Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Energie Cottbus

Mit einem Heimsieg über dem Strich festsetzen

Mit einem Heimsieg über dem Strich festsetzen


1. FC Kaiserslautern gegen Energie Cottbus - vor ein paar Jahren war das noch ein Bundesliga-Duell, jetzt ist es immerhin das Spitzenspiel im Unterhaus. Im Fritz-Walter-Stadion empfängt am Freitag (18:00 Uhr) der Tabellendritte den punktgleichen Vierten.

Die Ausgangslage

Viel klarer können die Vorzeichen nicht sein: Nur zwei Tore trennen den FCK vom FCE und den Relegationsplatz vom undankbaren „Blech-Rang“. Wer dieses Match gewinnt, verschafft sich somit erstmal Luft, während der Verlierer hinterher hecheln darf. Da mit Braunschweig und Ingolstadt zwei aktuelle Konkurrenten ebenfalls direkt aufeinander treffen, kann man diesen Spieltag also als richtungweisend zumindest bis zur Winterpause bezeichnen. Es geht genau um die entscheidenden Tabellenplätze über und unter dem Strich.

Der FCK vertraut auf seine wieder gefundene Heimstärke, die zuletzt immerhin zu zwei Siegen gegen Sandhausen (3:1) und Aue (4:1) führte. Cottbus indes hat aktuell einen ähnlichen Lauf wie die Roten Teufel: In den letzten vier Spielen gab es zuhause zwei Siege und auswärts zwei Unentschieden (2:2 in Bochum und 1:1 in Aalen).

Das Personal

Für viel Ärger sorgten unter der Woche die Abstellungen des gerade erst genesenen Ariel Borysuik und von Kostas Fortounis zu ihren Nationalmannschaften. Borysiuk saß nur auf der Bank, Fortounis spielte 45 Minuten (siehe Meldung auf „Der Betze brennt), beide werden erst im Laufe des heutigen Donnerstags in Kaiserslautern zurück erwartet und haben somit fast keine Vorbereitung auf das Spiel gegen Cottbus.

Ansonsten hat sich der Verletztenstand beim FCK etwas gelichtet und Franco Foda kann wieder fast aus dem Vollen schöpfen. Tatsächlich kann gegen Cottbus annähernd die beste Mannschaft auflaufen und nur hinter den Positionen von Borysiuk und Fortounis steht noch ein Fragezeichen. Im defensiven Mittelfeld könnten angesichts der Sperre von Denis Linsmayer auch Mimoun Azaouagh, Pierre De Wit, die aber ebenfalls nicht topfit sind, oder Enis Hajri eine Alternative sein, für die Position rechtsaußen stünde Hendrick Zuck bereit.

Der Gegner

Ein alter Bekannter kehrt auf den Betzenberg zurück: Boubacar Sanogo, in der Abstiegssaison 2005/06 einer der wenigen Publikumslieblinge beim FCK, spielt nach einer Odyssee mit Stationen in Hamburg, Bremen, Hoffenheim und Saint-Etienne mittlerweile beim FC Energie und duelliert sich derzeit mit Mo Idrissou um die Führung in der Torjägerliste. Auch sonst sind bei Cottbus noch einige alte Haudegen aktiv wie Uwe Möhrle, Ivica Banovic oder auch der noch nicht ganz so alte, aber trotzdem sehr erfahrene Marc Andre Kruska. Nur auf der Bank sitzt mit Stiven Rivic der zweite Ex-Lautrer im Energie-Team.

Das letzte Spiel

„Wollitz raus“ erklang aus zehntausend Kehlen, als die Roten Teufel den Gegner aus der Lausitz am 14. März 2010 mit 4:1 vom Betzenberg fegten. Schon nach einer halben Stunde konnte damals bedenkenlos „Schönen Gruß und auf Wiedersehen“ angestimmt werden, Rodnei, Sidney Sam (2) und Erik Jendrisek erzielten die Tore für den FCK. Zweieinhalb Jahre später ist keiner dieser Spieler mehr in Lautern aktiv und auch Claus-Dieter Wollitz ist schon länger nicht mehr Trainer von Cottbus.

Fan-Infos

Erneut werden unter 30.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion erwartet, gut 26.000 Karten sind bisher verkauft. Die anreisenden 100 Cottbuser bedeuten dabei den bisherigen Minusrekord für diese Saison, der Blick auf die Osttribüne wird an diesem Freitag also wieder ziemlich „leer“ ausfallen.

Für Aufregung sorgte beim letzten Heimspiel der Ordnungsdienst, der einigen FCK-Fans aus Sicherheitsgründen tatsächlich das Abbrennen von Wunderkerzen (!) untersagen wollte - man darf gespannt sein, ob dies ein einmaliger Vorfall war oder gegen Cottbus erneut passiert.

Zur aktuellen Sicherheitsdebatte im deutschen Fußball sind derweil einige Spruchbänder geplant, außerdem soll an einem Infostand und mit Flyern über geplante bundesweite Protestaktionen informiert werden. Unter anderem ist ein je zwölfminütiger Stimmungsboykott in allen deutschen Stadien ab Ende November angedacht. Weitere Informationen dazu: Gemeinsam für den Volkssport Fußball!

O-Töne

Ein kleines Highlight sieht Kapitän Albert Bunjaku auf sich und seine Kollegen zukommen: „So ein Spiel an einem Freitagabend in unserem Stadion, vor unseren Fans gegen einen Mitkonkurrenten im Aufstiegskampf wie Cottbus ist natürlich ein Höhepunkt, gerade auch für unsere jüngeren Spieler.“ Energie-Trainer Rudi Bommer betrachtet seine Mannschaft derweil noch nicht als Spitzenteam: „Aktuell geht es für uns darum, schnellstens jene 34 oder 35 Punkte zu sammeln, die für den Klassenerhalt nötig sind. (...) Wer vom Aufstieg reden möchte, soll das tun. Ich sage nur: Vor einem Jahr ist Cottbus ebenfalls grandios gestartet - und dann abgestürzt. Das hat hier keiner vergessen.“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Jessen - Zellner, Borysiuk (De Wit) - Zuck (Fortounis), Baumjohann, Bunjaku - Idrissou

Ersatz: Hohs, Simunek, Bugera, De Wit, Fortounis, Derstroff, Nsor

Es fehlen: Linsmayer (Rotsperre), Micanski (Fußverletzung), Alushi (Kreuzbandriss), Amri (Wadenbeinbruch)

- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Energie Cottbus: Kirschbaum - Engel, Möhrle, Börner, Bittroff - Banovic, Kruska - Fandrich, Sörensen, Adlung - Sanogo

Ersatz: Renno, Hünemeier, Ziebig, Rivic, Glasner, Rippert, Stiepermann

Es fehlen: Brzenska (Knieverletzung), Brinkmann, Farina (beide Trainingsrückstand)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

Kommentare 132 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken