Drei Spieltage vor dem Saisonende steht im Fußball-Südwesten ein wahres Knallerspiel an. Sowohl der Karlsruher SC als auch der 1. FC Kaiserslautern hegen noch Aufstiegshoffnungen.
Das Südwestderby zwischen dem KSC und dem FCK ist immer eine Partie mit besonderer Würze. Dass es in diesem Jahr - die besonderen Umstände der Saison sind bekannt - am drittletzten Spieltag zu dem Duell kommt, verstärkt die Bedeutung für Fans und sportliche Verantwortliche noch einmal enorm. Beide Vereine können die Saison noch mit einem (Aufstiegs-)Coup abschließen. Anpfiff der Partie im ausverkauften Wildparkstadion ist am Sonntag um 13:30 Uhr.
Was muss man zum 32. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
In diesen Wochen werden vermehrt die Tabellenrechner bemüht, aber kaum einer kann voraussagen, wie es am Ende ausgeht. Bestes Beispiel war am gestrigen Freitag die herbe 0:5-Klatsche des bisherigen Tabellendritten Magdeburg zuhause gegen Abstiegskandidat Münster. Dieses Ergebnis bringt den 1. FC Kaiserslautern nach dem 2:1-Heimsieg letzte Woche gegen Schalke endgültig wieder ins Spiel. Torsten Lieberknecht gibt sich verbal angriffslustig und untermauert, wo es noch hingehen könnte und im besten Fall auch soll: Die Chance ist wieder da.
Der neue FCK-Trainer kann bis auf die Langzeitverletzten Hendrick Zuck und Afeez Aremu auf das gesamte Personal zurückgreifen. Dass er den Gegner erneut mit einer Personalie überrascht, die noch keiner kommen sieht, ist möglich, aber unwahrscheinlich. Größtenteils dürfte der 51-Jährige auf die Mannschaft setzen, die vor Wochenfrist Schalke besiegte. Maxi Bauer hat seine Sperre abgesessen und ist in der Innenverteidigung wieder eine Alternative.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Ende März schien die Saison für den Karlsruher SC gelaufen. Neun Punkte betrug der Rückstand auf Platz 3, den zu diesem Zeitpunkt übrigens der FCK innehatte. Die Rückserie war nach dem Winter-Verkauf von Torjäger Budu Zivzivadze bis dahin ziemlich verkorkst. Doch dann setzte die Mannschaft von Christian Eichner nochmal zu einem Zwischenspurt an. Zehn Punkte aus den vergangenen vier Spielen lassen die Badener, die nach der Hinrunde noch Zweiter waren, auch dank des teils gravierenden Schwächelns der Konkurrenten noch einmal an der Bundesliga schnuppern. Ihre gute Verfassung untermauerten die Badener zuletzt beim 2:1-Auswärtssieg beim HSV.
Neben den schon länger verletzten Efe-Kaan Sihlaroglu und Luca Pfeiffer muss Trainer Eichner noch zwei weitere Akteure ersetzen. Stürmer Andrin Hunziker fällt wegen eines Faserrisses für die restliche Saison aus, während Mittelfeldakteur Robin Heußer am Sonntag eine Gelb-Sperre verbüßt.
Frühere Duelle
Der FCK gewann von den bislang 66 Duellen 24. 26 Mal trennte man sich Unentschieden, 16 Partien gewann der KSC. Im Hinspiel am 7. Dezember hatte Kaiserslautern die Oberhand, als Boris Tomiak, Kenny Redondo und Jannis Heuer die Tore zum 3:1-Heimerfolg beisteuerten.
Fan-Infos
Das Wildparkstadion ist mit rund 32.000 Zuschauern ausverkauft. Darunter werden auch voraussichtlich 4.000 bis 5.000 FCK-Fans ihre Jungs unterstützen. In der DBB-Kartenbörse werden ganz vereinzelt noch übrige Tickets für den Gästeblock angeboten. Der KSC rät aufgrund diverser Parallelveranstaltungen im Stadtgebiet dringend zu einer frühzeitigen Anreise möglichst ohne Auto: "Es könnte ein kleines Verkehrschaos in Karlsruhe geben."
Die Bahn setzt für FCK-Fans einen Entlastungszug ein. Dieser startet um 9:16 Uhr in Kaiserslautern, hält an allen Unterwegshalten bis Ludwigshafen und fährt dann ohne weiteren Halt bis Karlsruhe. Ankunft dort ist um 10:56 Uhr. Vom Hauptbahnhof aus werden die Lautrer mit Shuttlebussen zum Stadion gefahren. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass am Bahnhof kein Toilettenbesuch möglich sein soll. Zurück geht es nach dem Spiel um 16:45 Uhr.
Weitere Informationen zu Anreise, Parkmöglichkeiten und Stadionumfeld findet ihr in den vom FCK veröffentlichten Fan-Infos. Auch die Gastgeber informieren auf ihrer Website rund um die Partie. Der Gästeblock öffnet um 11:30 Uhr.
O-Töne
FCK-Trainer Torsten Lieberknecht: "Wenn wir etwas Großes erreichen wollen, dann müssen wir den Modus nach vorne gerichtet beibehalten. Wir wollen weiter angreifen und das nächste Zeichen setzen."
KSC-Trainer Christian Eichner: "Ein Unentschieden wird am Ende wahrscheinlich keiner der beiden Mannschaften helfen. Deswegen versuchen wir am Sonntag, den FCK zu schlagen. Und wir haben auch noch etwas gutzumachen auzs dem Hinspiel."
Daten und Fakten
Karlsruher SC: Weiß - Kobald, Franke, Beifus - Jung, Herold - Burnic, Rapp, Wanitzek - Ben Farhat, Conté
Es fehlen: Heußer (Gelb-Sperre), Hunziker (Faserriss am Hüftgelenk), Pfeiffer (Fuß-OP), Sihlaroglu (Reha nach Kreuzbandriss)
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Sirch, Heuer (Bauer) - Ronstadt, Ritter, Kaloc, Redondo - Hanslik, Ache, Yokota
Es fehlen: Aremu (Kapselabriss in der Schulter), Zuck (Kreuzbandriss)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis