Für den 1. FC Kaiserslautern ist der Aufstiegszug wohl endgültig abgefahren. Mit Blick auf die Fernsehgelder muss das Ziel nun vor der Partie gegen 1860 München lauten, wenigstens um jeden Tabellenplatz zu kämpfen.
Die Ausgangslage
Auf Rang 8 stehend haben die Roten Teufel nach der 0:2-Pleite in Freiburg mittlerweile zehn Punkte Rückstand auf das Spitzentrio – und nur vier Zähler Vorsprung auf Rang 14. Da es mit Blick auf die TV-Vermarktung um jeden Platz gehen könnte, gilt es, die Saison trotzdem nicht abzuschenken. Ein Sieg gegen 1860 München und der FCK könnte an Heidenheim (Mittwoch gegen Leipzig) vorbei auf den siebten Platz ziehen.
Die Löwen dagegen würden wohl gerne mit dem FCK tauschen, spielen die Münchener doch eine weitere Saison im Tabellenkeller. Wenigstens konnte sich der TSV am Wochenende mit einem erleichternden 3:2-Sieg gegen Düsseldorf auf den Relegationsrang schieben. Der momentan sechs Punkte betragende Rückstand zum rettenden Ufer soll mit einem weiteren Erfolgserlebnis am Betze verkürzt werden.
Das Personal
Er wolle genau hinschauen, wie die letzte Trainingseinheit verlaufe, bevor er sich auf eine Startelf für das Spiel gegen 1860 München festlegt, sagte Konrad Fünfstück am Montag. Dem Coach stehen nach dem Freiburg-Spiel die zuletzt gesperrten Daniel Halfar, Ruben Jenssen und Stipe Vucur wieder zur Verfügung. Alle drei haben wohl beste Chancen, zurück in die Startelf zu rutschen, auch weil die Belastung der englischen Woche ihren Tribut fordert – vor allem aber, weil sich in Freiburg wirklich keiner der Ersatzmänner aufdrängen konnte.
Ziemlich sicher ist, dass Mateusz Klich nach seiner verunglückten Premiere gegen Freiburg kein zweites Mal neben Markus Karl agieren, sondern wenn überhaupt eher als hängende Spitze aufgeboten wird. Möglich aber auch, dass Fünfstück erneut auf die – gegen Freiburg allerdings stumpfe – Doppelspitze Bödvarsson/Przybylko setzt und der Pole dafür Ruben Jenssen oder Daniel Halfar (möglicherweise in einem 4-4-2 auf Rechtsaußen) weichen muss.
Neben den drei Rückkehrern steht mit Manfred Osei Kwadwo ein weiterer Kandidat für den Kader zur Verfügung, der nach Aussage von Fünfstück auf der Bank Platz nehmen oder sogar von Beginn an spielen könnte.
Der Gegner
„Körperlich sehr, sehr präsent und bei Standardsituationen machen sie das gut“, sagt Konrad Fünfstück über 1860 München. „Sie spielen einen einfachen, guten Ball.“ Auch Tim Heubach warnte nach dem Freiburg-Spiel vor dem kommenden Gegner: „Die Münchener haben sich gut verstärkt.“ Der bekannteste Neuzugang heißt Sascha Mölders, der zuletzt gegen Düsseldorf ein Tor zum 3:2-Sieg besteuerte und mit Rubin Okotie die Löwen-Offensive belebte.
Gegen die Fortuna präsentierten sich die Sechzger sehr stark, überzeugten vor allem in der ersten Hälfte und sprangen nach dem ersten Sieg seit dem 21. November auf den Relegationsrang 16. „Da entsteht was. So müssen wir weitermachen“, fasst Löwen-Sportchef Oliver Kreuzer die neue Aufbruchsstimmung in Giesing zusammen.
Ob Benno Möhlmann das gegen Düsseldorf erfolgreiche 4-4-2 ändert, ließ er am Montag noch offen. Sollte sich der Trainer für die gleiche Variante entscheiden, wird Mittelfeldmotor Michael Liendl wohl wieder auf der rechten Außenbahn spielen, auf der er am Samstag zu überzeugen wusste. Verletzt fehlen werden allerdings mit Daniel Adlung, Goran Sukalo, Dominik Stahl und dem in Lautern gut bekannten Rodnei vier wichtige Akteure.
Das letzte Spiel
Im September trennten sich beide Teams bei herrlichem Wetter zum Wiesn-Auftakt 1:1. Es war das letzte Auswärtsspiel unter Kosta Runjaic, der vier Tage später nach der 0:3-Pleite gegen Nürnberg gehen musste.
Fan-Infos
Trotz ziemlich undankbarer Anstoßzeit und eisigen Temperaturen sind bis jetzt 21.500 Tickets abgesetzt worden. Aus München werden etwa 500 mitreisende Fans erwartet.
O-Töne
„Wir müssen bei Ballbesitz einfache Lösungen finden“, verlangt Konrad Fünfstück von seiner Mannschaft und mahnt zur Konzentration. „1860 München hat sich sehr gut verstärkt und ist nicht mehr zu vergleichen mit der Mannschaft aus der Hinrunde.“
„Du spürst, dass eine ganz andere Stimmung da ist“, sagt 1860-Sportchef Oliver Kreuzer nach dem Sieg gegen Düsseldorf. Der Manager warnt allerdings: „Das Tabellenbild sieht anders aus. Es gibt keinen Grund für Euphorie!"
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Müller – Zimmer, Vucur, Heubach, Löwe – Halfar, Karl, Jenssen, Gaus – Przybylko (Klich), Bödvarsson
Es fehlen: Jacob (Trainingsrückstand), Piossek (Knieverletzung)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
1860 München: Ortega – Kagelmacher, Schindler, Mauersberger, Wittek – Bülow, Degenek – Aycicek, Liendl – Mölders, Okotie
Es fehlen: Bandowski, Kovac, Rodnei, Sukalo (alle Aufbautraining), Adlung (Sprunggelenk-OP), Neudecker (Schambeinentzündung), Simon (Kreuzbandriss), Stahl (Achillessehnenentzündung)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht