Wenn das Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Schalke 04 angepfiffen wird, dann ist das Thema "Trainer" vorbei und es geht wieder um den Sport. Mit voller Power von den Rängen und auf dem Rasen wollen die Roten Teufel doch nochmal oben angreifen.
Nein, wir machen hier zur Abwechslung mal keine Wortspiele mit Anfang, Ende oder sonst irgendwas. Die Woche am Betze war wieder turbulent genaug und dass sich Sachverhalte beim FCK regelmäßig wiederholen, haben wir auch schon beim letzten Trainerwechsel geschrieben. Jetzt führt also Torsten Lieberknecht die Roten Teufel an. Der fünfte Übungsleiter in eineinhalb Jahren soll das große Ziel Aufstieg doch noch erreichen. Dafür ist am Sonntag ein Sieg gegen Schalke schon Pflicht. Spielbeginn im erneut ausverkauften Fritz-Walter-Stadion ist um 13:30 Uhr.
Was muss man zum 31. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
FCK-Trainer Lieberknecht sprach am Freitag von einer Art "Playoffs", die jetzt für die Roten Teufel beginnen. Ob der Haßlocher ein Faible für Eishockey oder Basketball hat, ist nicht überliefert, aber auch da sind in der Ausscheidungsrunde ja (bis zu) vier Siege zum Weiterkommen nötig. Klar ist: Der 1. FC Kaiserslautern wird defensiv sicher stehen, aber vor allem auch offensiv etwas anbieten müssen. Denn mindestens drei, wenn nicht gar erwähnte vier Siege werden nötig sein, um die Top 3 doch noch zu erreichen.
Die Aufstellung könnte wie immer nach einem Trainerwechsel eine Wundertüte werden. Doch einen Tornado wird Lieberknecht wohl nicht durch die Startelf fegen lassen. Maximilian Bauer ist gelbgesperrt. Für ihn könnte Jan Elvedi in die Dreierkette zurückkehren. Vielleicht stellt der Coach aber auch auf Viererkette um, dann wäre die Sache nochmal anders. Stellt er Luca Sirch in der Innenverteidigung oder im Mittelfeld auf? Wer soll für die Flanken auf Ragnar Ache sorgen, die Lieberknecht vermehren möchte, wer sollen die angekündigten zusätzlichen Akteure im gegnerischen Strafraum sein? Interessant wird auch sein, ob einige der Spieler, die zuletzt mehr oder weniger außen vor waren, schon am Sonntag eine neue Chance im Kader oder sogar von Beginn an erhalten. Außer Bauer und den Langzeitverletzten Hendrick Zuck und Afeez Aremu stehen Lieberknecht alle Akteure zur Verfügung.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Auch bei Schalke 04 stand in dieser Woche das Thema Trainer im Mittelpunkt. Für den Niederländer Kees van Wonderen, der vergangenen Samstag die Vereinsführung kritisiert hatte, ist nach deutlich mehr Hin und Her als beim FCK am Saisonende Schluss. Einer der vielen möglichen Nachfolger ist der am Dienstag in Lautern beurlaubte Markus Anfang. In den letzten vier Partien der Saison darf van Wonderen die Knappen aber noch betreuen, beginnend mit dem Gastspiel des S04 in Kaiserslautern.
Und generell könnten die Schalker noch eine Art Zünglein an der Waage im Aufstiegskampf sein. Denn nach der Begegnung mit dem FCK geht es auch noch gegen Paderborn, Düsseldorf und Elversberg. Zu was die Mannschaft in der Lage sein kann, bewies sie am vergangenen Samstag: Kapitän Kenan Karaman sah nach nicht mal drei Minuten die Rote Karte, trotzdem reichte es am Ende zu einem 2:2 gegen den HSV. Karaman fehlt somit ebenso wie der verletzte Stammkeeper Loris Karius in Kaiserslautern. Wer den Angreifer ersetzen wird, verriet der Coach noch nicht.
Frühere Duelle
Zum 92. Mal spielen Kaiserslautern und Schalke am Sonntag gegeneinander, fast alle Duelle fanden in der Bundesliga statt. Der S04 gewann 35 Mal, der FCK 32 Mal. Die beiden letzten Begegnungen gingen mit 4:1 und 3:0 klar an die Roten Teufel.
Fan-Infos
Das Fritz-Walter-Stadion ist mit 49.327 Zuschauern mal wieder ausverkauft und das nächste große Tribünen-Spektakel ist zu erwarten. Es werden keine Tageskassen geöffnet. In der DBB-Kartenbörse gibt es noch ein paar Angebote zum Einkaufspreis. Aus Gelsenkirchen begleiten voraussichtlich gut 6.000 Fans ihr Team. Stadionöffnung ist um 11:30 Uhr, es wird zu einer frühzeitigen Anreise geraten.
O-Töne
FCK-Trainer Torsten Lieberknecht: "Schalke 04 hat zu Hause einen Punkt in Unterzahl geholt und gezeigt, dass sie sich von ihren Fans haben tragen lassen und über sich hinausgewachsen sind. Aber wir sind auch keine Laufkundschaft - sie werden sich auch auf uns vorbereiten müssen."
S04-Trainer Kees van Wonderen: "Wir freuen uns auf die Atmosphäre in Kaiserslautern und auf das Duell mit einem Gegner, der mit allen Möglichkeiten um den dritten Platz kämpfen wird. Wir bereiten uns auf ein intensives Spiel vor."
Daten und Fakten
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Sirch, Heuer - Zimmer, Ritter, Breithaupt, Redondo (Kleinhansl) - Hanslik, Ache, Yokota
Es fehlen: Aremu (Kapselabriss in der Schulter), Bauer (Gelb-Sperre), Zuck (Kreuzbandriss)
Schalke 04: Heekeren - Bulut, Schallenberg, Kaminski, Murkin - Bachmann, Seguin - Aydin, Younes, Mohr - Sylla
Es fehlen: Hamache (Sprunggelenkverletzung), Karaman (Rot-Sperre), Karius (muskuläre Wadenverletzung)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis