Vorbericht: Hallescher FC - 1. FC Kaiserslautern

Mit Drittliga-Mentalität zum Sieg an der Saale

Mit Drittliga-Mentalität zum Sieg an der Saale


Die Sache mit den zwei Siegen in Folge: Der 1. FC Kaiserslautern hofft darauf, nach dem Dreier von Samstag im Auswärtsspiel beim Halleschen FC nachlegen zu können. Beide Teams können bei Weitem nicht in Bestbesetzung antreten.

Die Worte haben Wirkung gezeigt. Die Reaktion war da. Der Tor-Knoten ist endlich geplatzt. Beim erfolgreichen Auftakt in die Englische Woche lieferte die FCK-Mannschaft mit dem 3:0 gegen 1860 München genau den Fußball ab, mit dem man in der 3. Liga Siege einfährt. Umso gespannter dürften Fans und Verantwortliche jetzt sein, ob diese Leistung über einen längeren Zeitraum konserviert werden kann. Die Statistik ist allgemein bekannt und hundertmal durchgekaut: Seit Michael Frontzeck im Oktober 2018 (!) konnten die Roten Teufel nur noch einmal mehr als eine Partie in Folge gewinnen, nämlich bei der Fünf-Spiele-Siegesserie unter Boris Schommers im November/Dezember 2019.

Zuhause läuft es unter dem aktuellen FCK-Trainer Marco Antwerpen grundsätzlich gut, das Problem jedoch: Am Dienstag steht wieder ein Auswärtsspiel auf dem Programm. Zwei Warnschüsse haben die Betze-Buben in dieser Saison schon erhalten. Das sollte nun wirklich genug sein. Mit Darbietungen wie in Meppen (0:1) und Berlin (0:4) wird in der Fremde nämlich kein Blumentopf zu gewinnen sein. Auch in Halle dürfte den FCK eine eklige Drittliga-Atmosphäre erwarten, es wird also abermals auf die richtige Einstellung ankommen. Das Reinbeißen ins Spiel und eine gute Mentalität werden wieder richtungsweisend sein. Anpfiff im Kurt-Wabbel-Stadion ist am Dienstag um 19:00 Uhr.

Was muss man zum Gastspiel in Halle wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 5. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Beim 1. FC Kaiserslautern war die Erleichterung nach dem Sieg gegen 1860 natürlich groß. Es bleibt aber keine Zeit, sich lange darüber zu freuen, denn der Dreier gegen die Löwen kann nur ein erster Schritt in die richtige Richtung gewesen sein. Der FCK hängt immer noch in Tuchfühlung zu den Abstiegsplätzen und muss somit dringend nachlegen. Es gilt für die Antwerpen-Elf, auch auswärts endlich was zu reißen, denn seit dem 06. Februar gelang in der Fremde kein Dreier mehr.

Vor der Partie an der Saale fehlen dem Trainer sieben Spieler. Neuester Zugang im Lazarett ist Hikmet Ciftci, der gegen 1860 gerade erst sein Saisondebüt gegeben hatte, dort aber eine Muskelverletzung erlitt. Für ihn wird am Dienstag voraussichtlich Julian Niehues auf der Sechs spielen. Muhammed Kiprit hat nach seinem Tor gegen München im Sturm erstmal die Nase vorne. Da auch Ersatztorhüter Avdo Spahic weiter mit einer leichten Oberschenkelzerrung ausfällt, wird in Halle wieder Lorenz Otto auf der Bank Platz nehmen. Aufgrund der vielen Verletzten stellt sich der 20-Mann-Kader ohnehin praktisch von selbst auf. Den freigewordenen Kaderplatz von Ciftci wird Nicolas Sessa einnehmen. Marius Kleinsorge hat Pech und darf als 21. Akteur und einziger gesunder Feldspieler nicht mit nach Halle fahren.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Sieben Punkte aus vier Spielen, Tabellenplatz 6. Der Hallesche FC dürfte mit dem Saisonstart relativ zufrieden sein. Zumal die Elf von Florian Schnorrenberg die Mannschaft war, die am Freitag die Siegesserie von Viktoria Berlin beendete. Beim 1:0-Auswärtssieg im Jahn-Sportpark war es mal wieder Torjäger Terrence Boyd, der zum Matchwinner avancierte. Mentalitätsmonster Boyd am Dienstagabend im Griff zu haben, ähnlich wie vorgestern Sascha Mölders, sollte auch eines der obersten Ziele der FCK-Defensive sein. Bemerkenswert: In den ersten vier Partien wurden schon drei Elfmeter gegen den aggressiven HFC gepfiffen.

Vor dem Spiel in Berlin überraschte Schnorrenberg mit einem Torwartwechsel: Sven Müller ersetzte Tim Schreiber, der die ersten drei Partien bestritten hatte. Müller wird auch gegen den FCK im Tor stehen. Auch den HFC plagen vor dem Dienstagsspiel starke Verletzungsprobleme. So fallen am Dienstag gleich mehrere potenzielle Stammspieler, insgesamt haben die Hallenser acht Ausfälle zu beklagen. Auch der ehemalige Lautrer Janek Sternberg fehlt aufgrund eines Jochbeinbruchs. In Berlin standen Schnorrenberg nur noch 18 Akteure zur Verfügung, also sogar noch weniger als FCK-Trainer Antwerpen.

Frühere Duelle

Im Kurt-Wabbel-Stadion ist der FCK nach vier Aufeinandertreffen mit dem HFC noch ohne Sieg. Nach einem 3:4 nach Verlängerung im DFB-Pokal 2016 und einem 0:2 im Jahr 2018 gelangen in den letzten beiden Partien an der Saale immerhin zwei 1:1-Unentschieden.

Fan-Infos

Bis zu 7.500 Fans dürfen die Partie im Stadion verfolgen, auch bis zu 350 Gästefans aus Kaiserslautern sind zugelassen. Kurzentschlossene FCK-Anhänger können ihr Ticket im Online-Ticketshop der Gastgeber erwerben. Am Spieltag gibt es keine Tageskasse. Bitte beachtet, dass es in Halle einen eigenen Gästeparkplatz inklusive Busshuttle geben wird. Nach Problemen beim letzten Heimspiel hat der HFC zusätzliches Personal engagiert, um einen schnelleren Einlass gemäß der "3G-Regeln" zu gewährleisten. Alle weiteren Hinweise zum Stadionbesuch haben sowohl der HFC als auch der FCK auf ihren Internetseiten veröffentlicht.

Die Begegnung ist nicht live im Free-TV zu sehen und wird nur kostenpflichtig bei "Magenta Sport" übertragen.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Wir sind weiter in Prozessen, Dinge zu verbessern. Wir haben gesehen, dass wir in der 3. Liga auch mit langen Bällen erfolgreich sein können. Auswärts müssen wir auch nicht unbedingt über 90 Minuten das Spiel machen. Mit der Leistung wie gegen 1860 sind wir in der Lage, Spiele zu gewinnen."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

Hallescher FC: Müller - Kreuzer, Nietfeld, Kastenhofer, Landgraf - Samson, Titsch Rivero - Zimmerschied, Eberwein, Derstroff - Boyd

Es fehlen: Badjie (Oberschenkelzerrung), Eilers (Überdehnung der Patellasehne und Ödem im Knie), Herzog (Schienbeinverletzung), Lindenhahn (Knorpelschaden), Menig (Hüftprobleme), Reddemann (Wadenbeinbruch), Sternberg (Jochbeinbruch), Vollert (Außenbandriss)

1. FC Kaiserslautern: Raab - Hercher, Tomiak, Senger, Schad - Niehues - Zimmer, Klingenburg, Wunderlich, Redondo - Kiprit

Es fehlen: Bakhat (Kniebinnenschaden), Ciftci (Muskelverletzung), Götze (Haarriss im Schädel), Kraus (Knieprobleme), Ritter (Muskelquetschung im Oberschenkel), Spahic (Oberschenkelzerrung), Röser (Kreuzbandriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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