Vorbericht: Holstein Kiel - 1. FC Kaiserslautern

Den Störchen kein Futter geben

Den Störchen kein Futter geben


Nach dem emotionalen Auftaktsieg gegen Hannover steht für den 1. FC Kaiserslautern bereits am 2. Spieltag eine der weitesten Auswärtsreisen der Saison auf dem Spielplan. Bei Holstein Kiel wollen die Roten Teufel für einen perfekten Saisonstart sorgen.

Nachspielzeit, Kevin Kraus trifft, 2:1, ohrenbetäubender Jubel, Heimsieg! Wenn man dem FCK vor Wochen ein Drehbuch vorgelegt hätte, wie der Saisonauftakt gegen Hannover verlaufen würde, alle Beteiligten hätten die Story wohl genauso gekauft. Keine Frage: Mit den ersten drei Punkten der Spielzeit gegen einen möglichen Aufstiegsaspiranten setzten die Roten Teufel gleich mal ein Ausrufezeichen und zeigten, wie Spiele im Fritz-Walter-Stadion laufen können. Bei der ersten Partie in der Fremde am Samstag bei Holstein Kiel wartet auf die Lautrer eine weitere ansprechende Aufgabe. Kann man das Selbstvertrauen aus dem Hannover-Spiel mitnehmen? Wie wird der FCK dieses Mal die Drangphasen des Gegners überstehen? Springt am Ende gar der perfekte Saisonstart heraus? Die Betze-Buben können sich in Kiel jedenfalls wieder der tollen Unterstützung ihrer Fans gewiss sein. Anpfiff der Partie im Holstein-Stadion ist um 13:00 Uhr.

Was muss man zum 2. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Wenn die Roten Teufel am Freitag mit dem Flugzeug gen Kiel abheben, dürften sie auch eine gute Portion Selbstvertrauen mit im Gepäck haben. Vergangene Woche zeigte das Schuster-Team, dass es durchaus in der Lage ist, in dieser Liga mitzuhalten. Klar, bei einem Aufsteiger muss dafür alles stimmen, aber gegen Hannover sah das phasenweise schon sehr gut aus. In Kiel wollen die Lautrer nun wieder für eine Überraschung sorgen, bevor dann ganze drei Heimspiele in zwölf Tagen anstehen.

Personell gibt es für Schuster Lichtblicke, leider aber auch eine Hiobsbotschaft. Hikmet Ciftci hat seine muskulären Probleme auskuriert, René Klingenburg ist wieder gesund. Beide sind eine Option für den Kader. Philipp Hercher dürfte wohl wieder ein ernsthafter Kandidat für die erste Elf sein. Auch weil Ben Zolinski wegen einer Verletzung der Kniescheibe nicht nur am Samstag ausfällt. Wie bereits vermutet, bestätige Schuster am Donnerstag, dass dem Mittelfeldspieler eine längere Pause droht. Neben Hercher ist auch Kenny Redondo ein möglicher Zolinski-Ersatz. Größere Umstellungen in der Startelf wird der FCK-Trainer aber vermutlich nicht vornehmen.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Holstein Kiel beendete die vergangene Spielzeit im gesicherten Mittelfeld als Tabellen-Neunter. Nach der Vorrunde schwebten die Störche als 15. noch in akuter Abstiegsgefahr. Doch aufgrund einer starken Rückserie mit 27 Punkten gelang der Klassenerhalt mit am Ende 45 Zählern ohne Probleme.

Am vergangenen Wochenende startete die KSV nur was das Ergebnis betrifft zufriedenstellend in die neue Spielzeit. Bei Bundesliga-Absteiger Fürth erreichte die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp ein 2:2-Unentschieden. Die Leistung der Kieler ließ aber zu wünschen übrig, weshalb zu erwarten ist, dass sie gegen den FCK ihr wahres Potenzial zeigen wollen. Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver, in der Saison 2016/17 auch mal in Kaiserslautern federführend, konnte nahezu den gesamten Kader zusammenhalten. Dort geben sich einige routinierte Spieler wie Lewis Holtby, Fin Bartels oder Julian Korb die Klinke in die Hand. Alle drei dürften am Samstag in Rapps 3-5-2-System auch in der Startelf stehen. Kiels etatmäßiger Kapitän Hauke Wahl, der sich nach einer Viruserkrankung noch im Aufbautraining befindet, steht gegen den FCK noch nicht zur Verfügung.

Frühere Duelle

Erstmals spielt der FCK am Samstag im umgebauten Holstein-Stadion. Zuletzt waren die Roten Teufel am 09. September 2017 dort zu Gast. Durch ein Tor in der vierten Minuten der Nachspielzeit verlor man damals mit 1:2. Das Rückspiel gewannen die Männer in Rot im Februar 2018 mit 3:1. Das sind auch die bisher beiden einzigen Duelle beider Klubs in der 2. Bundesliga.

Fan-Infos

Mindestens 1.500 Lautrer Schlachtenbummler machen sich am Freitagabend und Samstagmorgen mit Zügen, Bussen, Autos und Neunsitzern auf die über 700 Kilometer lange Reise an die Ostseeküste, mit rund 2.000 Anhängern ist zu rechnen. Weil das erste Kartenkontingent zügig ausverkauft war, Holstein Kiel aber dann einen Teil der Hintertortribüne für FCK-Fans freigegeben hat, können Kurzentschlossene Karten im Gäste-Ticketshop der Kieler erwerben. Am Spieltag wird es keine Tageskasse geben.

Für das erste Auswärtsspiel der neuen Saison hat die FCK-Fanszene das Motto "Alle im Trikot nach Kiel" ausgerufen. Wer auf deutschen Autobahnen nach Kiel fährt, sollte beachten, dass die A7 bei Hamburg ab Freitag, 22:00 Uhr gesperrt ist. Alle wichtigen Informationen rund um das erste Auswärtsspiel der Saison hat der FCK auf seiner Homepage zusammengestellt.

Wer noch ein gültiges Ticket sucht oder anzubieten hat, kann die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans nutzen. Das Holstein-Stadion öffnet um 11:00 Uhr seine Tore. Die Kieler weisen darauf hin, dass der Andrang bei Spielen mit vollem Gästeblock kurz vor Anpfiff sehr groß sein kann und bitten um eine frühzeitige Anreise. Wer den FCK nicht vor Ort unterstützt, kann die Partie beim Bezahlsender "Sky" verfolgen.

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Ich denke, dass wir mit breiter Brust nach Kiel fahren können. Wenn wir alles abrufen, dann haben wir eine Chance, auch dort etwas Zählbares mitzunehmen. Ich erwarte, dass wir genau dieselbe Liebe zum Verteidigen entwickeln wie gegen Hannover."

Kiel-Trainer Marcel Rapp: "Wir müssen gegen den Ball kompakter spielen. Und wir müssen mit Ball gute Lösungen finden, schnell spielen, weil das Feld am Samstag sehr eng sein wird. Lautern verteidigt sehr kompakt und mannorientiert."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

Holstein Kiel: Dähne - Becker, Lorenz, Komenda - Sander - Korb, Mühling, Holtby, Reese - Bartels, Pichler

Es fehlen: Benger (muskuläre Probleme), Thesker (Achillessehnenreizung), Wahl (Aufbautraining nach Pfeifferschem Drüsenfieber), Wriedt (Rückenbeschwerden)

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Durm, Kraus, Tomiak, Zuck - Ritter, Niehues (Ciftci) - Zimmer, Wunderlich, Redondo (Hercher) - Boyd

Es fehlen: Stavridis (Knöchelfraktur), Zolinski (Knieverletzung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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