Vorbericht: FSV Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern

Mit der Baumjohannschen Formel nach Klein-Müngersdorf

Mit der Baumjohannschen Formel nach Klein-Müngersdorf


Das Stadion des FSV Frankfurt gehört definitiv zu den Spielstätten, die man als Fan des 1. FC Kaiserslautern mit einem teuflisch-breiten Grinsen ansteuert. Franco Foda setzt weiter auf die Baumjohannsche Formel.

Es gibt Stadien in Deutschland, da fröstelt es einen FCK-Fan schon, wenn er nur an die Anreise denkt. Leverkusen und Wolfsburg stehen auf der roten Liste. Und dann gibt es Spielstätten, da bekommt man schon beim Blick auf den Spielplan ein teuflisch-breites Grinsen. Selbst die Generation, die im Juni ’91, noch gar nicht auf der Welt war, als sich 40.000 im Namen Luzifers auf den Weg machten, reist heutzutage voller Vorfreude nach Köln. Müngersdorf hat sich für immer im kollektiven FCK-Gedächtnis eingebrannt. Fast 20 Jahre später, am drittletzten Spieltag der Zweitligasaison 2009/2010, feierte der FCK-Anhang zwar nicht die Meisterschaft. Aber es geschah Fan-tastisches: Mehrere Hundert Lautern-Verrückte schrien sich trotzig beim Heimspiel des FSV Frankfurt die Seele aus dem Leib, obwohl der Gegner gar nicht der FCK sondern der FC Augsburg war. Zur Belohnung gab es den Aufstieg in die erste Liga, unbeschreibliche Glücksgefühle und einen Helden.

Cidimar werden die FCK-Freunde am Samstag nicht wieder treffen - er wurde bereits am 2. Spieltag im Trikot seines neuen Vereins VfR Aalen gefeiert - aber an ihn denken werden sie ganz sicher. Eine Rückkehr an einen besonderen Ort ist es auch für Mohamadou Idrissou. Der Kameruner verließ im Alter von 21 Jahren seine Heimat und wechselte in die deutsche Oberliga zum FSV Frankfurt, wo er auf Anhieb in 18 Spielen 15 Tore machte. Das war 2001. Elf Jahre später führt Idrissou im Trikot der Roten Teufel die Scorerliste der 2. Bundesliga an - mit neun Toren und sechs Vorlagen in 14 Spielen. Eine großartige Quote.

Über drei weitere Zahlen spricht man in diesen Tagen in Kaiserslautern: Sie lauten 34, 2, 68. Eigentlich sind sie Bestandteil einer Formel, die der geniale Fußballer Alexander Baumjohann aufgestellt hat. Diese lautet: Wer in 34 Spielen durchschnittlich 2 Punkte pro Partie einfährt, landet unter dem Strich bei 68 Zählern - und steigt auf. Bislang liegt der FCK, der Baumjohannschen Formel folgend, genau im Plan. Und er würde das mit einem Punkt beim FSV und einem Heimsieg gegen Regensburg bleiben.

In die gleiche Kerbe schlägt FCK-Trainer Franco Foda: „Wir hoffen, dass wir auch in Frankfurt auswärts weiter ungeschlagen bleiben und wollen versuchen, auch zu gewinnen“, sagte der Coach in der Pressekonferenz. Zugleich warnte er vor der Heimstärke der „sehr kampfstarken und sehr athletisch spielenden“ Hausherren, die mit vier Siegen auf Platz 5 der Heimtabelle liegen. „Wir wollen als Mannschaft alles reinpacken, was wir läuferisch und kämpferisch zu bieten haben“, kündigt da wenig überraschend FSV-Trainer Benno Möhlmann an. Bei solchen Vorzeichen ist es gut, dass die FCK-Truppe eine „gute Trainingswoche“ absolvieren konnte, wie Foda bescheinigt. Er geht deshalb davon aus, dass dem „guten Eindruck“ am Samstag ein „gutes Spiel“ folgt. Deutliche Kritik übte der Oberteufel an den letzten 20 Minuten gegen Cottbus: Die Chancenverwertung sei mangelhaft gewesen. Ein Wink auch an Mo Idrissou, dem unter der Woche eine Erkältung zu schaffen machte, der aber spielen kann.

Überhaupt ist es positiv, dass das FCK-Krankenlager gesund geschrumpft ist. Zwar darf man die Sperre von Denis Linsmayer nicht vergessen, aber sonst plagen neben den noch länger ausfallenden Enis Alushi und Chadli Amri nur noch Ilian Micanski Schmerzen (an der Fußsohle und am Schambein). Eine mehr als unglückliche Vorrunde für den Mann, der beim FSV Frankfurt in der vergangenen Rückrunde als Leihspieler reihenweise einnetzte. Keine Zukunft beim FCK wird wohl Sportskamerad Amri haben: FSV-Trainer Möhlmann startet nach dem gescheiterten Transfer im Sommer gerade einen neuen Versuch, ihn in der Winterpause wieder an den Bornheimer Hang holen.

Den Stadtteil von Frankfurt wollen rund 5.000 FCK-Fans am Samstag beben lassen. Beim Gegner hofft man auf ein ausverkauftes Haus (12.542 Plätze) und freut sich, die umgebaute Haupttribüne erstmals nutzen zu dürfen. Gedroht wird mit einem Showprogramm, inklusive musikalischer Umrahmung. Dazu prahlt der FSV, der Angstgegner des FCK zu sein: Bei zwei Siegen und zwei Unentschieden in fünf Spielen ... Naja.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Christian Leicher (Landshut)

Voraussichtliche Aufstellungen

FSV Frankfurt: Klandt, Huber, Schlicke (nach Rotsperre ist der Kapitän wieder dabei), Heubach, Teixeira - Konrad - Bambara, Heitmeier - Görlitz - Verhoek, Kapllani

Es fehlen: Stark (Gelb-Rot-Sperre), Gledson (Meniskusoperation), Gaus (Schambeinentzündung), Yelen (Sprunggelenkbeschwerden), Tosunoglu (Reha), evtl. Leckie (Bänderverletzung).

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejon, Heintz, Bugera - Borysiuk, Zellner - Zuck, Baumjohann, Bunjaku - Idrissou (Achtung Mo und Ariel: Ihr habt schon vier gelbe Karten!)

Es fehlen: Linsmayer (Rot-Sperre), Micanski (Fußverletzung), Alushi (Kreuzbandriss), Amri (Wadenbeinbruch)

- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Marky

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