Der 1. FC Kaiserslautern kann im Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Freitag (17:45 Uhr) nicht mehr als die bereits zugelassenen 4.985 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion lassen. Wir haben dazu beim Land, der Stadt und dem Verein nachgefragt.
Gestern hatten die Ministerpräsidenten der Bundesländer eine bundeseinheitliche Regelung beschlossen, wonach ab sofort für einen Testzeitraum von sechs Wochen 20 Prozent der Stadionkapazitäten mit Zuschauern besetzt werden dürfen. Beim 1. FC Kaiserslautern würde das knapp 10.000 Plätzen entsprechen. Um diese bundesweite Neuregelung juristisch umzusetzen, muss in Rheinland-Pfalz allerdings noch eine sogenannte Corona-Änderungsverordnung in Kraft treten, die die aktuell vorhandene Regelung ersetzt. Hierüber hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bereits vergangenen Freitag vorab informiert.
Komplizierte Bürokratie zwischen Bund, Land, Stadt und Verein
Wie eine Sprecherin der rheinland-pfälzischen Landesregierung auf Nachfrage von Der Betze brennt mitteilt, soll diese Änderungsverordnung noch "vor dem Wochenende" in Kraft treten, so dass schon zum Saisonstart in Rheinland-Pfalz bis zu 20 Prozent der Stadionkapazitäten von Fans genutzt werden könnten. Allerdings liege die letztliche Entscheidung, wie viele Zuschauer tatsächlich die Sportstätten besuchen dürfen, weiterhin bei den lokalen Ordnungs- und Gesundheitsbehörden. Im Fall des FCK also bei der Stadt Kaiserslautern und ihren zuständigen Ämtern.
Die Stadtverwaltung Kaiserslautern teilt auf Nachfrage mit, dass ihr für eine solche Genehmigung ein entsprechender Antrag des FCK mit aktualisiertem Hygienekonzept vorliegen müsse, worüber die Ordnungsbehörden dann gesondert entscheiden würden. Diese seien bis Mittwochmittag bei der Stadt Kaiserslautern aber noch nicht eingegangen, weswegen es für das Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Freitag bei der erst gestern beschlossenen Anzahl von 4.985 Fans bleibe. Die gestrige Zulassung für 10 Prozent in Kaiserslautern überschnitt sich zeitlich mit dem ebenfalls gestern gefassten Beschluss der Ministerpräsidenten für eine bundesweite Erhöhung auf 20 Prozent.
Von Seiten des 1. FC Kaiserslautern lautet die Rückmeldung gegenüber Der Betze brennt: Solange die Änderungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz noch nicht in Kraft getreten sei, fehle dem Verein die juristische Grundlage für einen Antrag auf Erhöhung gegenüber der Stadt. Auch wenn die Änderungsverordnung noch morgen vor dem Wochenende in Kraft treten sollte, sei eine kurzfristige Erhöhung der Kapazität auf knapp 10.000 gegen Dresden wegen des umfangreichen bürokratischen Aufwands nicht umsetzbar.
Übersicht: Start mit 4.985 Zuschauern, ab November dann vielleicht 19.940
Somit bleibt die Beschlusslage also erstmal wie bereits bekannt: Für das FCK-Spiel gegen Dresden sind exakt 4.985 Zuschauer zugelassen. Bis zum zweiten Heimspiel gegen Waldhof Mannheim (Samstag, 10. Oktober) müsste die Erhöhung auf 20 Prozent, also 9.970 Zuschauer, durchzubringen sein. Und laut Medienberichten könnte nach der sechswöchigen bundesweiten "Probezeit" im Erfolgsfall eine weitere Erhöhung auf bis zu 40 Prozent der Kapazität folgen: Im Fritz-Walter-Stadion könnten dann theoretisch ab den Heimspielen gegen Hansa Rostock (8. Spieltag) oder spätestens gegen den 1. FC Magdeburg (10. Spieltag) vielleicht 19.940 Zuschauer zugelassen werden. Angesichts der dynamischen Pandemie-Lage sind derartige Berechnungen für Spiele im November aber jetzt noch rein hypothetisch.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Chronologie im DBB-Forum: Teil-Rückkehr von Zuschauern in der 3. Liga genehmigt