Vorbericht: SV Darmstadt 98 – 1. FC Kaiserslautern

Keep on running!

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Hintergrundfoto: Ungry Young Man/CC

Wäre die Saison ein 400-Meter-Rennen, es stünden die letzten 50 Meter vor uns. Die Zeit, um noch einmal alles rauszuholen, letzte Reserven zu mobilisieren und die Zähne zusammenzubeißen. Noch fraglich ist, ob Torjäger Zoller mit zum Sprint ansetzen kann.

Die Ausgangslage

Die Top 6 sind auf der Zielgeraden, die Ziellinie vor Augen. Und der 1. FC Kaiserslautern ist mittendrin im Pulk, im Windschatten des Führenden, auf der Innenbahn mit leichtem Vorsprung auf die Verfolger. Der Spieltag kann eine Vorentscheidung um die ersten beiden Plätze bringen (Sieg FCK und Niederlage KSC), allerdings kann es ab Sonntag auch noch enger zugehen, wenn der FCK verliert und Darmstadt 98 dadurch wieder an den Hacken kleben hätte. Endspurt eben – jeder Fehler kann entscheiden.

Das Personal

Hier halten wir uns gar nicht lange auf. Wie in Bochum stehen Tobi Sippel, Marcel Gaus und Ruben Jenssen nicht zur Verfügung, Chris Löwe und Markus Karl kehren zurück in die Startelf, gesperrt ist auch niemand, so dass es nur noch zwei offene Fragen gibt: Rutscht Tim Heubach nach seiner erzwungenen Auswechslung in Bochum wieder in die Startelf und – vor allem – wird Simon Zoller, der Mann der Stunde beim FCK, rechtzeitig fit? Der Oberschenkel macht erneut Probleme, aber tendenziell sieht es eher gut aus. Beiß' auf die Zähne, Simon, jetzt gilt es!

Der Gegner

Die Lilien starteten als krasser Außenseiter in die Saison, mit dem Ziel, nach über 20 Jahren in den Niederungen des Fußballs am Ende der Saison über dem Strich zu stehen - und nun könnte der SV98 die Saison sogar über einem Strich beenden, der gar nicht vorgesehen war: dem zwischen Platz 2 und 3 oder zwischen Platz 3 und 4. Doch langsam schwächelt man am Böllenfalltor, nur zwei Siege in den letzten sieben Spielen (9 von 21 Punkten) sind eher Durchschnitt (der FCK holte in diesem Zeitraum ungeschlagen 13 Punkte). Möglicherweise kratzt auch der Schock der kuriosen Last-Minute-Niederlage in Leipzig ein wenig am Selbstbewusstsein. Daher könnte die Lautrer Marschroute wie in Düsseldorf lauten: Einen angeschlagenen Gegner von Beginn an unter Druck setzen und früh zuschlagen! Hinten fehlt mit Fabian Holland ein wichtiger Mann in der Darmstädter Viererkette – ein Vorteil für die Roten Teufel?

Das letzte Spiel

Atemberaubend war es nicht, das Hinspiel. 0:0, wenig Torraumszenen und bis auf die letzten Minuten nicht wirklich aufsehenerregend. Übrigens endete auch die letzte Partie zwischen Darmstadt und Lautern am Böllenfalltor am 3. Oktober 1982 ohne Tore.

Fan-Infos

Für die meisten FCK-Fans wird es erstmals mit den Roten Teufeln nach Darmstadt gehen. Dort erwartet die mindestens 2.200 Lautrer ein kleines, altehrwürdiges und mit exakt 16.500 Zuschauern ausverkauftes Stadion. Viele Schlachtenbummler werden wohl mit dem Entlastungszug nach Südhessen anreisen.

Erlaubt sind übrigens Schwenkfahnen und Doppelhalter mit bis zu 2 Meter langen Kabelrohren, der Gästeblock kann also nicht nur akustisch, sondern auch optisch glänzen (detaillierte Infos unter www.fck.de). Noch wichtiger ist aber: Lärm, Lärm, Lärm – einfach an Bochum anknüpfen und Vollgas geben!

O-Töne

Am Böllenfalltor schaut man mit großer Vorfreude auf das Spitzenspiel – und hofft, dass auch der Rückblick ein Genuss für die Anhänger sein wird: „Wir wollen unseren Beitrag zu einem Samstagnachmittag leisten, den die Zuschauer nicht so schnell vergessen werden“, vermeldet Lilien-Trainer Dirk Schuster. „Psychologisch war der Auswärtsdreier in Bochum eine gute Grundlage, um selbstbewusst nach Darmstadt zu fahren und dort auch drei Punkte mitzunehmen“, entgegnet Kosta Runjaic. Drei Punkte in Darmstadt? Es wäre ein Meilenstein im Wettrennen um Platz 2. Keep on running! Keep on fighting!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Voraussichtliche Aufstellungen

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Darmstadt 98: Mathenia – Balogun, Sulu, Bregerie, Stegmayer – Kempe, Behrens, Gondorf, Heller – Stroh-Engel, Sailer

Ersatz: Platins, Ivana, Stark, Sirigu, Rosenthal, Gorka, König

Es fehlt: Holland (Gelbsperre)

1. FC Kaiserslautern: Müller – Schulze, Orban, Heubach (Heintz), Löwe – Karl, Ring – Matmour, Demirbay, Zimmer - Zoller (Hofmann)

Ersatz: Sallinger, Fomitschow, Heintz, Klich, Younes, Hofmann, Jacob

Es fehlen: Gaus (Reha), Jenssen (Ermüdungsbruch), Sippel (Muskelfaserriss), evtl. Zoller (Oberschenkelprellung)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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