Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - VfL Bochum

Ein Zeichen muss kommen

Ein Zeichen muss kommen


Der Frühling kommt und mit ihm schmilzt der Schnee - und gleichzeitig auch der Vorsprung des 1. FC Kaiserslautern auf den vierten Tabellenplatz. Nach zwei Partien ohne Sieg und eigenen Treffer kommt von hinten der 1. FC Köln immer näher, aber am Samstag erstmal der VfL Bochum zum Stelldichein auf Deutschlands höchsten Fußballberg.

Die Ausgangslage

Unfassbar schlecht - so oder ähnlich wurde die Leistung der Roten „Teufel“ am Montag in Berlin bewertet. Staunend, mit offenem Mund musste man einer wohl noch nie so harmlosen Lautrer Elf beim Versuch, den Ball mal länger als zwei, drei Stationen in den eigenen Reihen zu halten, zusehen. Sogar beim chancenlosen 0:2 in München vor einem Jahr schoss man einmal aufs Tor (Thanos Petsos war es damals), auch das 0:4 an gleicher Stelle im DFB-Pokal diese Saison war zumindest offensiv deutlich besser. Das Ergebnis war ein 0:1 beim neuen Tabellenführer Hertha BSC und damit nur noch drei Punkte Vorsprung vor den Kölnern. Doch an diesem Spieltag ist der FCK psychologisch im Vorteil: Ein Heimsieg gegen Bochum und der FC müsste erstmal nachziehen, am Sonntag beim ebenfalls starken FSV Frankfurt. Und nach zwei Spielen mit nur einem Punkt und drei Halbzeiten ohne gefährliche Offensivszenen muss nun ein Zeichen kommen - ein Zeichen des Willens an alle FCK-Fans und Gegner, dass zumindest der dritte Platz mit Kratzen und Beißen verteidigt werden soll.

Das Personal

Der eine kommt, der andere geht - nachdem Mo Idrissou seine Sperre abgesessen hat und wieder in der Startelf erwartet wird, fehlt Alex Baumjohann. Der Rotsünder vom Montag wurde vom Sportgericht für drei Spiele aus dem Verkehr gezogen. Eine andere Aufstellung als in Berlin und Duisburg wird uns also gegen den VfL erwarten - wohl wieder mit Idrissou und Albert Bunjaku ganz vorne und Jimmy Hoffer auf der Bank. Im Mittelfeld sollte man daher endlich auf echte Flügelspezialisten setzen, mit Christopher Drazan und Florian Riedel hätte man durchaus Möglichkeiten, in der Mitte könnten dann Benjamin Köhler und Markus Karl abräumen, verteilen und für Gefahr aus der zweiten Reihe sorgen. Ob eine solche Aufstellung realistisch ist? Eher nicht.

Der Gegner

Der VfL kommt einfach nicht aus dem Quark. Nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den MSV Duisburg am letzten Spieltag - Bochum kassierte den Ausgleich in der vorletzten Spielminute - folgte am Mittwoch das Aus im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart. Zudem hat der VfL nur einen Vorsprung von vier Punkten auf den Relegationsplatz, aber nach unten. 39 Gegentreffer sprechen auch nicht gerade für eine sattelfeste Defensive.

Auf dem Betzenberg muss Bochums Trainer Karsten Neitzel auf viel Qualität verzichten. Spieler wie Zlatko Dedic, Michael Ortega und Paul Feier sind nicht einfach so zu ersetzen, was sich dann auch in der Tabelle bemerkbar macht. Zumindest Yusuke Tasaka kann wieder für die ehemals Unabsteigbaren auflaufen, eventuell sogar von Beginn an.

Das letzte Spiel

Im Herbst wurde es heiß im Ruhrstadion. Gut aufgelegte Fans des FCK sahen und bejubelten in einem am Ende zu spannenden Spiel einen verdienten 2:1-Sieg der Roten Teufel nach Toren von Kostas Fortounis und Mo Idrissou. Auf dem Betze fand das Spiel noch nie in der zweiten Liga statt, eine Hundertprozentquote gegen den VfL ist also drin!

Fan-Infos

Es wird spannend: Wie werden die Lautrer Recken von ihren Fans empfangen? Mit aufmunterndem Applaus, Pfiffen oder doch lauter Anfeuerung? Und wie viele Fans werden überhaupt den Weg ins Stadion aufnehmen? Irgendwie scheinen dies aber die einzigen spannenden Fragen zu sein, so lange man auch nachdenkt... der VfL ist aus Fansicht vor allem im Ruhrstadion interessant, als Gast ist er eher grau. Mal sehen, wie viele Fans aus dem Ruhrpott dabei sein werden, wenn es hoffentlich eine weitere Auswärtspleite gibt. Verkauft wurden bis Donnerstag gerade mal 23.500 Tickets, Karten gibt es an der Tageskasse also noch haufenweise.

O-Töne

Noch einmal zum letzten Montag - Dominique Heintz sah, dass es zu viele Ballverluste gab und offensiv zu wenig ging. Umso wichtiger, dass seine Forderung für Samstag in diese Richtung zielt: „Wir wollen bei Ballgewinn schnell nach vorne spielen und den Gegner unter Druck setzen.“ Dies gelang gegen die Hertha bekanntlich kein einziges Mal. Hier sieht auch Franco Foda viel Verbesserungspotenzial: „Wir müssen noch bissiger auftreten und vor allem variantenreicher im Angriffsdrittel“. Ja, bitte! Es wäre schon mal ein Schritt...

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Günter Perl (München)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejon, Heintz, Löwe - Karl - Weiser, Köhler, Fortounis - Idrissou, Bunjaku

Ersatz: Hohs, Bugera, Orban, Riedel, Borysiuk, Drazan, Hoffer

Es fehlen: Alushi (Reha nach Kreuzbandriss), Amri (Reha nach Wadenbeinbruch), Zellner (Syndesmoseriss), Baumjohann (Rot-Sperre), Hajri (Bauchmuskelzerrung), Azaouagh (Kieferbruch), De Wit (Trainingsrückstand)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

VfL Bochum: Luthe - Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Lumb - Kramer, Dabrowski - Rzatkowski, Toski, Goretzka - Scheidhauer

Ersatz: Esser, Acquistapace, Brügmann, Gelashvili, Tasaka, Toski, Iashvili,

Es fehlt: Fabian, Ortega, Dedic (alle Reha), Freier, Gündüz (beide Knieprobleme), Aydin (Fuß-OP)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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