Vorbericht: FC Ingolstadt - 1. FC Kaiserslautern

Favoritensturz im Fußballtempel!?

Favoritensturz im Fußballtempel!?


Auswärts ist das neue zu Hause. Irgendwie ist sie komisch, diese Saison. Da legt sich unser 1. FC Kaiserslautern auswärts jeden Gegner zurecht und bringt drei Punkte mit in die Pfalz, während zu Hause weiterhin erst ein Sieg zu Buche steht. Somit stehen die Aktien gut, am Sonntag im „Heimspiel“ beim FC Ingolstadt mit einem Dreier heimzukehren. Also von „auswärts daheim“ oder so. Egal, hauptsache drei Punkte, wo auch immer.

Die Ausgangslage

Denn die Konkurrenz schläft nicht und mit den Löwen aus Braunschweig und München sowie Hertha BSC haben sich schon drei Clubs aus dem oberen Bereich der Tabelle mit einem Punkt auf dem Betzenberg bedient. Sollte eigentlich nicht passieren, so dass auswärts die fehlenden Zähler wieder eingespielt werden müssen. Somit stehen die Roten Teufel aufgrund der „Heimschwäche“ derzeit auf dem vierten Tabellenplatz mit Anschluss an die Aufstiegsränge, dahinter ist es dann kuschelig. Eine wirkliche Tendenz ist noch nicht auszumachen, aber bis auf St. Pauli und Köln haben sich mittlerweile die vermuteten Konkurrenten eingefunden, flankiert von ein paar Überraschungsgästen, unter anderem dem kommenden Gegner.

Das Personal

Der Kader, der Franco Foda zur Verfügung steht, ist unbestritten groß. Doch leider musste er jetzt feststellen, dass es an vor allem an kreativen Köpfen hapert. Kaum fallen mit Alex Baumjohann und Mimoun Azaouagh zwei Ideengeber aus, sieht es nach vorne nicht mehr ganz so gepflegt aus. Beide werden auch in Ingolstadt fehlen, so dass wohl wieder die bislang bewährte Auswärtstaktik mit einem dichten Mittelfeld, Ballkontrolle und Nadelstichen ausgepackt werden wird. War bislang zwar nicht sonderlich schön anzuschauen, aber effektiv. Und sollte sich Kostas Fortounis weniger lethargisch auf dem Platz bewegen wie gegen Braunschweig und der Auswärtsvollstrecker Albert Bunjaku wieder auf dem Rasen stehen, dürfte Ingolstadt Probleme bekommen. Die bekommen sie gegen die - von wenigen Aussetzern abgesehen - stabile Defensive der Roten Teufel hoffentlich auch vorne. Florian „Zauberfuß“ Dick, Marc Torrejón, Dominique Heintz und Leon Jessen haben sich mittlerweile einen ordentlichen Vorsprung vor der Konkurrenz erspielt, weiter so!

Der Gegner

Auch wenn man sich als Lautrer natürlich in keinster Weise mit dem FC Ingolstadt messen wollen, so gibt es doch eine Gemeinsamkeit: die Heimspiele werden nicht gewonnen. Bereits zwei Heimniederlagen wurden eingefahren, während die Schanzer auswärts noch ungeschlagen sind. Diese Heimschwäche ist der Grund dafür, dass der FCI nicht weiter oben in der Tabelle steht als auf dem achten Rang. Das Potential für mehr hat der erst 2004 gegründete, aber mit Sponsormillionen schnell hochgezüchtete Retortenklub aber allemal.

Witzig: Für das zweite Heimspiel der Klubgeschichte gegen den FCK wird auf der Ingolstädter Homepage mit einem Favoritensturz im - jetzt kommts - „Schanzer Fußballtempel“ geliebäugelt. Beim Unternehmen „Favoritensturz“ nicht dabei ist Stammtorhüter Ramazan Özcan. Für ihn wird der erfahrene Sascha Kirschstein ins Tor rücken. Erfahren - dies trifft auch für den Rest des Kaders zu: ob Andre Mijatovic, Marino Biliskov, Ümit Korkmaz, Fabian Gerber oder Christian Eigler, sie alle haben die eine oder andere Schlacht in ihrer Karriere geschlagen und gewonnen. Unsere Jungs sollten also eine ausgebuffte Truppe erwarten, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf.

Das letzte Spiel

2008 siegte der FCK, noch im alten Ingolstädter ESV-Stadion (das nur aus zwei Tribünen und einem VIP-Gebäude bestand), mit 3:1 unter anderem durch einen Treffer von Florian Dick. Das Rückspiel entschieden die Roten Teufel mit 2:0 für sich.

Fan-Infos

5.500 Tickets wurden bis Freitag für das Aufeinandertreffen verkauft, darunter knapp 1.500 an Lautrer Schlachtenbummler. Voll wird er also nicht, der sagenumwobene Fußballtempel. Laut wird’s dagegen hoffentlich wie gewohnt im Gästeblock, sollte ein Dreier eingefahren werden.

O-Töne

Ein bisschen was rechnet sich Ingolstadts Trainer Thomas Oral trotz der schwachen Heimbilanz gegen die Roten Teufel aus: „Es ist trotzdem vieles möglich. Wir spielen zuhause und wollen Kaiserslautern ärgern.“ Besonders angsteinflößend klingt es nicht, aber als vermeintlicher Außenseiter ist tiefstapeln Usus. Doch auch Franco Foda nötigt dem kommenden Gegner Respekt ab: „Es ist eine Mannschaft, die über Potential verfügt und vor allem in der Defensive sehr kompakt steht und deswegen sehr gut organisiert ist.“ Schade, dass gegen einen möglicherweise tiefstehenden Gegner das Offensivpotenzial von Azaouagh und Baumjohann fehlt. Nun, wie gesagt - der Kader ist groß, eine Lösung wird doch wohl drinstecken! Heim… Auswärtssieg!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Norbert Grudzinski (Hamburg)

Voraussichtliche Aufstellungen

FC Ingolstadt: Kirschstein - da Costa, Mijatovic, Biliskov, Schäfer - Groß, Matip - Uludag, Leitl, Caiuby - Eigler

Ersatz: Siegl, Görlitz, Gunesch, Heller, Gerber, Korkmaz, Schäffler

Es fehlen: Özcan (Rückenbeschwerden), Buchner, Ikeng, Metzelder (alle Reha)

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Jessen - Zuck, Borysiuk, Linsmayer, Fortounis - Bunjaku, Idrissou

Ersatz: Hohs, Haijri, Bugera, Zellner, Derstroff, Micanski, Nsor

Es fehlen: Riedel (Rotsperre), Alushi (Kreuzbandriss), Azaouagh (Adduktorenzerrung), Baumjohann (Innenbandzerrung), De Wit, Simunek (beide Trainingsrückstand)

- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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