Beim 1. FC Kaiserslautern ist nach dem nervenaufreibenden Heimsieg gegen die SV Elversberg (3:2) die Erleichterung groß. Trotz defensiver Schwächen soll der Dreier Selbstvertrauen geben.
"Es war ein hart umkämpftes Spiel, in dem Elversberg die besseren Abläufe hatte. Bei uns wirkte das fahrig und unsicher. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft nach zwei verlorenen Spielen ein wenig den Druck gespürt hat, einen Sieg einzufahren. Wir hatten in der ersten Halbzeit trotz eigener Chancen große Probleme mit den tiefen Läufen der Elversberger. Bei den Gegentreffern haben wir im Abwehrverhalten nicht gut gearbeitet, der Gegner konnte relativ problemlos durchlaufen. Riesendank aber an unsere Fans, die uns trotzdem nach vorne gepeitscht haben. Die Jungs haben sich zurückgekämpft. Heute hat nicht der Bessere, sondern der Glücklichere gewonnen. Dieser Sieg wird uns für die kommenden Aufgaben mehr Zutrauen in die eigenen Aktionen geben", zog Trainer Dirk Schuster nach der Partie gegen die Zweitliga-Aufsteiger aus dem Saarland ein gemischtes Fazit, wobei die Freude sicher überwiegt, nachdem die Gäste zwischenzeitlich dem Auswärtssieg näher schienen.
Kraus: "Wir haben einen großen Kampf geliefert"
Für eine durchaus kuriose Führung sorgte zunächst Innenverteidiger Kevin Kraus, der nach 17 Minuten zum 1:0 einschoss, dabei aber im Abseits stand. Weil jedoch Terrence Boyd zuvor den Ex-Lautrer Carlo Sickinger an die Hand geköpft hatte, gab Schiedsrichter Patrick Ittrich nach Konsultation der Videobilder Elfmeter, den Kraus sicher verwandelte. "Ich habe es zuerst gar nicht verstanden, was da los war. Es gibt angenehmere Situationen. Aber am Ende ist ja alles gut gegangen. Ich weiß, dass ich gute Elfmeter schießen und mit Drucksituationen umgehen kann. Ich treffe den gut. Ich denke, der war unhaltbar", schilderte der Abwehrmann die Szene und ergänzte: "Wir haben nicht alles richtig gemacht. Wir hatten viele Ballverluste, auch defensiv haben wir nicht so gut gearbeitet. Ich glaube aber auch, dass Elversberg eine spielerisch sehr starke Mannschaft in dieser Liga ist. Wir haben einen großen Kampf geliefert, uns in alles reingeworfen. Bei nicht einfachen Temperaturen. Im Gegensatz zu den letzten Wochen haben wir auch an der Effektivität gearbeitet, da waren wir heute kaltschnäuziger."
Ache: "Ein geiles Gefühl, so zurückzukommen"
Nachdem Elversberg im zweiten Durchgang das Ergebnis vorübergehend in 1:2 gedreht hatte, war es Ragnar Ache, der die Lautrer zurück ins Spiel brachte. Wie schon bei seinem Debüt gegen St. Pauli traf der Stürmer nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung zum Ausgleich - wieder mit dem Kopf, wieder vor der Westkurve. Entsprechend zufrieden war der 25-Jährige: "Es ist ein geiles Gefühl, wenn man vor den eigenen Fans so zurückkommt. Natürlich möchte man immer so erfolgreich wie möglich spielen, ich wollte aber vor allem körperlich alles raushauen und fit werden. Dass ich jetzt so starte, mit zwei Toren in den ersten zwei Heimspielen, das ist natürlich großartig."
Zimmer: "Das Selbstvertrauen können wir mitnehmen"
Mann des Tages war aber Kapitän Jean Zimmer, der erst Aches Treffer vorbereitete und in der 79. Minute mit einem strammen Volleyschuss den umjubelten 3:2-Siegtreffer erzielte. "In dem Moment war nicht viel Zeit zum Nachdenken. Es war klar: Sekt oder Selters. Entweder landet der Ball in Block 9.3 oder er geht ins lange Eck. Mir ist danach eigentlich nichts durch den Kopf gegangen. Ich habe im Endeffekt drei Meter vor meinen Freunden, die in der ersten Reihe der Westkurve stehen, ein Tor geschossen. Mehr muss ich nicht sagen", erzählte ein grinsender Kapitän nach der Partie. Zum Spielverlauf sagte der 29-Jährige: "Es wäre nicht der FCK, wenn es langweilig wäre. Man hat gesehen, dass Elversberg sehr eingespielt war und wir nicht unbedingt das größte Selbstvertrauen hatten. Das können wir jetzt aber nach Paderborn mitnehmen."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen die SV Elversberg
Quelle: Der Betze brennt
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