Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - SC Freiburg

Sechs-Punkte-Spiel: Sechs Gründe, zu gewinnen

Puuh, einmal tief durchschnaufen. Der von den meisten unerwartete Auswärtssieg auf Schalke sorgt zwar nicht für viel Luft im Abstiegskampf, aber vor den Spielen gegen die direkten Konkurrenten SC Freiburg und Hamburger SV zeigten die Roten Teufel, was sie zu leisten im Stande ist. Der 1. FC Kaiserslautern ist wieder da - und muss die Leistung am Samstag gegen die Breisgauer bestätigen.

Die Ausgangslage

Kann man es schon hören? Das Gerede vom ominösen „Sechs-Punkte-Spiel“? Fünf Clubs stehen mit sieben bzw. acht Punkten geschlossen am Tabellenende und der FCK hat mit dem SC Freiburg nun einen der „Siebener“ vor der Brust. Umso wichtiger ist ein Sieg, auch im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf, denn die Freiburger kristallisieren sich derzeit als ein klarer Abstiegskandidat heraus - und dies sollte man nutzen, um das Selbstvertrauen des Gegners weiter zu schwächen und selbst mit dem zweiten Sieg in Folge für Ruhe und Selbstbewusstsein zu sorgen. Im Grunde also doch ein „Sechs-Punkte-Spiel“ - es gibt sechs Gründe, zu gewinnen: eigenes Selbstvertrauen, Ruhe im Umfeld, Zerstörung des gegnerischen Selbstvertrauens und natürlich - drei Punkte!

Das Personal

Die Leistung auf Schalke lässt den Schluss zu, dass Marco Kurz die Findungsphase des Teams abgeschlossen hat, die aufgestellten Jungs von letztem Samstag passten sowohl kämpferisch als auch spielerisch richtig gut zusammen. Dennoch wird zumindest ein Wechsel stattfinden, für Rodnei, der von der DFL lächerlicherweise für ein Spiel gesperrt wurde, wird Mathias Abel auflaufen. Sollte Alexander Bugera auf der linken Verteidigerposition wieder für angeschlagenen Leon Jessen auflaufen, stünde inklusive Torwart Kevin Trapp eine rein deutschsprachige Abwehr auf dem Platz, eine Ausrede a la „Abstimmungsschwierigkeiten“ fällt also aus. Aber die wird sowieso nicht gebraucht werden, die elf Spieler, die Kurz auf den Rasen schicken wird, werden das Vertrauen rechtfertigen und die Leistung von Schalke bestätigen.

Der Gegner

Der Weggang von Trainer Robin Dutt nach Leverkusen scheint den SC Freiburg stärker getroffen zu haben als gedacht. Nach der Heimniederlage gegen den HSV drohen bei einer weiteren Pleite auf dem Betzenberg der Sturz ans Tabellenende und eine rauer Herbst. Es reicht nicht, mit Papiss Demba Cisse einen richtigen Klassestürmer zu besitzen, der trotz des Misserfolgs weiter wie am Fließband trifft, wenn die Abwehr offen wie ein Scheunentor ist: 14 erzielten Treffern stehen 24 Gegentreffer gegenüber. Letzte Saison bekam Borussia Mönchengladbach als Schießbude der Liga ebenfalls am 10. Spieltag drei Stück eingeschenkt, so darf es an diesem Samstag ruhig auch laufen. Freiburgs Trainer, Bundesliganeuling Marcus Sorg, fehlt mit Mensur Mujdza nur ein Spieler, der Rest des Kaders ist fit - unter anderem auch zwei prägende Gestalten der letzten Lautrer Jahre: Erik Jendrisek, der mit seinen Toren mitverantwortlich für den Aufstieg 2010 war, sowie Cedric Makiadi, der dem FCK mit seinem Treffer im Wolfsburger Trikot 2006 den Schlamassel mit einbrockte.

Das letzte Spiel

Es war der wirklich fühlbare Wendepunkt in der Rückrunde: Der Siegtreffer zum 2:1 in der „allerneunzigsten“ Minute gegen den SCF durch Jimmy Hoffer war mehr als nur eine Erlösung, es war das Startzeichen für die Aufholjagd, ein Symbol für „niemals aufgeben“. Der zweite Heimsieg in dieser Saison muss nicht unbedingt in so einer Nervenschlacht fallen, aber wenn es nicht anders geht, dann eben in „Betze-Style“!

Fan-Infos

Die „Generation Luzifer“ hat mit ihrer Entscheidung, den Preis der Deutschen Akademie für Fußballkultur für die großartige Choreographie zum 90. Geburtstag von Fritz Walter nicht anzunehmen, die Meinung vieler FCK-Fans ausgesprochen und dafür viel Lob und Respekt erhalten. Bekanntlich wird die GL am Samstag, um dem eigentlichen, sozialen Gedanken des Preises Ausdruck zu verleihen, eine groß angelegte Spendenaktion für drei karitative Organisationen durchführen (siehe Aufruf auf „Der Betze brennt“).

Außerdem sind am GL-Stand, passend zum Thema, noch Restexemplare des gemeinsam mit dem Verein produzierten T-Shirts „Fritz-Walter-Stadion“ erhältlich. Insgesamt wird die bisherige Saison-Minuskulisse auf dem Betze zum Abstiegskampf erwartet, 38.000 Tickets wurden bis Donnerstag verkauft. Es gibt also noch reichlich Karten an der Tageskasse, die nur auf Euch warten!

O-Töne

Einen weiteren Befreiungsschlag gegen einen direkten Konkurrenten erhofft sich der Vorbereiter des Siegtreffers von Schalke, Pierre de Wit: „Mit dem guten Gefühl, das wir aus dem Sieg aus Schalke mitgenommen haben, wollen wir am Wochenende die überlegener Mannschaft sein. Erst ein weiterer Heimsieg wäre dann der wahre Befreiungsschlag für uns.“

Kurz und knapp zusammengefasst, aber eins fehlt noch: Nicht nur die überlegene Mannschaft solltet Ihr sein, dass wart Ihr auch gegen Stuttgart. Ihr müsst dann auch die Buden machen - und mit dann hoffentlich elf Punkten etwas beruhigter nach Hamburg fahren. Von mir aus auch mit dem Siegtreffer in der „allerallerneunzigsten“ Minute.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)

Mögliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Amedick, Abel, Bugera - Sahan, de Wit, Kirch, Tiffert - Shechter, Kouemaha

Ersatz: Sippel, Lucas, Jessen, Petsos, Sukuta-Pasu, Fortounis, Micanski

Es fehlen: Simunek, Orban (beide Trainingsrückstand), Rodnei (Rot-Sperre), evtl. Jessen (Schambeinentzündung)

SC Freiburg: Baumann - Hinkel, Barth, Krmas, Bastians- Schuster, Flum - Putsila, Makiadi, Abdessadki - Cissé

Ersatz: Batz, Butscher, Caligiuri, Nicu, Rosenthal, Jendrisek, Reisinger

Es fehlt: Mujdza (Mittelfußbruch)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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