Vorbericht: TSG Hoffenheim - 1. FC Kaiserslautern

Erster Sieg gegen die Dorftruppe?

Im letzten Spiel vor der nächsten nervigen Länderspielpause geht es für den 1. FC Kaiserslautern nur kurz über den Rhein nach Sinsheim, wo Dietmar Hopp direkt an der Autobahn seine Fußballpuppen tanzen lässt: Die Roten Teufel gastieren bei der TSG Hoffenheim. Folgt auf den goldenen Oktober ein ähnlich erfolgreicher November?

Die Ausgangslage

Vor besagtem Oktober schauten schon einige pessimistische FCKler, ob die Stadien der zweiten Liga noch immer dort stehen, wo man sie im Gedächtnis hatte. Mittlerweile ist das Schreckgespenst „Abstieg“ zwar noch längst nicht vertrieben, aber ein kleiner Zwischenspurt sorgte für Entlastung und eine ruhige Phase vor der Mitgliederversammlung. Es hätte schlimmer kommen können!

Das Personal

Die Statistik ist schon extrem: Mal haben die Jungs von Marco Kurz keine Torchance in 90 Minuten, dann reichen gefühlte 50 Torschüsse nicht für einen Treffer oder nur ein wundervoller Fernschuss von Pierre de Wit findet sein Ziel. Einen Torjäger findet man derzeit nicht im Kader, dafür aber eine Abwehr, die mittlerweile deutlich besser steht, was ganze zwei Gegentore im Oktober zeigen, davon ein unberechtigter Elfmeter. Das heißt auch, dass mit fünf eigenen Toren sieben Punkte und das Weiterkommen im Pokal erreicht wurden - das klappt auch nicht immer, also trinkt mehr Zielwasser oder werdet ruhiger vorm Kasten!

In Hoffenheim steht FCK-Trainer Kurz weiterhin fast der gesamte Kader zur Verfügung. Mal sehen, welche Überraschung er diesmal präsentiert, so wie die Herausnahme von Itay Shechter aus der Startelf in Hamburg. Der für ihn spielende Kostas Fortounis machte seine Sache jedoch gut, bereitete den Treffer von „Piero“ de Wit vor und deutete mehr als einmal an, dass er großes Potenzial besitzt.

Der Gegner

„Ihr seid doch für die Scheißstimmung verantwortlich!“, schallte es noch vor ein paar Jahren aus München in die Welt. Vor kurzem sprach St. Paulis… äh, Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski ähnliche Worte über das Kraichgauer Publikum - mal im Ernst, hat Stanislawski etwa eine Stimmung wie beim Superclasico in Buenos Aires erwartet? Das dort absolut gar nichts geht, sollte sich doch auch bis nach Hamburg rumgesprochen haben. Aber ob mit oder ohne Stimmung, die TSG hat einen passablen Start in die Saison hingelegt, ohne jedoch sensationellen Fußball abzuliefern und steht nach einer schwächeren Phase mit 16 Punkten im Mittelfeld der Tabelle, punktgleich mit Hertha BSC und dem 1. FC Köln zwei Punkte hinter einem Europa-League-Platz.

Das letzte Spiel

In bislang zwei Spielzeiten, in denen der Betze und das Dorf in einer Liga kickten, gab es bislang keinen Sieg für die Roten Teufel. Im letzten Spiel wurde ein möglicher Punktverlust im Rhein-Neckar-Stadion durch eine kleine Unachtsamkeit in der Innenverteidigung verspielt, nachdem Rodnei und Erwin Hoffer den zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand ausgleichen konnten.

Fan-Infos

Was dürfen die FCK-Fans am Samstag mitbringen? Eigentlich nix, da es in der letzten Saison im Gästeblock ein wenig qualmte. Aber vielleicht überschreiten einige Lautrer ja die Grenzen des guten Geschmacks und erdreisten sich, ein paar Luftballons, Papierschnipsel oder ähnlichen Kleinkram ins Stadion zu schmuggeln - wer weiß? Im Ernst: Pyrotechnik dürfte nicht zu erwarten sein, liebe Ordner, und auch wegen harmloser Zaunfahnen müsst ihr bitte keinen Stress im Gästeblock anzetteln. Trotz des Komplettverbots von Schwenkfahne bis Megaphon erlaubt sind selbstverständlich Fankleidung inklusive Schal und eine brachiale Lautstärke bei der Kehlkopfnutzung.

Was außerdem empfohlen wird, sind Ohrenstöpsel - da trotz der DFB-Ansage, gegen die Lärmattacke bei mehreren Spielen zu ermitteln, wie immer nichts passiert, wenn Hopp und seine Schergen involviert sind, sind weitere Angriffe auf die Gehörgänge zwar unwahrscheinlich, aber die sicher aufkommenden Anti-Hopp-Choräle müssen ja irgendwie unterbunden werden. Mal sehen, was Dietmar Hopp, der Sohn einer herzensguten Frau, sich als Ersatz für die Megaphon-Hupen ausgedacht hat. Übrigens wurde die Beschallungsanlage seinerzeit nach dem Gastspiel des FCK installiert - war's wirklich so schlimm?

Trotz dieser mehr als widerlichen Aktionen gibt es schon seit Wochen keine Gästekarten mehr zu kaufen, einige Resttickets in neutralen Bereichen des Stadions sind allerdings noch erhältlich, mehr als 4.000 Pfälzer Schlachtenbummler werden erwartet. Weiterhin gibt es wieder einen Entlastungszug, der um 11:19 Uhr in Kaiserslautern startet und komplett kostenlos mit der Eintrittskarte fürs Spiel befahren werden kann.

O-Töne

Spielerisch ist Hoffenheim wohl nicht beizukommen, die FCK-Elf muss sich vor allem auf kämpferische Tugenden besinnen, auch mal einen über die Klinge springen lassen. Dies meint wohl auch Rechtsverteidiger Florian Dick: „Hoffenheim wird ein sehr hohes Tempo an den Tag legen. Doch wir wollen der Mannschaft die Lust am Spielen nehmen und die Möglichkeiten nutzen, die sich für uns ergeben.“ Das wird aber auch Zeit, nicht in jedem Spiel können zehn Torchancen für einen Treffer herausgespielt werden, es muss auch mal der erste und einzige Schuss auf den Kasten sitzen. Danach sind auch die letzten drei singenden Sinsheimer ruhig und Holger Stanislawski kann wieder auf die Hoffenheimer „Fankultur“ schimpfen. Doch auch bei den Spielen des FCK hat der Hoffenheimer Coach aufgepasst: „Wir werden nicht viele Räume bekommen.“ Hoffentlich!

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Daten und Fakten

Schiedsrichter: Perl (Pullach)

Voraussichtliche Aufstellungen
TSG Hoffenheim: Starke - Beck, Vorsah, Compper, Braafheid - Rudy, Williams - Obasi, Babel, Johnson - Ibisevic

Ersatz: Haas, Ibertsberger, Firmino, Salihovic, Sigurdsson, Vukcevic, Mlapa

Es fehlen: Jaissle (Aufbautraining)

1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Amedick, Abel, Bugera - Sahan, de Wit, Kirch, Tiffert, Fortounis - Kouemaha

Ersatz: Sippel, Rodnei, Jessen, Petsos, Shechter, Vermouth, Sukuta-Pasu

Es fehlen: Simunek (Aufbautraining)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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