Am Montag steht das erste Pflichtspiel unter Norbert Meier an. Damit beginnt für den FCK ein neues Kapitel – mal wieder gegen Hannover.
Zum dritten Mal in elf Jahren trifft der 1. FC Kaiserslautern am Montag mit einem neuen Trainer auf Hannover 96. Das ist insofern bemerkenswert, weil sich die Niedersachsen und Pfälzer in diesem Zeitraum nur in den Spielzeiten 2005/06, 2010/11, 2011/12 und 2016/17 gegenüberstanden: Wolfgang Wolf absolvierte sein erstes FCK-Spiel gegen Hannover (1:5), Tayfun Korkut ebenfalls (0:4) und nun eben Norbert Meier.
Zudem war für Krassimir Balakov das bis heute letzte Bundesligaspiel des FCK in der Saison 2011/12 (1:2) die letzte Partie seiner kurzen Amtszeit. Ein Jahr später stieg übrigens Norbert Meier mit Fortuna Düsseldorf ebenfalls in Hannover aus der Bundesliga ab (0:3) – was das Ende der Ära Meier bei F95 bedeutete. Hoffnung und Elend, so nah beieinander.
Nun schlagen die "Roten Teufel" also am Montag das nächste Kapitel gegen die "Roten" aus der niedersächsischen Landeshauptstadt auf. Was gibt es Wissenswertes zum Rückrundenauftakt? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Die Winter-Vorbereitung mit Norbert Meier ist abgeschlossen, am Samstag absolvierte der 1. FC Kaiserslautern ein letztes Geheimtraining auf dem Betzenberg. In den zurückliegenden Wochen hat sich der 58-Jährige ein ganz genaues Bild seiner neuen Mannschaft gemacht und zahlreiche Einzelgespräche geführt – allerdings mit strikten Regeln: "Die Spieler siezen mich und ich duze die Spieler." Unter dem Strich ziehen Trainerteam und Mannschaft ein positives Fazit. Der Härtetest folgt nun direkt zum Einstieg.
Gegen den "Topfavoriten Hannover" (Meier) fehlen dem FCK drei Akteure: Jacques Zoua spielt mindestens noch bis Donnerstag mit Kamerun im Afrika Cup, Zoltan Stieber wird mehrere Tage krankheitsbedingt ausfallen und das erste Pflichtspiel von Mensur Mujdza ist weiterhin auf unbestimmte Zeit verschoben. Mit an Bord sind dagegen wieder Sebastian Kerk und Kacper Przybylko, auf die Meier wie schon in den zurückliegenden Testspielen setzt.
Vor allem der letztjährige beste Torschütze Przybylko eröffnet dem FCK neue Offensiv-Optionen. Gut denkbar ist, dass der schnelle Osayamen Osawe auf die Flügel ausweicht und Przybylko im Sturmzentrum als echter Stoßstürmer agiert. In einer 4-2-3-1-Grundformation spielt Daniel Halfar auf der "Zehn" - das Stammplatz-Duell mit Zoltan Stieber hat sich aufgrund dessen Erkältung vorerst erledigt. Weil Alexander Ring nach New York wechselt, ergänzt Patrick Ziegler zusammen mit Christoph Moritz das zentrale Mittelfeld. Noch nicht mit an Bord ist der gesuchte neue Außenverteidiger, so dass in der Abwehr voraussichtlich Marcel Gaus und Phillipp Mwene beginnen.
Letztlich unabhängig davon, wer auf dem Rasen steht und wie stark der Gegner ist, sollte der FCK eigentlich mindestens einen Punkt mitnehmen. Denn die Tabellensituation stellt sich gefährlich dar: Mit München und Aue punkteten zwei Verfolger des FCK dreifach. Weil Bielefeld und der KSC am Sonntag auch noch im direkten Duell aufeinandertreffen, rückt einer der beiden (oder sogar beide) noch näher an die Lautrer heran. Der Abstiegskampf droht den FCK also schneller einzuholen, als ihm lieb sein kann.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Für Hannover 96 läuft es dagegen gut: Die Niedersachsen sind seit sieben Spielen ungeschlagen und überwinterten auf einem direkten Aufstiegsplatz. Bereits am Samstag ließ Tabellenführer Braunschweig Punkte in Würzburg liegen. Ein Sieg gegen den FCK, und die "Roten" könnten die Tabellenspitze vom Erzrivalen übernehmen.
Fehlen wird den 96ern allerdings Kapitän Manuel Schmiedebach (Muskelfaserriss). Auch Marvin Bakalorz und Waldemar Anton mussten zuletzt im Training kürzertreten. Ein kleiner Vorteil für den FCK? Im Blick zu behalten gilt es aber trotzdem die flinke Offensivmaschinerie der Roten: Mit Martin Harnik, Noah Sarenren Bazee, Kenan Karaman und dem immer wieder gefährlichen Niclas Füllkrug verfügt die Mannschaft von Ex-Profi und Cheftrainer Daniel Stendel über viel Qualität.
Nicht umsonst ermahnt FCK-Coach Meier seine Spieler wegen den früh attackierenden und angriffsstarken Hannoveranern zu direktem Umschaltspiel und will kein "Klein-klein-Spiel" sehen.
Frühere Duelle
Die 0:4-Pleite im Hinspiel tat weh und bremste die große Euphorie der Sommerpause größtenteils aus. Auch an das vorletzte Aufeinandertreffen der beiden ehemaligen Deutschen Meister haben die FCK-Fans keine guten Erinnerungen: Am 34. Spieltag der Saison 2011/12 beendeten die Pfälzer ihr bislang letztes Bundesligakapitel mit einer 1:2-Pleite in Hannover. Der letzte Sieg des FCK datiert übrigens vom 22. April 2006 (Torschütze damals: Daniel Halfar). Allerdings standen sich beide Mannschaften seither auch nur in fünf weiteren Pflichtspielen gegenüber (ein Remis, vier Siege für Hannover).
Fan-Infos
Rund 800 FCK-Fans werden am Montag die rund 460 Kilometer weite Reise nach Hannover auf sich nehmen – es ist schon das sechste Montagsspiel in dieser Saison und damit negativer Liga-Rekord. Nicht umsonst also hat der FCK kürzlich den Negativpreis "SAM" von ProFans erhalten. Insgesamt rechnet Gastgeber H96 mit rund 30.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion.
O-Töne
FCK-Trainer Norbert Meier verfolgt einen durchaus sinnvollen Plan: "Die Geschichte, dass wir nur wenige Gegentore bekommen, behalten wir aus der Hinrunde bei, nur ein paar mehr Tore wollen wir schießen."
Hannovers Innenverteidiger Stefan Strandberg hat dagegen eine ganz konkrete Prognose: "Wir werden das Spiel kontrollieren und sie werden auf Konter warten."
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenach)
Voraussichtliche Aufstellungen
Hannover 96: Tschauner - Sorg, Sané (Felipe), Strangberg, Prib – Fossum, Bakalorz (Sané) - Sarenren Bazee, Klaus - Harnik, Karaman
Es fehlen: Schmiedebach (Muskelfaserriss), evtl. Bakalorz, etvl. Anton (beide grippaler Infekt)
1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Koch, Ewerton, Gaus - Ziegler, Moritz - Osawe, Halfar, Kerk - Przybylko
Es fehlen: Mujdza (Knieverletzung), Stieber (grippaler Infekt), Zoua (Afrika Cup)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht