Die Hinrunde ist vorbei, aber viel Zeit zum Verschnaufen bleibt dem 1. FC Kaiserslautern nicht. Am Mittwoch startet mit dem Auswärtsspiel bei 1860 München schon die Rückrunde – mit sehr guten Erinnerungen an das letzte Duell mit den Löwen.
Die Ausgangslage
Der „Auswärtsfluch“ wurde vor zwei Wochen in St. Pauli gebrochen, jetzt soll es dem „Bayernfluch“ an den Kragen gehen. Drei Niederlagen mussten die Roten Teufel in dieser Saison einstecken, alle drei im Freistaat: In Fürth, Nürnberg und eben am Sonntag in Ingolstadt. Obwohl es die erste Pleite seit zweieinhalb Monaten war, steht der FCK nun sofort wieder unter Zugzwang: Weil es im oberen Tabellenbereich hinter Spitzenreiter Ingolstadt so eng zugeht (nur drei Punkte von Platz 2 bis 7), entscheiden die beiden verbleibenden Spiele vor der Winterpause über eine Top-Platzierung oder ein mageres Zwischenzeugnis.
Richtig düster sieht es derweil beim TSV 1860 aus: Von den letzten zehn Pflichtspielen verloren die Löwen ganze acht und sind aktuell Drittletzter. Aus den Aufstiegsträumen vom Anfang der Saison ist in Giesing längst purer Abstiegskampf geworden. Das wirkt sich auch auf die Besucherzahlen aus: Die 2:3-Pleite gegen den Karlsruher SC wollten am Samstag nur noch 16.400 Zuschauer sehen.
Das Personal
Am Freitag hatte Kosta Runjaic noch eine „erfahrenere Variante“ für die Startelf gegen Ingolstadt in Erwägung gezogen und hätte diese Option nach der Niederlage an der Donau wohl auch gerne gezogen gehabt. Aber ein Virus machte einen Strich durch die Rechnung: Karim Matmour musste mit grippalem Infekt passen und fällt auch für Mittwoch aus. Trotz des Rückschlags von Sonntag, bei dem die mangelnde Erfahrung der jungen FCK-Truppe erstmals so richtig sichtbar wurde, besteht gegen die kriselnden Löwen aber auch kein Anlass zu gravierenden Änderungen in der Startelf. Für den gelb-rot-gesperrten Amin Younes steht mit voller Motivation der zuletzt aus dem Team gerutschte Kevin Stöger bereit.
Der Gegner
Die „Sechzger“ haben den Trainer entlassen, Spieler ausgewechselt und ausgemustert, über die Verletztenmisere geklagt und auch sonst schon fast alles durch, was man im Abstiegskampf so macht. Aus dem Tabellenkeller hat ihnen aber noch keine Maßnahme rausgeholfen und so sehnt man in Giesing nur noch die Winterpause herbei, wo dann mit einigen Transfers schon fast die letzte Patrone gezogen werden dürfte.
Nicht mehr zum Löwen-Kader gehört der zur U21 verbannte Ex-Lautrer Markus Steinhöfer, ein anderer alter Bekannter, der Fast-Ex-Lautrer Gary Kagelmacher, wird voraussichtlich nur auf der Bank Platz nehmen. Gegen Lautern fehlt nun auch noch Mittelfeldmotor Julian Weigl aufgrund einer Gelb-Sperre, so dass die letzten verbliebenen Hoffnungen fast alleine auf Hinspiel-Doppeltorschütze Rubin Okotie (bisher elf Treffer) ruhen.
Das letzte Spiel
Was für ein Abend! Die Achterbahnfahrt der Gefühle vom ersten Spieltag dieser Saison wird wohl noch keiner vergessen haben, der dabei war: 0:2 hatten die Roten Teufel gegen die Löwen schon zurückgelegen, ehe zwei Mal Srdjan Lakic sowie Philipp Hofmann zurückschlugen und den gut gefüllten Betze beben ließen. Der 3:2-Heimsieg vom 04. August 2014 war die Sternstunde der bisherigen Saison – wer sich noch mal daran erinnern möchte: siehe unten!
Fan-Infos
Dank der immer wieder unmöglichen Anstoßzeit um 17:30 Uhr an einem Mittwoch wird die Zuschauerzahl vom Heimspiel der Löwen gegen den KSC möglicherweise noch unterboten: Die Löwen-Verantwortlichen erwarten um die 16.000 Besucher in der 70.000er-Schüssel im Münchner Norden, auch aus Kaiserslautern werden es an diesem Dezembermittwoch „nur“ etwas mehr als 1.000 Schlachtenbummler. Die immer noch lebendige Fanfreundschaft – auch am Wochenende unterstützten sich wieder beide Fangruppen gegenseitig – kann somit frühestens beim nächsten Mal wieder in größerem Rahmen zelebriert werden.
O-Töne
Mit gleichzeitigem Blick auf das letzte und das nächste Spiel sagt Kosta Runjaic: „Ich kann nicht sagen, wie das Ergebnis am Ende aussehen wird. Aber ich bin mir sicher, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigen wird.“
Auf eine Reaktion hofft auch Sechzig-Trainer Markus von Ahlen, aber natürlich bei seiner eigenen Mannschaft: „Wir sind absolut nicht zufrieden mit der Hinrunde und müssen das Spiel gegen den FCK als einen Neustart betrachten.“ Einen positiven Neustart gönnt den Löwen wohl fast jeder FCK-Fan, aber bitte erst ab dem 19. Spieltag!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Voraussichtliche Aufstellungen
1860 München: Ortega - Angha, Vallori, Schindler, Wittek - Adlung, Stark, Sanchez - Wolf, Okotie, Rama
Ersatz: Eicher, Kagelmacher, Volz, Claasen, Vollmann, Tomasov, Mulic
Es fehlen: Weigl (Gelb-Sperre), Bülow (Sprunggelenk-OP), Rodri (Sprunggelenkverletzung), Stahl (Aufbautraining), Bedia (Schambeinentzündung), Hain (Knie-OP), Wood, Steinhöfer (nicht nominiert)
1. FC Kaiserslautern: Sippel – Schulze, Orban, Heintz, Löwe – Karl, Jenssen – Zimmer, Demirbay, Stöger – Lakic
Ersatz: Müller, Heubach, Fomitschow, Osei Kwadwo, Mugosa, Hofmann, Jacob
Es fehlen: Younes (Gelb-Rot-Sperre), Matmour (Grippe), Gaus (Oberschenkel-OP), Ring (Innenbandriss)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas