Bereits am vierten Spieltag steht der 1. FC Kaiserslautern unter Druck. Gegen Eintracht Braunschweig soll der erste Saisonsieg her.
Nach nur einem Punkt aus drei Spielen sind die Roten Teufel in der Pflicht, um nicht frühzeitig im Tabellenkeller festzustecken. Auch wegen des dürftigen Saisonstarts droht am Montagabend eine Minuskulisse im Fritz-Walter-Stadion, nur noch 20.000 Zuschauer werden erwartet. Nichtsdestotrotz muss die FCK-Mannschaft die Zähne zeigen und gegen die Braunschweiger Löwen den ersten Saisonsieg einfahren.
Auch beim Gegner läuft bei Weitem nicht alles rund. Auf vier Punkte aus den ersten beiden Spielen folgte beim BTSV das Pokal-Aus in Kiel und "nur" ein 1:1 zuhause gegen Aue. Die aufkeimende Unzufriedenheit im Umfeld veranlasste Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht auf der anschließenden Pressekonferenz zu einer Wutrede, die es in sich hatte.
Interessant wird deshalb sein, wie beide Mannschaften auf die für sie widrigen Umstände reagieren. Dem FCK und seinen Fans wäre ein kämpferischer Auftritt wie im ersten Heimspiel gegen Darmstadt zu wünschen.
Was gibt es sonst noch wissenswertes zum Montagsspiel gegen Braunschweig? Hier sind die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Für zwei Spieler wird die Begegnung mit der Eintracht ein besonderes Spiel. Marcel Correia und Benjamin Kessel trugen jahrelang das Trikot des BTSV und kehrten zur aktuellen Saison zu ihrem Jugendverein FCK zurück. Durch den Abgang von Robin Koch unter der Woche winkt dem zuvor noch mit Trainingsrückstand kämpfenden Correia nun sein Debüt für die Roten Teufel.
Brandon Borrello, Manfred Osei Kwadwo und Lukas Spalvis sammelten beim Oberliga-Stadtderby gegen den SV Morlautern Spielpraxis bei der U23. Da neben Rekonvaleszent Kacper Przybylko nur noch Giuliano Modica ausfällt, hat Norbert Meier die Qual der Wahl. Neben dem Tausch Koch/Correia sind vor allem in der Offensive Änderungen denkbar, wo neben U23-Doppeltorschütze Spalvis auch Gervane Kastaneer immer mehr in die Startelf drängt - beide Offensivkräfte sind aber immer noch nicht topfit. Um seinen Angreifern die eigenen Möglichkeiten vor Augen zu führen, hat Trainer Meier ihnen unter der Woche noch mal alle Torchancen der Saison ("Und das waren derer schon viele") als Videoclip präsentiert.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Eintracht Braunschweig konnte bis auf wenige Ausnahmen den Kader zusammenhalten, der in den Relegationsspielen gegen den VfL Wolfsburg nur knapp das Nachsehen hatte. Die Niedersachsen gelten auch in dieser Saison wieder als eine der Mannschaften, die oben mitspielen kann. Fünf Punkte aus drei Spielen bedeuten aktuell jedoch nur einen Mittelfeldplatz in der Tabelle.
Stürmer Christoffer Nyman wird den Braunschweigern auf dem Betze fehlen. Der Schwede, der vor einem Jahr auch mal beim FCK im Gespräch war, wurde von seinem Nationalverband bereits vor dem Spiel in Kaiserslautern angefordert. Mit Hendrick Zuck steht ein Ex-Lautrer in der Startelf des BTSV, während der Einsatz von Dominick Kumbela nach einer Verletzung noch fraglich ist.
Frühere Duelle
Der letzte Heimsieg gegen Braunschweig liegt fast auf den Tag genau drei Jahre zurück. Im August 2014 trafen Karim Matmour und Srdjan Lakic beim 2:1 im Fritz-Walter-Stadion. Vergangene Saison verlor der FCK beide Spiele mit 0:1.
Fan-Infos
Dem 1. FC Kaiserslautern droht schon im zweiten Heimspiel wieder eine Minuskulisse: Um die 20.000 Zuschauer werden erwartet, darunter grob geschätzt 1.000 Fans aus Braunschweig. Zusätzlich zu den 13.181 verkauften Dauerkarten sind bislang kaum Tageskarten über den Tisch gegangen.
Einer von vielen Gründen für die niedrige Zuschauerzahl dürften die Pannen beim Heimauftakt gegen Darmstadt sein, als es im Stadion zu Karten-Problemen und am Kreisel zu Abreise-Stress kam. Um die Tücken der neuen Bezahlkarte "Betze-Card" zu reduzieren, geben die FCK-Verantwortlichen deshalb am Montagabend auch die Bargeldzahlung an den Verpflegungsständen frei.
Zum ersten Montagsspiel der Saison setzt das "Pfalz Inferno" die langjährige Protestaktion "We don't like mondays" fort, für die am Wochenende ein Basteltag stattfand. Außerdem wird rund um die Westkurve das Fanzine "Paranoid" in seiner nun schon zehnten Ausgabe verkauft.
O-Töne
FCK-Abwehrspieler Benjamin Kessel: "Wir haben gegen Darmstadt eine kämpferisch starke Leistung gezeigt. Daran wollen wir anknüpfen und dafür arbeiten, Zuschauer zurück ins Stadion zu holen."
Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht: "Der FCK hat sich im Heimspiel gegen Darmstadt sehr wütend gezeigt und auch gezeigt, was in der Mannschaft steckt."
Prognose der Wettanbieter
Die mit Statistiken und Expertenmeinungen gefütterten Algorithmen der Wettanbieter prognostizieren trotz des Fehlstarts eher einen Heimsieg für die Roten Teufel: Bei "bet365" erhält man eine Quote von 2,50 und bei "bwin" von 2,55 für einen FCK-Erfolg am Montagabend, während ein Auswärtssieg des BTSV mit 2,75 bzw. 2,80 zu Buche steht.
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Robert Kampka (Schornbach)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Müller - Kessel, Vucur, Correia – Mwene, Albaek, Fechner, Guwara - Halfar, Atik (Kastaneer) - Osawe (Spalvis)
Es fehlen: Modica (Magen-Darm-Infekt), Przybylko (Trainingsrückstand), Zoua (nicht nominiert)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen
Eintracht Braunschweig: Fejzic - Sauer, Baffo, Valsvik, Reichel - Boland - Dacaj, Biada - Khelifi, Zuck - Abdullahi
Es fehlen: Breitkreutz (Schambeinentzündung), Nyman (Länderspielreise), Schönfeld (Infekt), evtl. Kumbela (Muskelfaseriss)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Flo