Abendspielen ist das sowieso immer schwierig und nach so einem Spielverlauf ist das Adrenalin so hoch und alles so aufwühlend, dass ich das Ganze später noch mit einem kleinen Mittagsschlaf nachholen werde. Ich habe tatsächlich sehr viele Nachrichten bekommen, sowohl über Social Media als auch per WhatsApp. Das ist das Gute, wenn man nachts wach liegt: Dann kann man antworten und bekommt selbst nicht von allen direkt eine Antwort zurück. Ich habe wirklich sehr viele schöne, freundliche und herzliche Nachrichten bekommen, über die ich mich sehr gefreut habe.

Der Betze brennt: Das Tor war sicher besonders emotional für Dich: Vor der Westkurve, zum ersten Mal seit dem Aufstieg, die Entscheidung in diesem Spiel und für den ersten Sieg der Saison. Erzähl mal ...

Zimmer: Im Endeffekt messe ich mich selbst und meine Leistung nicht an Toren. Ich finde es immer etwas zu einfach, Spieler an Scorerpunkten zu bewerten. Für mich ist die Wichtigkeit des Tores entscheidend, also die Tatsache, dass wir endlich die drei Punkte eingefahren haben, auch wenn es wahrscheinlich unsere bisher schlechteste Saisonleistung war. Über die drei Spiele insgesamt betrachtet haben wir uns die Punkte aber sicher endlich verdient. Dass ich ein Puzzleteil dazu beitragen konnte, freut mich natürlich.

Der Betze brennt: Du deutest es schon an, so richtig flutscht es trotz des gestrigen Sieges noch nicht. Sieben Gegentore in drei Spielen sind einfach zu viel. Was muss passieren, dass endlich mal wieder hinten die Null steht, was ja schon die halbe Miete für einen weiteren Sieg wäre?

Zimmer: Wenn ich wüsste, an welchen Schrauben wir genau drehen müssten, hätten wir es schon getan. Ich glaube, es kommt viel auch auf Kommunikation an. Mit Jan Elvedi haben wir einen neuen Spieler in der Innenverteidigung dazubekommen. Wir haben viel in einer Dreierkette gespielt, in der wir eigentlich die Zentrale dichter bekommen sollten - zumindest ist das eine der Ideen dahinter. Das gelingt uns aktuell noch nicht. Es ist nicht so, dass wir uns nicht reinhauen wollen oder man irgendwem den Willen zum Verteidigen absprechen könnte. Wir haben auch gegen sehr gute Mannschaften gespielt, die wie etwa St. Pauli und Elversberg sehr eingespielt waren, bei denen die Abläufe häufig schon so einprogrammiert sind, dass es in der Zweiten Liga nicht einfach ist, gegen sie zu verteidigen. Wir müssen das in den nächsten Spielen aber hinbekommen, denn am Freitag hatten wir in manchen Situationen enormes Glück, dass Elversberg den Deckel nicht drauf gemacht hat. Auf Schalke hingegen haben wir selbst zu neunt gezeigt, dass die Abläufe durchaus schon drin sind bei uns und klappen können. Gegen Elversberg waren wir vielleicht nicht mutig genug, um das auszuspielen. Da gibt uns der Sieg hoffentlich jetzt das nötige Selbstvertrauen. Wir haben auch wieder ein paar Halbchancen liegen lassen, aus denen wir etwas hätten kreieren können, die wir aber nicht entschieden genug ausgespielt haben oder wo wir die falschen Entscheidungen getroffen haben. Dass noch nicht alles funktioniert, hat man gesehen, aber ich denke, das ist auch normal so. Aber wir sind auf dem richtigen Weg.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Zimmer: "Es wäre nicht der FCK, wenn es langweilig wäre" (Der Betze brennt)

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