Am Freitagabend um 18:30 Uhr stehen sich auf dem Betzenberg zwei Teams gegenüber, die ihre Spiele vom letzten Wochenende am liebsten sofort vergessen würden. Der Gastgeber aus der Pfalz muss zeigen, dass die Unleistung in Frankfurt nur ein einmaliger Ausrutscher war, während Fürth nicht weiter unten reinrutschen möchte.
Die Ausgangslage
Es wäre auch zu schön gewesen – ein Sieg in Frankfurt, und der 1. FC Kaiserslautern stünde mit 41 Punkte auf dem 2. Rang, drei Punkte hinter Spitzenreiter Ingolstadt und drei vor den Verfolgern aus Darmstadt und Karlsruhe. Es sollte nicht sein, die Roten Teufel blieben bei 38 Punkten stehen und bilden mit den punktgleichen KSC und SVD ein Südwesttrio, das sich um die beiden Plätze hinter Ingolstadt balgt. Siegen am Wochenende übrigens alle drei, wären Nürnberg (gegen Karlsruhe) und Braunschweig (gegen Darmstadt) wohl erstmal raus aus dem Aufstiegsrennen.
Das Personal
Nach der Pleite am Bornheimer Hang könnte Kosta Runjaic auch würfeln, wer spielt. Zu schwach war die gesamte Leistung seine Elf, besonders die für die kreativen Momente zuständigen Spieler versagten auf ganzer Linie. Natürlich haben sie etwas gutzumachen, aber ob Runjaic den in Frankfurt wirklich grottenschlechten Kevin Stöger und Amin Younes eine weitere Chance gibt, darf bezweifelt werden. Dass es in der Aufstellung Veränderungen geben wird, ist sicher.
Eine neue Chance erhält gezwungenermaßen Tim Heubach, der für den verletzten Dominique Heintz auflaufen wird. Möglicherweise erhält auch der Matchwinner vom letzten Heimspiel, Jean Zimmer, einen weiteren Einsatz – dessen Fehlen in Frankfurt erstaunt im Nachhinein umso mehr. Vorne scharrt Simon Zoller mit den Hufen, um wie vor 14 Tagen gemeinsam mit Philipp Hofmann die Sturmspitze zu bilden. Dafür muss voraussichtlich Kerem Demirbay weichen. Aber wer weiß, vielleicht kommt es auch ganz anders und einige Namen, die bislang eine Nebenrolle spielten, tauchen in der Startelf auf.
Der Gegner
Nachdem Fürth in der letzten Saison nur knapp am direkten Wiederaufstieg scheiterte, läuft es diese Saison gar nicht rund. Die Kleeblätter stehen jenseits von Gut und Böse auf Platz 13, sieben Punkte vor Aue und 11 hinter dem Südwesttrio. Der Saisonverlauf und die vielen unattraktiven Spiele in dieser Saison (zuletzt gab es ein 0:0 vor heimischem Publikum gegen Sandhausen) sorgten nun dafür, dass Frank Kramer seinen Platz für seinen Vorgänger Mike Büskens räumen musste. Natürlich stellen wir uns die Frage: Spielt die Mannschaft nun befreit auf? Ist der Trainerwechsel schlecht für den nächsten Gegner oder wird es keinen „Büskens-Effekt“ geben?
Das letzte Spiel
Die erste Niederlage in der Hinrunde holte sich der FCK nach einer starken ersten Hälfte und nur einer 1:0-Pausenführung ausgerechnet in Fürth ab. Wie bei vielen Niederlagen in der letzten Zeit war auch hier ein Slapstickmoment dabei, als sich Willi Orban vor dem Ausgleichstreffer den Ball selbst ins Gesicht schoss und Stiepermann die Situation eiskalt ausnutzte. Es war der Anfang vom Ende, danach waren die Roten Teufel nicht wiederzuerkennen. Auch etwas, das wir leider oft genug zu sehen bekommen: Die Mannschaft der zwei Gesichter...
Fan-Infos
Ein kalter Februartag, ein unattraktiver Gegner, ein Rückschlag im Aufstiegskampf und seit Jahren sowieso sinkende Zuschauerzahlen – es ist nicht überraschend, wenn wie im letzten Heimspiel weniger als 25.000 Zuschauer auf den Betze pilgern. Nicht überraschend, aber schade – es dauert wohl doch länger, das zerbrochene Porzellan der letzten Jahre zusammenzukehren.
O-Töne
„Wir wollen zurück in die Spur finden“ (Markus Schupp); „Mit dieser Leistung kann man Spiele einfach nicht gewinnen“ (Tobias Sippel); „Das war nicht nur die schlechteste Saisonleistung, sondern auch unser schlechtestes Spiel seit ich hier Trainer bin“ (Kosta Runjaic). Damit ist alles gesagt und die Marschrichtung klar: Wiedergutmachung!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Voraussichtliche Aufstellungen
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1. FC Kaiserslautern: Sippel – Schulze, Orban, Heubach, Löwe – Zimmer, Karl, Ring, Jenssen – Zoller, Hofmann
Ersatz: Müller, Schindele, Klich, Stöger, Demirbay, Thommy, Jacob
Es fehlen: Heintz (Muskelbündelriss), Gaus (Trainingsrückstand)
SpVgg Fürth: Hesl – Philp, Thesker, Röcker, Schröck – Przybylko, Fürstner, Caligiuri, Wurtz – Freis, Zulj
Ersatz: Varvodic, Gießelmann, Korcsmar, Rojas, Trinks, Tripic, Stiepermann
Es fehlen: Mohr (Knieprobleme), Lam (Schienbeinprellung), Azemi, Mickel (beide Trainingsrückstand)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian
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