Das Team von Tayfun Korkut steht schon am 2. Spieltag unter Zugzwang. In Würzburg wartet zwar ein neuer Gegner, aber irgendwie auch altbekanntes auf die Roten Teufel.
Der 1. FC Kaiserslautern trifft zum ersten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel auf die Würzburger Kickers, und doch gibt es eine kleine gemeinsame Vergangenheit. Nein, nicht weil bei den Gastgebern mit Bernd Hollerbach ein Mann an der Seitenlinie steht, der früher mal ein paar Monate beim FCK spielte. Sondern wegen der Würzburger Spielstätte: Das kleine Stadion am Dallenberg wurde am 15. August 1967 eröffnet – mit einem feierlichen Freundschaftsspiel gegen die Roten Teufel. Für die meisten mitreisenden FCK-Fans dürfte es trotzdem ein neuer „Ground“ sein, der bei genauerem Hinsehen sogar ein klein bisschen Betze-Flair versprüht, denn die roten Sitzschalen auf der Haupttribüne stammen unter anderem aus dem Fritz-Walter-Stadion. Ganz aktuell macht der FWK seine Arena zweitligatauglich, insbesondere mit einer neuen Stahlrohrtribüne, wodurch sich die Kapazität von 10.006 auf bis zu 13.138 Zuschauer erhöht.
Was gibt es sonst noch wissenswertes zum zweiten Spieltag? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Die Ausgangslage
Mit null Punkten stehen beide Teams im unteren Teil der noch nicht aussagekräftigen Tabelle: Während der FCK nach gutem Beginn gegen Aufstiegsfavorit Hannover mit 0:4 baden ging, musste sich der FWK in Braunschweig mit 1:2 geschlagen geben. Trotz dieser vergleichbaren Ausgangssituation dürfte aber klar sein, dass eine zweite Niederlage in Lautern wesentlich nervöser aufgenommen werden dürfte als bei Aufsteiger Würzburg. Auch deshalb sagt FCK-Sportdirektor Uwe Stöver klipp und klar: „In Würzburg sollten wir in jedem Fall etwas mitnehmen.“
Das Personal
Auf der Suche nach weiteren Verstärkungen ist Stöver am Freitag fündig geworden: Mittelstürmer Jacques Zoua, für den ein Einsatz in Würzburg wohl noch zu früh kommt, und Flügelspieler Zoltán Stieber sollen der FCK-Offensive zu mehr Durchschlagskraft verhelfen. Gesucht aber noch nicht gefunden wurden außerdem weitere Alternativen für die Abwehrkette, so dass Tayfun Korkut in Würzburg erstmal noch fast die gleiche Elf wie gegen Hannover ins Rennen schicken dürfte – wahrscheinlich mit Zoltán Stieber im 4-2-3-1-System anstelle von Robert Pich. Auch Mateusz Klich ist nach überstandener Mandelentzündung wieder eine Alternative.
Der Gegner
Ebenso wie Korkut kann auch Kickers-Coach Bernd Hollerbach fast aus dem Vollen schöpfen. Nur der Aufbauspieler Emanuel Taffertshofer fällt nach seinem Platzverweis in Braunschweig zusätzlich aus, für ihn wird vermutlich Anastasios Lagos ins Team rutschen. Der 24-jährige Grieche hat mit Panathinaikos Athen einst sogar Europacup-Erfahrung gesammelt, gilt nach langwierigen Verletzungsproblemen aber als noch nicht topfit. Torgefährlichster Stürmer bei den Würzburgern ist Elia Soriano, der in Braunschweig auch das erste Zweitliga-Tor seines Vereins erzielte. Als die wahre Stärke des FWK wird aber allgemein die kompakte Defensive und der unbändige Wille des Kollektivs gesehen.
Frühere Duelle
Wie gesagt – der FCK ist in einem Pflichtspiel noch nie auf die Würzburger Kickers getroffen. Das erwähnte Freundschaftsspiel am 15. August 1967 endete vor 8.000 Zuschauern mit 1:0 für die Roten Teufel.
Fan-Infos
Die 1.600 Karten für den Gästeblock waren in wenigen Stunden ausverkauft, doch die FCK-Fans haben sich schon frühzeitig auch drumherum eingedeckt und so sind grob geschätzt zwischen 2.000 und 3.000 Lautrer Schlachtenbummler zu erwarten. Noch nicht ganz klar war bis zuletzt, ob die Würzburger Zusatztribüne rechtzeitig fertig wird – trotz voraussichtlich ausverkauftem Haus (bemerkenswert: vor zwei Jahren hatte Würzburg noch einen mickrigen Zuschauerschnitt von 854) könnte es also kurzfristig noch ein paar Sitzplatzkarten geben. Auf Lautrer Seite haben die Ultras zum Auswärtsauftakt wieder zu einer Mottofahrt aufgerufen: „Alle im roten Trikot nach Würzburg“.
O-Töne
FCK-Trainer Tayfun Korkut: „Wir haben das letzte Spiel aufarbeiten müssen und das am Montag zu Ende gebracht. Wir haben es klar analysiert und zusammen mit der Mannschaft abgeschlossen. Ab Dienstag haben wir uns auf den nächsten Gegner vorbereitet, haben eine gute Trainingswoche hinter uns, sind eine Woche weiter und zuversichtlich, dass wir ein gutes Spiel machen werden.“
Würzburg-Coach Bernd Hollerbach: „Dass wir nicht mehr bezahlen müssen für Sechzig, Kaiserslautern oder Braunschweig - das ist riesig. Das haben wir uns hart erarbeitet. Jetzt wollen wir dementsprechend auftreten.“
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Voraussichtliche Aufstellungen
Würzburger Kickers: Wulnikowski – Weil, Schoppenhauer, Neumann, Kurzweg – Traut (Karsanidis), Schröck, Benatelli, Lagos – Daghfous, Soriano
Es fehlt: Schröck (Muskelfaserriss), Taffertshofer (Rot-Sperre), Uzelac (Fußbruch), evtl. Karsanidis
1. FC Kaiserslautern: Weis – Mwene, Vucur, Ziegler, Aliji – Moritz, Ring – Stieber (Pich), Halfar, Gaus – Osawe
Es fehlen: Zoua, evtl. Piossek
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas