Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - FSV Zwickau

Zweiter Anlauf gegen Zwickau

Zweiter Anlauf gegen Zwickau


Am Mittwoch hat der 1. FC Kaiserslautern die große Chance zur Trendwende. Gelingt im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau der nächste Heimerfolg, sind die Roten Teufel endgültig zurück im Kampf um den Klassenerhalt.

Die Erleichterung war am Samstag nach Abpfiff bei Fans, Mannschaft und Verantwortlichen förmlich zu spüren. Nach einem wahren Kampfspiel hatte der FCK in Unterzahl den Halleschen FC mit 3:1 besiegt und den ersten Big Point im Endspurt eingefahren. Die Mannschaft von Marco Antwerpen zeigte gegen den HFC auch mit einem Mann weniger die in dieser Saison so oft vermissten Tugenden wie Einsatz, Wille und Moral. Für die letzten neun ausstehenden Partien muss diese Leistung der Maßstab sein, denn nur so kann es was werden mit dem Klassenerhalt. Ein möglicher Faktor könnten auch die wenigen dem FCK zugetanen Zuschauer wie Verantwortliche und Offizielle werden, die bei einem Geisterspiel ins Fritz-Walter-Stadion dürfen. Selten war in den letzten Monaten neben dem Platz so viel Theater wie am Samstag gegen Halle. Auf der spärlich besetzten Nordtribüne wurde ordentlich Stimmung gemacht, an der Seitenlinie holte sich sogar der aufgebrachte Mannschaftsarzt eine Gelbe Karte ab, von außerhalb des Stadions supporteten ein paar dutzend Fans und in der leeren Westkurve wurden motivierende Banner platziert. Diese Stimmung und manche emotionale Zwischenrufe sind auch in den letzten fünf Heimspielen der Saison zu erwarten.

Das Spiel gegen Halle war aber nichtsdestotrotz nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zum großen Ziel. Die Roten Teufel benötigen weitere Siege, um die Klasse zu halten. Die Chance auf den nächsten Dreier hat die Antwerpen-Elf bereits am Mittwoch im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau. Anpfiff im Fritz-Walter-Stadion ist schon um 17:00 Uhr, was selbst bei Geisterspielen eine fanfeindliche Anstoßzeit ist. Vielleicht mal drüber nachdenken, lieber DFB!

Was muss man zum zum Nachholspiel des 28. Spieltags wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Nach dem Sieg gegen Halle sieht die Tabelle aus FCK-Sicht schon wieder etwas besser aus. Nur noch vier Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer, und das bei einem Spiel weniger - eben der jetzt stattfindenden Partie gegen Zwickau. Mit einem weiteren Sieg könnten die Roten Teufel nicht nur den Anschluss an das rettende Ufer endgültig wieder herstellen, sondern hätten sogar wieder Kontakt an Teams aus dem unteren Mittelfeld.

Kevin Kraus und Kenny Prince Redondo fehlen am Mittwoch gesperrt. Adam Hlousek
oder der von einer Knieblessur wiedergenesene Alexander Winkler könnten Kraus ersetzen. Für Redondo ist Marlon Ritter die erste Wahl. Wie Marco Antwerpen am Dienstag verkündete, setzt er vor allem auf die Eingespieltheit seiner Elf. Deshalb sind anderweitige Veränderungen in der Startaufstellung nicht zwingend zu erwarten. Als möglich bezeichnete der Trainer allerdings eine System-Variation mit Wechseln von 4-2-3-1, wie gegen Halle, zu 4-4-2, wie es am ursprünglichen Spieltermin gegen Zwickau geplant war.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Am vergangenen Samstag verlor der FSV Zwickau erstmal seit dem 20. Februar mal wieder ein Drittliga-Spiel und musste sich beim SV Waldhof mit 0:1 geschlagen geben. Zuvor hatte die Elf von Trainer Joe Enochs ordentlich gepunktet und im März zehn Zähler aus vier Partien geholt. Deshalb beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz für die auf Platz 9 stehenden Zwickauer derzeit sieben Punkte. Am Mittwoch ist zu erwarten, dass der FSV aus einer kompakten Defensive agieren und mit vielen langen Bällen auf die beiden Ex-Lautrer Ronny König und Manfred Starke operieren wird.

In Kaiserslautern kann Enochs auf seine Bestbesetzung zurückgreifen. Dem FSV-Coach zufolge sind alle Spieler fit, auch der beim ursprünglichen Spieltermin verletzte Keeper Johannes Brinkies ist wieder einsatzbereit.

Frühere Duelle

In den bisherigen fünf Drittliga-Duellen mit Zwickau ist der FCK noch ungeschlagen. Zweimal gewannen die Roten Teufel, dreimal trennte man sich unentschieden.

Fan-Infos

Auch beim Heimspiel gegen Zwickau sollen in der Westkurve die motivierende Spruchbänder der FCK-Fanclubs hängen, die gegen Halle Glück gebracht hatten.

Aufgrund des Mittwochstermins wird die Partie nicht live im Free-TV gezeigt, so dass mal wieder auf das kostenpflichtige Streaming-Angebot von "Magenta Sport" zurückgegriffen werden muss. Dort beginnt die Übertragung um 16:45 Uhr. Wie üblich kann das Heimspiel auch im FCK-Fanradio live verfolgt werden. Eine ausführliche Zusammenfassung des Spiels ist anschließend auf dem YouTube-Kanal von "SWR Sport" zu sehen.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Wir müssen genauso fokussiert und mit derselben Intensität agieren wie gegen Halle. Wir müssen Tore erzielen und werden entsprechend offensiv spielen, ohne aber die Defensive zu vernachlässigen."

FSV-Trainer Joe Enochs: "Wenn wir glauben, dass wir schon irgendetwas erreicht haben, dann täuschen wir uns. Das ist ein trügerischer Tabellenplatz. Wir brauchen noch Punkte."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Spahic - Hercher, Hlousek (Winkler), Senger, Zuck - Götze, Rieder - Zimmer, Ouahim, Ritter - Pourié

Es fehlen: Gottwalt (Sprunggelenkfraktur), Ciftci, Sickinger (beide Muskelbündelriss), Hainault (Achillessehnenanriss), Kleinsorge (Leistenbeschwerden), Kraus (Gelb-Sperre), Redondo (Gelb-Rot-Sperre), Schad (Wadenbeinbruch), Spalvis (Reha nach Knorpelschaden)

FSV Zwickau: Brinkies - Stanic, Nkansah, Frick, Coskun - Schröter, Schikora, Könnecke, Miatke - König, Starke

Es fehlt: keiner

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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