Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Saarbrücken

Kämpfen, kratzen, beißen! Alles für den Derbysieg!

Kämpfen, kratzen, beißen! Alles für den Derbysieg!


Es gibt normale Fußballspiele. Und es gibt Derbys. Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Samstag den 1. FC Saarbrücken empfängt, geht es für die Roten Teufel und ihre Fans um mehr als nur drei ganz wichtige Punkte.

Hätte es für die FCK-Profis noch eine zusätzliche Motivation gebraucht, um die Bedeutung des Derbys gegen den FCS untermauert zu bekommen, so lieferten diese einige FCS-Anhänger in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag: In der Nähe des Fritz-Walter-Stadions platzierten sie ein paar Banner, Grabmale und einen Kindersarg. Die Botschaft dahinter: Wir wollen dem verhassten FCK den "Todesstoß" in Richtung Regionalliga geben. Marco Antwerpen hatte zu dem Vorfall im Zuge der Spieltags-Pressekonferenz eine knappe Meinung: "Mir fällt es immer schwer über solche Aktionen zu sprechen, weil sie einfach geschmacklos sind. Am besten sollte man so etwas gar keine Aufmerksamkeit schenken." Auch auf Seiten des FCK-Anhangs wurde die Derby-Provokation locker genommen und sich eher über die sichtbare Schreibschwäche der Saarbrücker lustig gemacht. "Eindeutiges Zeichen, dass zu viel Maggi aufs Hirn geht", kommentierte ein Fan im DBB-Forum.

Die Aktion zeigte aber auch, wie groß die Abneigung immer noch ist, obwohl es seit Ewigkeiten keine Spiele gegeneinander gab. "Die FCS-Anhänger reden mehr über den FCK als über ihren eigenen Verein", erklärten einige saarländische Betze-Fans im Vorfeld die bestehende Rivalität. Am Samstag wird es deshalb Zeit, diesem Treiben mal Einhalt zu gebieten. Mit einem Sieg im Saar-Pfalz-Derby würde die Antwerpen-Elf diese jetzt schon verkorkste Saison natürlich nicht vergessen machen, aber neben wichtigen Punkten im Kampf gegen den Abstieg auch mal wieder für ein Freude bei ihren eigenen Anhängern sorgen. Anpfiff zum Geisterspiel im Fritz-Walter-Stadion ist um 14:00 Uhr.

Was muss man zum 32. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Sieben Spieltage vor Saisonende liegt der 1. FC Kaiserslautern noch drei Punkte hinter dem rettenden Ufer und könnte mit einem Derbysieg entsprechenden Boden gutmachen. Zuletzt gab es immerhin fünf Punkte in drei Spielen.

Vor dem Duell gegen den FCS muss Trainer Antwerpen aber noch ein Personalpuzzle lösen. Mit Marvin Senger, Felix Götze, Tim Rieder und Jean Zimmer konnten mehrere angeschlagene Spieler nicht das gesamte Trainingsprogramm dieser Woche absolvieren. Wer von den Genannten zur Verfügung steht, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden. Alexander Winkler und Anil Gözütok sind gegen Saarbrücken gesperrt, auch Kevin Kraus und Adam Hlousek stehen weiter nicht zur Verfügung. Immerhin kehrt Carlo Sickinger nach rund achtwöchiger Verletzungspause in den Kader zurück. Daniel Hanslik und Elias Huth könnten nach ihren guten Joker-Leistungen in Lübeck Kandidaten für die Startelf sein.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der 1. FC Saarbrücken schielt als Tabellenfünfter noch mit einem halben Auge nach oben. Als noch wichtiger, quasi als letztes Saisonziel, wird aber im Saarland bereits der Derbysieg hochstilisiert - und damit verbunden der Stoß des FCK in Richtung Regionalliga.

Bei Spielen mit Beteiligung des FCS sind Tore fast immer garantiert. 54 eigene Treffer haben die Saarländer bereits erzielt, aber auch schon 44 kassiert. Daraus kann man auch gut die Stärken und Schwächen des Aufsteigers ablesen. Vorne wirbeln die Ex-Lautrer Nicklas Shipnoski und Sebastian Jacob, die zusammen schon auf 32 Torbeteiligungen kommen. Hinten wackelt jedoch die Abwehr um einen weiteren ehemaligen FCK-Spieler, Steven Zellner. Stürmer Julian Günther-Schmidt fehlt am Samstag wegen einer Quarantäne in Folge eines positiven Corona-Tests.

Frühere Duelle

Erstmals seit 27. März 1993 gastieren die Saarbrücker wieder zu einem Pflichtspiel gegen die FCK-Profis im Fritz-Walter-Stadion. Damals trennten sich beide Teams in der Bundesliga-Saison 1992/93 mit 1:1. Mit dem gleichen Ergebnis endete auch das Hinspiel der aktuellen Spielzeit im Saarbrücker Ludwigspark. Kenny Prince Redondo hatte den FCK in einer emotionalen Partie in Führung gebracht, Maurice Deville gelang kurz vor Schluss der Ausgleich. Avdo Spahic sah 20 Minuten vor dem Ende die Rote Karte.

Fan-Infos

Im Internet kursieren diverse Aufrufe, beim Geisterspiel rund ums Fritz-Walter-Stadion Präsenz und so seine Unterstützung für den FCK zu zeigen. Die Behörden und der Verein raten nicht explizit davon ab, erinnern aber an die Einhaltung der Corona-Regeln.

Der SWR zeigt das Derby live im Free-TV. Die Übertragung beginnt um 14:00 Uhr. Ausführliche Highlights der Begegnung sind ab 17:30 Uhr in der SWR-Sendung "Sport am Samstag" und anschließend auf dem YouTube-Kanal von "SWR Sport" zu sehen. Wie gewohnt kann das Heimspiel auch im FCK-Fanradio live verfolgt werden.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Wir haben schon gezeigt, dass wir Derbys können, wenn wir uns an das Spiel in Mannheim erinnern. Dementsprechend wollen wir das zweite Derby auch gewinnen."

FCS-Torhüter Daniel Batz: "Wir freuen uns alle auf dieses Spiel und hoffen, dass wir den Fans den langersehnten Derbysieg schenken können. Lautern steht mit dem Rücken zur Wand. Wir werden definitiv alles reinwerfen."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Spahic - Hercher, Rieder, Senger, Zuck - Bakhat, Götze - Zimmer (Ritter), Ouahim, Redondo (Hanslik) - Pourié

Es fehlen: Ciftci (Muskelbündelriss), Gottwalt (Sprunggelenkfraktur), Gözütok (Rot-Sperre), Hainault (Achillessehnenanriss), Hlousek (krank), Kleinsorge (Leistenbeschwerden), Kraus (Muskelfaserriss), Schad (Wadenbeinbruch), Spalvis (Reha nach Knorpelschaden), Winkler (Gelb-Rot-Sperre), evtl. Zimmer (Adduktorenprobleme)

1. FC Saarbrücken: Batz - Barylla, Zeitz, Zellner, Sverko - Kerber - Shipnoski, Jänicke, Schleimer, Gouras - Jacob

Es fehlen: Günther-Schmidt (krank), Thoelke (Reha nach Wadenbeinbruch), Vunguidica (Muskelfaserriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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