Vorbericht: Hallescher FC - 1. FC Kaiserslautern

Die Chancen einfach mal reinmachen

Die Chancen einfach mal reinmachen


Auftakt zu drei Spielen in acht Tagen: Bei Tabellennachbar Hallescher FC nimmt der 1. FC Kaiserslautern den nächsten Anlauf, um in die Erfolgsspur zu finden. Der angestaute Frust soll an der Saale endlich in Freude umschlagen.

Der Ärger und die Unzufriedenheit waren bei den Roten Teufeln auch in dieser Woche noch omnipräsent. Grund ist nach wie vor die mangelnde Chancenverwertung im Spiel gegen Magdeburg. Am Ende einer Partie, die die Mannschaft von Jeff Saibene eigentlich klar hätte gewinnen müssen, stand wieder nur ein Unentschieden - schon das sechste im zehnten Saisonspiel. Viel zu viel. Denn wer, wenn nicht der 1. FC Kaiserslautern, wüsste besser, was passiert, wenn man bei der Drei-Punkte-Regel zu oft zwei Zähler unnötig verschenkt. Vor genau 25 Jahren spielte der FCK sage und schreibe 18-mal Remis und stieg am Ende erstmals aus der Bundesliga ab.

Den zweiten Dreier der Saison wollen die Roten Teufel zum Auftakt der vorletzten Englischen Woche des Jahres nun am Samstag beim Halleschen FC einfahren. Dort soll sich der letztes Wochenende angestaute Frust über die mangelnde Chancenverwertung in Freude über einen Auswärtssieg verwandeln. Anpfiff des Geisterspiels im Kurt-Wabbel-Stadion ist um 14:00 Uhr.

Was muss man zum Gastspiel in Halle wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 11. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Der 1. FC Kaiserslautern läuft seinen eigenen Ansprüchen in dieser Saison weiter meilenweit hinterher und steht in der durch die vielen noch auszutragenden Nachholspiele der Konkurrenz ungeraden Drittliga-Tabelle nur auf dem 16. Platz. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass die Roten Teufel seit drei Spielen ungeschlagen sind. Spannend dürfte sein, ob der FCK die gute Leistung der vergangenen Woche konservieren kann, denn schon oft folgte auf einen guten Auftritt ein sehr schlechter: Jüngstes Beispiel dafür sind Ingolstadt und Meppen. Fakt ist: Die Chancenverwertung muss endlich besser werden, Tore müssen her! Neben Angreifer Marvin Pourié müssen diesbezüglich nun aber auch andere Spieler in die Bresche springen. Bislang stellt der FCK mit nur neun Treffern aus zehn Spielen nach der Spvgg Unterhaching (acht Spiele, sieben Tore) die zweitschlechteste Offensive der Liga.

Personell hat Saibene für das Spiel in Halle die Qual der Wahl: Außer den Langzeitverletzten trainierten in dieser Woche alle Akteure mit. Marius Kleinsorge ist nach seiner Sperre wieder spielberechtigt, auch Alexander Winkler könnte endlich erstmals im Kader stehen. Großartige Veränderungen an der nun eingespielten Startelf dürfte Saibene aber nicht vornehmen.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Ziemlich ähnliche Sorgen wie der FCK hat der Hallesche FC. Auch die Saalestädter stehen im Klassement für ihre eigenen Ansprüche zu weit hinten. Bereits 18 Gegentore in neun Spielen bedeuten zusammen mit dem 1. FC Magdeburg die schlechteste Defensive der Liga. Nur elf Punkte sind für den aktuell Tabellen-14. HFC zu wenig. Das liegt wie bei den Roten Teufeln auch an der mangelnden Chancenverwertung. Die Nachholpartie am Dienstag beim MSV Duisburg (0:0) hätte Stürmer Terrence Boyd, vor der Saison ein heißer Kandidat als FCK-Neuzugang, im Alleingang entscheiden müssen. Doch der US-Amerikaner vergab mehrere große Möglichkeiten kläglich. Zuvor war Boyd allerdings in vier Partien jedes Mal erfolgreich.

Neben Janek Sternberg, der in der Winterpause nach Halle wechselte und zwischen Startelf und Ersatzbank pendelt, stehen seit dieser Saison auch zwei weitere Ex-Lautrer im Kader des HFC: Stipe Vucur und Julian Derstroff dürften am Samstag in der Anfangself stehen. Noch bis ins neue Jahr muss Coach Florian Schnorrenberg auf Defensivspieler Anthony Syhre (Sehnenentzündung) verzichten, am Samstag fehlt auch Mittelfeldstratege Marcel Titsch-Rivero weiter aufgrund einer Knieverletzung. Linksaußen Julian Guttau ist nach Adduktorenproblemen wieder eine Option.

Frühere Duelle

In Halle ist der FCK nach drei dort absolvierten Pflichtspielen noch sieglos. Im DFB-Pokal schied man 2016 durch ein 3:4 nach Verlängerung aus. Im August 2018 verloren die Roten Teufel nach ganz schwacher Leistung mit 0:2, im Juli dieses Jahres rettete Timmy Thiele beim 1:1 immerhin noch einen Punkt.

Fan-Infos

Aufgrund der Corona-Pandemie findet auch das Spiel am Samstag wieder als Geisterspiel statt. Die Partie ist dieses Mal nicht im Free-TV zu sehen, so dass den FCK-Fans nur die kostenpflichtige Übertragung via "Magenta Sport" oder der kostenfreie, aber nicht ganz neutrale Audio-Stream des "HFC-Fanradio" bleiben.

O-Töne

FCK-Trainer Jeff Saibene: "Wir brauchen das Bewusstsein und den Glauben daran, dass jeder Tore schießen darf und auch jeder Tore schießen kann. Wir dürfen nicht nur von Marvin Pourié abhängig sein. Halle ist sehr robust. Meiner Meinung sind sie in der Tabelle klar unter Wert klassiert."

HFC-Trainer Florian Schnorrenberg: "Kaiserslautern ist eine gut besetzte Mannschaft, die das ein oder andere Unentschieden zu viel auf der Liste hat. Natürlich würden wir sie gerne schlagen, dafür brauchen wir aber eine gute Leistung."

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Benen (Nordhorn)

Voraussichtliche Aufstellung:

Hallescher FC: Müller - Boeder, Vucur, Reddemann, Landgraf - Lindenhahn, Papadopoulos, Nietfeld, Derstroff - Boyd, Eberwein

Es fehlen: Menig (Reha nach Muskelfaserriss), Schilk (Reha nach Hüftverletzung), Syhre (Sehnenentzündung), Titsch-Rivero (Knieverletzung)

1. FC Kaiserslautern: Spahic - Hercher, Kraus, Sickinger, Hlousek - Rieder, Ciftci - Hanslik (Zuck), Ritter, Redondo - Pourié

Es fehlen: Bakhat (Bänderriss), Gottwalt (Sprunggelenk-OP), Schad (Wadenbeinbruch), Sessa (Muskelfaserriss), Spalvis (Knorpelschaden)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Flo

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