Vorbericht: VfL Osnabrück - 1. FC Kaiserslautern

Die Endspurt-Serie starten

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Noch zehn Spieltage sind zu absolvieren. Für den 1. FC Kaiserslautern geht es dabei um die Verteidigung von Aufstiegsplatz 2 - mit der nächsten Station beim VfL Osnabrück, der genau diesen streitig machen will.

Es gibt manche Wochenenden, über die man am Ende einer Saison sagt, sie seien richtungsweisend gewesen. Der 29. Spieltag der 3. Liga 2021/22 könnte so eines werden, denn die Spielplaner hatten vor der Saison wohl ein gutes Händchen. Neben dem Gastspiel des FCK (2.) beim VfL Osnabrück (6.) treffen am Sonntag auch Waldhof (5.) und Braunschweig (3.) sowie Saarbrücken (4.) und Meppen (10.) in direkten Duellen um die oberen Plätze aufeinander. Zugegeben: Die Emsländer dürften nur mit einem Sieg im Ludwigsparkstadion nochmals auf die Aufstiegsränge schielen, aber sie könnten dem FCS ein böses Beinchen stellen. Die beiden anderen Partien dürften Spiele werden, die Spitz auf Knopf stehen und in denen die beteiligten Teams wissen, wie wichtig ein eigener Sieg wäre. Im Hintergrund schwebt zudem noch das auf den 26. März terminierte Nachholspiel zwischen Osnabrück und Braunschweig, dessen Gewinner schlimmstenfalls auf Platz 2 klettern könnte.

Der FCK seinerseits könnte mit drei Punkten in Osnabrück ein Ausrufezeichen setzen und wäre dann vorläufig acht Zähler vor dem VfL. Ein Unentschieden würde zumindest den Vorsprung gegenüber den Lila-Weißen wahren, aber dann könnte Braunschweig am Sonntag vorbeiziehen - einen eigenen Sieg in Mannheim vorausgesetzt. Der Waldhof wiederum kann genauso wie Saarbrücken mit vier Punkten Rückstand noch nicht an Lautern vorbeiziehen, aber einen Sieg gönnt man ausgerechnet denen ja dann auch nicht. Von den vielen Direktduellen profitieren könnten 1860 München, das bereits am Freitagabend gegen Verl vorlegen kann, und Wehen, das auf dem Papier eine leichte Heimaufgabe gegen den Vorletzten Würzburg vor der Brust hat. Aber was zählt in dieser verrückten Liga schon das Papier? So oder so und allen Rechenspielen zum Trotz: Der Kampf um den Aufstieg wird bis zum Ende der Spielzeit spannend blieben. Und die Roten Teufel müssen vor allem auf sich selbst schauen, die Ruhe bewahren und ihre Stärken bestmöglich auf den Platz bringen. Anstoß an der Bremer Brücke ist am Samstag um 14:00 Uhr.

Was muss man zum Auswärtsspiel in Osnabrück wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Die Serie von 13 Spielen ohne Niederlage ist zwar gerissen, der FCK hat aber trotz des 1:2 im Nachholspiel bei 1860 München weiterhin eine sehr gute Ausgangsposition im Aufstiegsrennen. Die Antwerpen-Elf ist immer noch Tabellenzweiter und hat vieles weiter in der eigenen Hand. Klar ist aber: In den verbleibenden zehn Spielen müssen wieder die Tugenden gezeigt werden, die die Roten Teufel aus dem Tabellenkeller auf einen Aufstiegsplatz spülten. In Osnabrück benötigt es einen mutigeren Auftritt als in München, auch spielerisch muss der FCK wieder zulegen und in der Defensive wieder kompakter stehen. Dann kann die Partie an der Bremer Brücke der Auftakt zu einer neue Serie werden.

Leider gibt es vorab schlechte Nachrichten im personellen Bereich: Terrence Boyd fällt aufgrund seiner Sars-CoV2-Infektion auch in Osnabrück aus, seine eigentlich erhoffte Rückkehr verhindert ein positives Testergebnis. Mike Wunderlich sah zudem am Dienstag seine 5. Gelbe Karte und ist gesperrt. Erste Kandidaten, die den erstmals in dieser Saison fehlenden Routinier im Mittelfeld ersetzen könnten, sind Hikmet Ciftci und René Klingenburg.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Nach einer guten, aber nicht sehr guten Vorrunde, die der VfL Osnabrück auf Platz 7 beendete, greift der Zweitliga-Absteiger nun endgültig oben an. Im Jahr 2022 ist das Team von Trainer Daniel Scherning noch ungeschlagen und liegt derzeit als Sechster nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz. Allerdings: Vier der sechs Saison-Niederlagen kassierten die Niedersachsen zuhause, insgesamt fielen in den 13 Heimspielen an der Bremer Brücke auch nur 22 Tore. 16 der insgesamt 40 geschossenen VfL-Treffer erzielten die Angreifer Marc Heider und Ba-Muaka Simakala.

Gegen den FCK kann Scherning auf seine Bestbesetzung bauen. Fünf mit vier gelben Karten vorbelastete Spieler blieben beim 1:0-Prestigesieg in Meppen am vergangenen Spieltag ohne weitere Verwarnung und sind somit spielberechtigt.

Frühere Duelle

Acht Mal trafen beide Klubs bislang aufeinander. Der letzte FCK-Auftritt an der Bremer Brücke liegt rund dreieinhalb Jahre zurück: Am 6. Oktober 2018 gab es unter der Ägide von FCK-Coach Michael Frontzeck gegen den späteren Aufsteiger VfL eine 0:2-Pleite. Im Gedächtnis vieler Fans dürfte aber mehr ein DFB-Pokal-Spiel im August 2010 sein, als Srdjan Lakic die Partie in der Nachspielzeit in die Verlängerung schickte, wo es der frischgebackene Bundesliga-Aufsteiger FCK durch zwei Tore von Jimmy Hoffer dann mit 3:2 zu seinen Gunsten entschied. Das Hinspiel dieser Saison gewannen die Roten Teufel mit 2:0.

Fan-Infos

Für das Topspiel an der Bremer Brücke sind 16.000 Zuschauer zugelassen, was einer Vollauslastung entspricht. Der VfL Osnabrück rechnet mit rund 14.000 Besuchern. 1.400 FCK-Fans unterstützen ihre Mannschaft im Gästeblock. Wenige Restkarten im Gästeblock sind noch im Online-Ticketshop des VfL zu erwerben. Für jedes verkaufte Ticket spendet der Gastgeber einen Euro zugunsten der Leidtragenden des Krieges in der Ukraine. Auch am Spieltag wird es im und um das Stadion eine Spendenaktion geben. Vor dem Anpfiff gibt es zudem eine Gedenkminute.

Das Stadion öffnet um 12:00 Uhr, die Tageskasse am Gästeblock bleibt aber geschlossen. An der Kasse der Nordtribüne können Tickets für andere Tribünenbereiche erworben werden. Bitte beachtet aber, dass erkennbare Gästefans in den Heimbereichen trotz gültiger Eintrittskarte abgewiesen werden können, hier gab es bei früheren Duellen schon schlechte Erfahrungen. Auf den Tribünen herrscht Rauchverbot. Für den Zutritt zum Stadion gilt die 2G-Plus-Regelung. Die Maskenpflicht auf der Tribüne ist aufgehoben. Es wird aber empfohlen, während des Spiels eine FFP2-Maske zu tragen. In Innenräumen wie Toiletten gilt die Maskenpflicht weiterhin. Alle wichtigen Informationen für mitreisende Fans hat der FCK auf seiner Homepage veröffentlicht.

Der SWR überträgt das Spiel live im Free-TV.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Ich freue mich auf die Bremer Brücke. Das ist ein kleines, knackiges Stadion, da habe ich selber immer gerne gegen Osnabrück gespielt. Es wird hitzig werden, aber wir nehmen das auch an - und die Jungs haben da auch Bock drauf."

VfL-Abwehrspieler Timo Beermann: "Wir wollen gewinnen, so sind wir jedes Spiel in dieser Saison angegangen, so wird es auch diesen Samstag sein. Wir gegen den Zweiten - das ist eine Herausforderung, auf die wir uns freuen. Aber danach haben wir noch zehn Spiele in einer Liga, in der bis zum Schluss jeder jeden schlagen kann."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

VfL Osnabrück: Kühn - Traoré, Beermann, Trapp, Haas - Klaas, Taffertshofer, Köhler - Simakala, Heider, Opoku

Es fehlt: Chorushij (Trainingsrückstand)

1. FC Kaiserslautern: Raab - Tomiak, Kraus, Winkler - Ritter - Hercher, Götze, Klingenburg (Ciftci), Zuck - Redondo - Hanslik

Es fehlen: Bakhat (Trainingsrückstand), Boyd (Sars-CoV2-Infektion), Gözütok (Bänderverletzung), Hippe (Fußverletzung), Röser (Kreuzbandriss), Wunderlich (Gelb-Sperre), Zimmer (Darmerkrankung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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