Der 1. FC Kaiserslautern ist Rot-Weiß Koblenz im DFB-Pokal nicht nur auf dem Platz um einige Klassen überlegen. Mehr als 9.000 Fans machen aus der Partie am Deutschen Eck ein zusätzliches Heimspiel.
Mit 10.176 Zuschauern war das Stadion Oberwerth ausverkauft, und die Verteilung der beiden Fanlager war eindeutig. Über 9.000 FCK-Fans reisten aus allen Himmelsrichtungen nach Koblenz und stellten so die klassische Regel, die 90 Prozent Heimfans und zehn Prozent Gästefans in Deutschlands Stadien vorsieht, gründlich auf den Kopf. Schon zwei Stunden vor Spielbeginn staute es sich auf den Straßen vorm Stadion, wobei viele Zuschauer auch mit teils gerammelt vollen Zügen anreisten. Anhänger von Koblenz musste man dagegen mit der Lupe suchen. Rund um das Stadion waren Aufkleber der Rot-Weißen rasch von Stickern des Stadtrivalen TuS, der traditionell ebenfalls am Oberwerth spielt, überklebt worden. Später hatten freilich auch die FCK-Fans weiträumig ihr Revier markiert. Und auch während der Partie konnte sich der heimische Anhang kaum bemerkbar machen. Lediglich die kleine Sitzplatz-Haupttribüne war ungefähr zur Hälfte mit Anhängern der Heimmannschaft gefüllt. Hörbar waren die aber eigentlich nur bei Standardsituationen oder den wenigen eigenen Chancen von Rot-Weiß. Das weite Rund mit der nicht nur die Sicht, sondern auch die Stimmung störenden Tartanbahn ist derweil kleiner als früher bei den FCK-Spielen zwischen 2006 bis 2011 bei der TuS Koblenz: Die damaligen Stahlrohrtribünen in der Kurve und auf der Gegengeraden sind nach den Abstiegen der Neuendorfer längst abgebaut worden.
Das Stimmungszentrum befand sich während des Spiels eindeutig im offiziellen Gästeblock, wo sich auch die Lautrer Ultras eingefunden hatten. Sie waren akustisch gut hörbar und stimmten auch immer wieder mal Wechselgesänge mit dem ehemaligen Heimblock der TuS schräg gegenüber an, wo sich ebenfalls viele supportwillige FCK-Fans eingefunden hatten. Insgesamt war die Stimmung aber - vor allem im Vergleich zu den vorherigen Spielen in der Liga gegen St. Pauli und auf Schalke - dem sommerlichen Wetter und dem wenig fordernden Spiel angepasst. Gesamturteil: Mittelmäßig. Den Ultras im Gästeblock gelang es nur selten, das komplette Stadion mitzuziehen. Durch die langgezogenen Tribünen mit nur wenigen Stufen und die bereits erwähnte Laufbahn ist dies aber auch nicht einfach.
Wie seit 2016 üblich bei Pokalspielen prangte am Zaun das große Banner "Pokalsieger 1990, 1996", in der Hoffnung auf weitere große Cup-Nächte, die noch folgen mögen. Ein paar große Schwenkfahnen im Gästeblock rundeten das optische Bild ab.
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- Fotogalerie | DFB-Pokal, 1. Runde: Rot-Weiß Koblenz - 1. FC Kaiserslautern
Quelle: Der Betze brennt