Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC

Dritter gegen Fünfter

Dritter gegen Fünfter


Das Spitzenspiel des 15. Spieltags findet im Fritz-Walter-Stadion statt. Und was für eins! Der 1. FC Kaiserslautern empfängt den alten Rivalen Karlsruher SC zum Südwestderby.

Es waren bedenkliche Bilder am 24. Februar dieses Jahres. Der FCK lag förmlich am Boden, gerade hatte die von Friedhelm Funkel trainierte Elf mit 0:4 gegen den KSC verloren. Was für eine Schmach im ersten Heimspiel des Trainer-Veteranen. Viele Fans hatten sich bereits weit vor dem Abpfiff auf den Nachhauseweg gemacht, weil sich ihre Lieblinge in ihr Schicksal ergeben hatten. Und einige warfen sogar schon die Flinte ins Korn und meinten, dass der Klassenerhalt nicht mehr zu schaffen sei.

Während damals die KSC-Anhänger den Auswärtssieg feierten, sprangen einige FCK-Fans in den Innenraum und stellten ihre Mannschaft ob der grausamen Darbietung laut, aber friedlich zur Rede. Die Roten Teufel schienen dem Abstieg geweiht - der Ausgang der Saison ist aber bekannt. Der FCK blieb in der Liga und am Samstag trifft die nun von Markus Anfang gecoachte Mannschaft erneut auf den Rivalen aus Baden. Die Vorzeichen sind nun ganz andere. Dennoch gibt es etwas gutzumachen! Anpfiff der Partie im voraussichtlich ausverkauften Fritz-Walter-Stadion ist am Samstag um 13:00 Uhr.

Was muss man zum 15. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Auf einmal Topspiel. Mit dem 3:0-Sieg auf Schalke rutschte der 1. FC Kaiserslautern in der Tabelle am KSC vorbei und steht zum Start der Adventszeit auf Platz 3. Am letzten Spieltag hat sich einzig der SC Paderborn als Tabellenführer etwas von den anderen Teams absetzen können. Vom zweiten bis zum zwölften Platz sind es nur vier mickrige Punkte. Es gilt für den FCK also: Weiter fleißig Zähler sammeln, um weiter in den oberen Regionen mitzuschwimmen. 

Philipp Klement, Jean Zimmer, Hendrick Zuck und Avdo Spahic fehlen weiter. Filip Kaloc sitzt am Samstag eine Gelb-Sperre ab und könnte von Marlon Ritter ersetzt werden. Am schwersten wiegt allerdings der Ausfall von Neun-Tore-Mann Ragnar Ache, der wegen einer beim Spiel auf Schalke erlittenen, aber nicht näher definierten Wadenverletzung bis zur Winterpause ausfällt. Optionen, um den Torjäger zu ersetzen, gibt es aber reichlich. So könnte beispielsweise Jannik Mause in die Sturmspitze rücken oder Daniel Hanslik zentral spielen. Dann würde wohl Kenny Redondo Hansliks seitlichen Part im Dreierangriff übernehmen.
 

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der Karlsruher SC erlebte am Mittwochabend gegen Bundesligist Augsburg ein wahres Pokal-Drama. Bis in die Nachspielzeit der Verlängerung führte die Mannschaft von Trainer Christian Eichner, der vor einigen Tagen seinen Vertrag verlängerte, mit 2:1. Dann kassierte man aber das 2:2, um im Elfmeterschießen doch noch mit 4:5 zu verlieren und schied aus dem Wettbewerb aus. Dass das Spiel Kraft und Kopf gekostet hat, liegt auf der Hand. Die Vorbereitung auf das Spiel in Lautern dürfte wohl nur aus "ausruhen" bestehen. Ebenfalls ist aber eine Trotzreaktion der Karlsruher möglich. In der Liga gab es zuletzt ein 1:3 gegen den HSV. Daran konnten auch Budu Zivzivadze, Fabian Schleusener und Marvin Wanitzek nichts ändern. Das Trio erzielte 17 der 27 bisherigen Saisontreffer.

Möglich ist, dass Eichner aufgrund der Belastung ein paar Wechsel in der Startelf vornehmen wird. Nicht zurückgreifen kann er aber auf jeden Fall auf Dzenis Burnic, der gelbgesperrt ist. Angreifer Andrin Hunziker fehlt mit einer Oberschenkelverletzung mindestens bis zum Jahresende.

Frühere Duelle

Zum 66. Mal treffen die beiden Südwest-Rivalen am Samstag aufeinander. Kaiserslautern gewann bislang 23 Duelle, Karlsruhe 16. Neben dem bereits erwähnten 0:4 endete das Hinspiel der vergangenen Spielzeit 1:1-Unentschieden. Vorletzte Saison endete das Heimspiel 2:0 für den FCK.

Fan-Infos

Bis Donnerstagmittag waren bereits 47.588 Karten verkauft. Es kann also mit einem ausverkauften Fritz-Walter-Stadion gerechnet werden. Sollte es bis Samstag doch noch Restkarten geben, werden diese an der Tageskasse verkauft. Aus Karlsruhe reisen rund 5.000 Fans mit nach Kaiserslautern. Übrige Tickets von FCK-Fans werden in der DBB-Kartenbörse angeboten. Für das Spiel ist bis Freitagnachmittag, 17:00 Uhr, auch noch der Ticket-Zweitmarkt im FCK-Onlineshop freigeschaltet.  Stadionöffnung ist um 11:00 Uhr.

Wie beim Derby üblich, kann es vor und nach dem Spiel zu einer Sperrung des Elf-Freunde-Kreisels am Hauptbahnhof kommen. Alles Wichtige rund um das Spiel hat der FCK in seinen Fan-Infos zusammengestellt. 

Im Rahmen der Aktion "PI Karitativ" verkauft das Pfalz Inferno an seinem Stand hinter Westkurve Wintermützen zum Preis von je 15 Euro. Der Erlös wird an den Förderverein der Grundschule auf dem Betzenberg und der Glockestubb in Kaiserslautern gespendet. Die Frenetic Youth macht darüber hinaus auf eine Spendensammlung für den schwer erkrankten Betze-Fan Simon aufmerksam und ruft zur Typisierung auf.

Ein Fanmarsch von Seiten der Ultras oder des Fanbündnis FCK ist nicht geplant.

O-Töne

FCK-Trainer Markus Anfang: "Die Qualität vom Gegner ist unbestritten da. Nicht umsonst haben sie sich so gegen einen Bundesligisten präsentiert. Das musst du natürlich dann verteidigen, was die Hauptaufgabe für uns sein wird."

KSC-Trainer Christian Eichner: "Wir lassen die Mannschaft größtenteils in Ruhe, damit sie sich erholen kann. Das Spiel auf dem Betzenberg ist genau das richtige Spiel, um Körper und Geist relativ schnell wieder online zu haben."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Sirch, Tomiak - Ronstadt, Aremu, Ritter, Kleinhansl - Yokota, Hanslik, Redondo

Es fehlen: Ache (Wadenverletzung), Kaloc (Gelb-Sperre), Klement (Wadenprobleme), Spahic (Meniskusverletzung), Zimmer (Oberschenkelprobleme), Zuck (Reha nach Kreuzbandriss)

Karlsruher SC: Weiß - Jung, Franke, Beifus, Herold - Jensen, Rapp - Conté, Wanitzek - Zivzivadze, Schleusener

Es fehlen: Bormuth (Rückstand nach Kreuzbandriss), Burnic (Gelb-Sperre), Hunziker (Oberschenkelverletzung), Kobald (Schambeinentzündung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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