Mal kurz was persönliches:
Da wurde ich aufgefordert bei meiner angeblichen M@c(ie)-Messer Attacke auf Kuntz&Co, auch mal zu sagen, was ich so machen würde, wie ich versuchen würde aus der Zwickmühle "Geld da-Geld wech" wieder rauszukommen, warum ich in dieser schwierigen Lage dem Stefan auch noch ans Bein pinkle, ob ich den FCK überhaupt liebe?
Also ich liebe meine Frau... oder so, und das nun seit 35 Jahren....
Ehrlich gesagt, Beim FCK, da gibt es keine einfache Antwort, außer die des großen Fußballphilosophen Andi B. "Haste Scheiße am Fuß, hast du Scheisse am Fuß". Hinzu kommt noch, wie einer sagte, dieser Gefühls- und Liebesfaktor. Mangels eigener Erfahrungen in Irrungen und Wirrungen, muß ich beim klassischen Thema: der Freier,die Nutte und die Liebe, auf 2nd Hand Info's als Cineast oder Opernfan zurückgreifen und da endet sowas meistens in einem Blutbad oder einem Happy End mit nachfolgender Agonie (warum wohl, gibt es von Pretty Woman keinen 2. Teil?)
Auch beim FCK wird es, weder La Traviata noch Taxi Driver geben, und auch für Pretty Woman fehlt das weisse Pferd.
Stefan Kuntz hat sich, als er kam, entschieden, den FCK mit einer gewissen Spielerphilosophie aufzubauen. Da ist neben den familiären Tugenden des FCK , auch viel von Charakterstärke, Verantwortung, Entwicklung ... zu hören und zu lesen. Das ist Balsam auf unsere legionärsgebeutelten Seelen, der FCK Fan wundert sich zwar etwas über das kolportierte Schwiegersohnimage der Spieler, die föngewellt alle irgendwie ähnlich Mainstream daherkommen (nur Rodnei ist etwas dunkler), aber wir sind doch froh, das überhaupt jemand kommt und jubeln (fast) allen zu.
Doch wirklich stringent ist dieses Bild leider nicht, Stefan musste Kompromisse eingehen, sei es weil er Spieler und Strukturen (Personen) vorfand, sei es auch, weil er sich und anderen sich verpflichtet wähnte.
Ein anderes wichtiges Prinzip in seiner Führung ist auch dieses patriarchalische Alpha-Tier, das klar sagt, du sollst keine Götter neben mir haben.
Für den Kader bedeutete dies, Deckelung der Verträge auf das untere Maß der Liga, nur Leihspieler können darüber hinausgehen, Verpflichtung ohne oder mit nur geringer Ablöse..., alles eigentlich gut und richtig.
Und wenn es sich herausstellte, das einer diesem Bild nicht entsprach, oder den Prinzipen des Cheffe nicht den nötigen Respekt entgegenbrachte, der geht halt oder soll gehen. Auch Richtig! Aber Fußball ist auch Business und das Leben kein Kindergeburtstag. Es läuft nicht alles so wie gewollt. Der FCK wird mit den Prinzipien des Marktes konfrontiert und es ist die Entscheidung Pest oder Cholera gefragt.
Und Stefan Kuntz muss in den sauren Apfel beißen, wenn Wolfsburg wirklich 5 Millionen auf den Tisch legt, soviel sollte es schon sein, der FCK ist schon was "Edleres", und Lakic will, d.h. auch seine Vertragskonditionen für Wolfsburg müssen stimmen, dann wird er in WOB gegen uns spielen.
Auch wenn wir Fans diesen Plastikclub nicht lieben, auch wenn die zur Zeit mit diesem Redneck unten stehen, der VW-Club hat soviel Potential in der Hinterhand, und eine derartige internationale wirtschaftliche Beachtung, das es für jeden Spieler immer eine interessante Option ist. Vergesst nicht Lakic kommt aus Kroatien, das sind per se Fußballwirtschaftsflüchtlinge, die sich im Ausland verkaufen müssen, weil es in der Heimat keinen Markt gibt.
Und Stefan kann nicht eine Lex Lakic bauen, weil es anschließend eine Lex Tiffert, eine Lex Moravek, eine Lex Illicevic... gibt. Es wird also für Lakic nicht den Millionenvertrag beim FCK geben, den er sich gerade mit seinen Toren freischießt.
Stefan hat sich entschieden diesen Weg zu gehen, also muss er ihn weitergehen, denn es wurden schon zu viele Verträge geschlossen und Spieler fallengelassen, um jetzt von der Route abzuweichen.
Das blöde ist, wir werden von den Millionen garnichts haben, genauso wie damals bei Klose. Das geht für Schuldenabbau drauf, wenn wir Glück haben, bleibt noch was für die neuen Toiletten im Fröhnerhof übrig.
Der FCK findet sich ohne Lakic sicher in der selben Lage wieder, in der er vor der Saison schon war, und wo wir alle gesagt haben, das schaffen wir.
So wie Kurz sein 442 aus der 2. Liga zum Ende der Hinserie in ein 4141 mit Lakic umbebaut hat, - damit dann überraschend die Punkte in Nürnberg und Bremen holte, so wird es (hoffentlich) auch gelingen das System ohne Lakic zu gestalten.
Vergessen wir nicht, auch andere Schlüsselspieler wurden für das jetzige System geopfert und neue haben sich an deren Platz gespielt, es werden wieder welche aussortiert und andere geholt.
Lakic wäre es zwar wert gewesen, aber die Chance ihn zu halten wurde schon früher vergeben, weil Stefans Führung halt so ist. Da dürfen wir jetzt nicht jammern, sondern das Beste draus jammern.