Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Hallescher FC 1:0

Perfekter Abschluss eines perfekten Monats

Perfekter Abschluss eines perfekten Monats

Foto: Imago Images

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt auch gegen den Halleschen FC ohne Gegentor und feiert trotz Personalsorgen mit 1:0 den dritten Sieg im neuen Jahr. Derart gefestigt braucht dem Team auch vor den schwierigen nächsten Wochen nicht bange sein.

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Beim Blick auf den aktuellen Lauf des FCK wurde in den vergangenen Wochen gerne der Vergleich mit der Saison 2019/20 bemüht, als die Roten Teufel vor der Winterpause ebenfalls eine Siegesserie hinlegten und bei einem relativ günstigen Auftaktprogramm im neuen Jahr so richtig ins Aufstiegsrennen eingreifen wollten. Nun - die Geschichte ist hinlänglich bekannt. Nach zwei Unentschieden in den Heimspielen gegen die Kellerkinder Großaspach und Münster sowie einer sieben Spiele andauernden Sieglos-Serie war der FCK bis zur Corona-Pause längst wieder jenseits von Gut und Böse.

Hinten steht die Null, vorne reicht ein Treffer

Die Erinnerung an diese Wochen soll keine alten Wunden aufreißen, sondern vielmehr verdeutlichen, in welch gute Ausgangslage sich die Jungs von Trainer Marco Antwerpen in den vergangenen Wochen und Monaten vorgearbeitet und vorgespielt haben. Wie schon nach dem Heimsieg gegen Berlin am letzten Samstag festgestellt, sind es längst die Roten Teufel, die hinter Spitzenreiter Magdeburg und im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz den Takt vorgeben. Das knappe, aber verdiente 1:0 gegen Halle unterstreicht diese Erkenntnis nur noch mehr.

Ein blitzsauber herausgespieltes Tor von Mike Wunderlich, der eine Vorlage von Philipp Hercher wenige Minuten vor dem Pausenpfiff zum letztlich entscheidenden Treffer verwertet, bringt die Lautrer dieses Mal auf die Siegerstraße. Den Rest erledigt einmal mehr die seit Wochen überragende Defensivarbeit sowie - auch das gehört zu einem erfolgreichen Lauf einfach dazu - in der ein oder anderen Situation das Quäntchen Glück. Vor allem bei einem von Daniel Hanslik in der ersten Halbzeit auf der Torlinie geklärten Kopfball der Gäste, aber auch bei einem Lattentreffer für den HFC schon in den Schlussminuten der Partie.

Halle mit vier Ex-Lautrern - FCK Corona-bedingt ohne Trio

Insgesamt entpuppen sich die Gäste in einigen Phasen des Spiels als der erwartet unangenehme Gegner, zumal mit Elias Huth, Jan Löhmannsröben, Janek Sternberg und ab Beginn der zweiten Hälfte Julian Derstroff gleich vier frühere Lautrer dabei sind, die ihrem Ex-Klub nur allzu gerne zeigen würden, was sie drauf haben. Noch mehr sorgt das FCK-Umfeld allerdings die rund zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff publik werdende Nachricht vom Ausfall eines Trios. Marlon Ritter, Julian Niehues und Kenny Redondo müssen allesamt Corona-bedingt passen und vergrößern die Ausfallliste um Kapitän Jean Zimmer und Felix Götze noch weiter.

Immerhin löst sich durch die Ausfälle die im Vorfeld auch im Forum von Der Betze brennt vieldiskutierte Frage nach dem Debüt von Terrence Boyd quasi von selbst. Der neue Torjäger rückt anstelle von Redondo in die Startelf. Zudem übernehmen Hikmet Ciftci und René Klingenburg die Positionen von Ritter und Niehues. Boyd spielt bei seinem Einstand auf dem Betze meist in vorderster Reihe vor dem hinter ihm postierten Hanslik. Seine erste Aktion ist eine etwas zu harte Gelbe Karte schon nach vier Minuten, auch an mehreren Strafraum-Aktionen ist er beteiligt, ein Treffer gelingt dem Sturmtank aber noch nicht.

Drei Heimspiele, neun Punkte: Die Top-Duelle können kommen

Da auch der 20 Minuten vor dem Ende für Boyd eingewechselte Muhammed Kiprit die größte Chance des zweiten Durchgangs auf das erlösende 2:0 liegen lässt, bleibt es bis zum Ende eng. Und entsprechend frenetisch wird der nächste Heimsieg beim Schlusspfiff von den 1.000 auf der Haupttribüne zugelassenen Fans auch gefeiert. Die optimale Punktausbeute aus dem Heimspiel-Dreierpack ist natürlich das Wichtigste auf dem Weg zum großen Ziel, das auf dem seit drei Wochen in der in der Westkurve platzierten Banner geschrieben steht: "Unser Traum! Euer Ziel! Aufstieg 2022!" Das Spruchband haben die Roten Teufel in den zweiten 45 Minuten ebenso vor Augen wie eine Forderung aus der Fangemeinde an den Verein, sich auf der Drittliga-Managertagung übernächste Woche für fangerechte Anstoßzeiten und insbesondere für eine Abschaffung der Montagsspiele einzusetzen: "Anstoßzeiten fangerecht gestalten - 09./10.02.2022!"

Dass es mit dem Aufstieg tatsächlich klappen kann, ist derweil längst kein bloßer Wunschtraum mehr. Dafür verlaufen die ersten Spiele des neuen Jahres mit der eigenen weißen Weste, den diversen Patzern der Konkurrenz und nicht zuletzt mit dem Transfer von Torjäger Boyd zu perfekt. Die kniffligen nächsten Wochen mit unter anderem dem Topduell gegen Magdeburg sowie dem Derby beim Waldhof können jedenfalls kommen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Ingo Konrad

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