Vorbericht: SpVgg Fürth - 1. FC Kaiserslautern

Dem Kleeblatt nicht zum Glück verhelfen

Dem Kleeblatt nicht zum Glück verhelfen


Bundesliga-Absteiger gegen Zweitliga-Aufsteiger. Auf dem Papier sind die Rollen klar verteilt. Eigentlich, denn der 1. FC Kaiserslautern rechnet sich bei der SpVgg Fürth auch wegen der erneut tollen Fan-Unterstützung etwas aus.

Was sich binnen eines Fußballjahres alles ändern kann, zeigten die Fans im Fritz-Walter-Stadion am vergangenen Freitag nach der 0:1-Heimniederlage gegen Paderborn. Das Stadion honorierte die gute kämpferische Leistung ihrer eine Halbzeit in Unterzahl agierenden Roten Teufel nach Abpfiff mit minutenlangem Applaus. Parallel gab es ein gellendes Pfeifkonzert in Richtung der Paderborner Ergänzugsspieler, die, während sich die FCK-Akteure noch bei ihren Anhängern bedankten, ihr Auslaufprogramm absolvierten. Auch in der Halle der Westkurve herrschte nach Spielende eine Atmosphäre wie nach einem souveränen 3:0-Heimsieg. Am Dienstagmorgen schauten sich dann mehr als 250 Anhänger die einzige öffentliche Trainingseinheit dieser Woche an.

Der Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Fans ist definitiv wieder da und man muss sich dabei immer wieder in Erinnerung rufen: Das alles passiert nur knapp zwölf Monate nach einer 0:4-Niederlage bei Viktoria Berlin. Da war Lautern Vorletzter der 3. Liga und musste sich nach dem Spiel zu Recht wüste Beschimpfungen der mitgereisten Schlachtenbummler anhören. Und weil die Fans nach den vergangenen Monaten wieder Bock auf Betze haben, könnten sie auch am Sonntag bei der SpVgg Fürth wieder für ein akustisches Heimspiel sorgen. Anpfiff der Partie im Sportpark Ronhof ist um 13:30 Uhr.

Was muss man zum 5. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Die erste Saison-Niederlage ist verdaut. Mit sieben Punkten aus vier Spielen ist der FCK weiter absolut im Soll. Beim Bundesliga-Absteiger in Fürth wollen die Roten Teufel nun wieder überraschen und einen weiteren großen Namen der Liga ärgern.

Trainer Schuster muss dabei aber seine Startelf gezwungenermaßen verändern. Weil Hendrick Zuck rotgesperrt fehlt, könnte Erik Durm wie schon in der zweiten Halbzeit gegen Paderborn den Linksverteidiger geben. Durms Position auf rechts könnten Philipp Hercher oder Dominik Schad übernehmen. Weitere personelle Umstellungen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Erste Kandidaten für einen Einsatz von Beginn an sind Hikmet Ciftci und Kenny Redondo. Marlon Ritter und Julian Niehues, die beide unter der Woche wegen muskulären Problemen mit dem Training aussetzen mussten, sind für die Partie in Fürth eine Option.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Nach dem sang- und klanglosen Abstieg aus der Bundesliga mit nur 18 Punkten misslang der SpVgg Fürth auch der Neuanfang in Liga 2. Nur drei Punkte aus vier Spielen konnte der neue Trainer Marc Schneider, der dem nach Hannover abgewanderten Stefan Leitl folgte, mit seiner Mannschaft einspielen. Die Franken sind in dieser Saison noch sieglos. Zudem schied das Kleeblatt im DFB-Pokal bei Oberligist Stuttgarter Kickers in der 1. Runde aus. Gegen den FCK ist also schon ordentlich Druck auf dem Fürther Kessel, ein Sieg eigentlich Pflicht.

Offen ist noch, wer am Sonntag das Tor der SpVgg hütet. Andreas Linde erlitt beim 2:2 in Düsseldorf letzte Woche eine Prellung im Gesicht und musste in der Halbzeitpause ausgewechselt werden. Ob er spielen kann, ist noch offen. Leon Schaffran steht als Ersatz bereit. Ebenso fraglich ist noch der Einsatz von Stürmer Ragnar Ache.

Frühere Duelle

Sieben der vergangenen acht Duelle mit Fürth gewann der FCK. Die letzte Niederlage der Roten Teufel datiert vom 10. März 2018. Das 1:2 war auch das bislang letzte Aufeinandertreffen beider Klubs. Damals bei den Lautrern auf dem Feld: Ein gewisser Nils Seufert, der jetzt dem Kader der Fürther angehört.

Fan-Infos

Der FCK hat 2.200 Karten für das Spiel abgesetzt, der Gästeblock ist fast ausverkauft. Dem Vernehmen nach könnten aber noch deutlich mehr Fans die Roten Teufel am Sonntag im Ronhof unterstützen. Kurzentschlossene erhalten am Sonntag noch rund 50 Restkarten an der Gästekasse. Plätze in der Nähe des Gästeblocks können auch noch im Fürther Online-Ticketshop erworben werden. Insgesamt erwarten die Fürther rund 12.000 Zuschauer. Wer noch ein gültiges Ticket sucht oder anzubieten hat, kann die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans nutzen.

Alle wichtigen Informationen rund um das Auswärtsspiel in Fürth hat der FCK auf seiner Homepage zusammengestellt. Der Sportpark Ronhof öffnet um 11:30 Uhr seine Tore. Wer den FCK nicht vor Ort unterstützt, kann die Partie beim Bezahlsender "Sky" live verfolgen.

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Wir haben gegen Paderborn ein ordentliches Spiel gemacht. Die Fehler, die wir gemacht haben, waren in der Vergangenheit bei den Gegentoren die eine oder andere Kleinigkeit zu viel. Wir müssen aber auch an gewissen Dingen arbeiten, zum Beispiel an der Passqualität."

Fürth-Trainer Marc Schneider: "Ich habe das Gefühl, dass wir diesen Schalter umlegen konnten und uns mehr und besser gegen Widerstände wehren. Jetzt geht es darum, unsere spielerischen Vorteile auszunutzen. Wenn wir das auf den Platz bringen, haben wir große Chancen, Spiele zu gewinnen."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

SpVgg Fürth: Schaffran (Linde) - Asta, Fobassam, Haddadi, Itter - Christiansen - Raschl, Green - Tillman - Ache (Abiama), Hrgota

Es fehlen: Griesbeck (Wadenverletzung), Jung (Trainingsrückstand nach Knie-OP), Kehr (Reha nach Kreuzbandriss), Meyerhöfer (Trainingsrückstand), evtl. Linde (Prellung), evtl. Ache (muskuläre Probleme)

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer, Kraus, Tomiak, Durm - Ritter, Niehues (Ciftci) - Hercher, Wunderlich, Redondo (Hanslik) - Boyd

Es fehlen: Stavridis (Knöchelfraktur), Zolinski (Knieverletzung), Zuck (Rot-Sperre)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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