Das Selbstvertrauen beim 1. FC Kaiserslautern ist verpufft - zumindest auf Seiten der Fans sehen viele nach den jüngsten Niederlagen sogar in Schlusslicht Energie Cottbus eine ernsthafte Gefahr. Die Roten Teufel wollen das Gegenteil beweisen.
Die Ausgangslage
Man könnte die aktuelle Situation vor dem Spiel am Freitag so beschreiben: Cottbus ist Tabellenletzter und in Kaiserslautern fühlt man sich so. Während man beim FCK nach den jüngsten Rückschlägen langsam die Felle davon schwimmen sieht, sind sie an der Lausitz schon fast außer Sichtweite. Gemäß den ungeschriebenen Regeln des Geschäfts trennte sich der FC Energie deshalb Anfang der Woche von Trainer Stephan Schmidt und ersetzte ihn durch die vorherigen Assistenten Jörg Böhme und René Rydlewicz. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt momentan acht Punkte.
Interessant: Die letzten Gegner der beiden morgigen Kontrahenten hießen - Aue und Aalen. Während der FCK bekanntlich beide Spiele verlor, erreichte Cottbus ein 2:2 in Aalen und unterlag gegen Aue nach hartem Kampf mit 2:3.
Das Personal
So schnell kann es gehen: In der Vorrunde noch das Prunkstück der Mannschaft, ist der Angriff jetzt zum Problem verkommen. Simon Zoller ist nicht fit, Mo Idrissou hat Ladehemmung, Rückkehrer Srdjan Lakic konnte noch nicht überzeugen - in den vier Spielen nach der Winterpause steht für den FCK noch kein Stürmer-Tor zu Buche.
Nach der Blamage gegen Aalen liegen personelle Veränderungen auf der Hand: Idrissou könnte von der Tribüne gleich in die Startelf rotieren und zusammen mit Lakic beginnen. Im Mittelfeld stehen Marcel Gaus und Markus Karl vor der Rückkehr ins Team, in der Abwehr soll Dominique Heintz als Linksverteidiger den gesperrten Chris Löwe ersetzen.
Der Gegner
Die Niederlagen gegen die Abstiegskandidaten aus Aue und Aalen lassen bei vielen Fans schlimme Befürchtungen wach werden, aber Cottbus ist dann doch noch mal ein anderes Kaliber: Mit 14 Zählern haben die abgeschlagenen Lausitzer gerade mal halb so viele Punkte gesammelt als die letzten beiden FCK-Gegner. Dabei hat der Energie-Kader vor allem aus Lautrer Sicht einige namhafte Spieler zu bieten: Mit Boubacar Sanogo (mit sechs Treffern bester Torschütze) und Erik Jendrisek stehen am Freitag zwei ehemalige Torjäger des FCK auf dem Platz. Verzichten müssen die neuen FCE-Trainer Böhme und Rydlewicz hingegen auf den gesperrten Innenverteidiger Julian Börner und Steffen Bohl, einen weiteren Ex-Lautrer.
Das letzte Spiel
Einen seiner 14 Punkte hat der FC Energie im Hinspiel eingefahren: Am Betzenberg gab es ein turbulentes 2:2 unter der Verantwortung von Zwei-Spiele-Trainer Oliver Schäfer. Noch schlimmer fiel das letzte Spiel in Cottbus aus, wo der FCK beim 2:4 die erste Niederlage überhaupt gegen die Brandenburger einfuhr . Mo Idrissou bezeichnete sein Team danach als „die dümmste Mannschaft der zweiten Liga“.
Fan-Infos
Mit nur 700 FCK-Fans wird im Stadion der Freundschaft gerechnet, was wohl gleichbedeutend mit dem Minusrekord für diese Saison wäre. Ohne verbotene Gegenstände wie große Schwenkfahnen und Doppelhalter müssen die Lautrer Schlachtenbummler mit einer Gegenwehr von wohl maximal 10.000 Zuschauern rechnen.
O-Töne
Eine einfache und doch so schwierige Problemlösung für den FCK hat Rechtsverteidiger Florian Dick parat: „Wir müssen mal wieder in Führung gehen und unsere Torchancen endlich nutzen.“ Dann würde auch die harte Arbeit im Training wieder belohnt. Viel grundlegendere Probleme deutet Energie-Trainer Jörg Böhme in seiner Mannschaft an: „Es kommen nur Spieler in den Kader, die marschieren, ackern und den nötigen Willen zeigen.“ Das alles lässt nicht gerade ein Fußballfest in Cottbus erwarten - aber mehr als drei Punkte für den FCK verlangt ja auch niemand!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Christian Fischer (Hemer)
Voraussichtliche Aufstellungen
Energie Cottbus: Renno - Bittroff, Möhrle, Madouni, Svab - Stiepermann, Perdedaj, Banovic, Jendrisek - Sanogo, Michel
Ersatz: Almer, Buljat, Susic, Bickel, Affane, Rivic, Fetsch
Es fehlen: Börner (Rotsperre), Schulze (Knochenhautentzündung), Bohl (Schulterverletzung), Brinkmann (Bänderverletzung), Farina (Bandscheibenprobleme), Mrowca (Kreuzbandriss)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Torrejon, Heintz - Matmour, Karl, Alushi (Jenssen), Gaus - Lakic, Idrissou
Ersatz: Müller, Orban, Jenssen, Ring, Ede, Bunjaku, Occean
Es fehlen: Löwe (Gelbsperre), Zoller (Trainingsrückstand), Riedel (Schulter-OP), Zellner, Swierczok (beide Kreuzbandriss)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas