Macht den Sack zu!
Das letzte Wochenende lief gut für den 1. FC Kaiserslautern, so dass die Ausgangslage vor dem 32. Spieltag wunderbar ist - denn die endgültige Rettung steht vor der Tür! Theoretisch können die Lautrer bereits am Freitag beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli den Klassenerhalt perfekt machen.
Die Ausgangslage
Die Rettung ist trotz der - man muss es so sagen - Heimschwäche der Roten Teufel sogar recht wahrscheinlich: Ein Sieg gegen das Tabellenschlusslicht bei einem gleichzeitigen Unentschieden oder einer Niederlage des VfL Wolfsburg bei Werder Bremen und der FCK kann nicht einmal mehr auf den Relegationsplatz abrutschen. Es wäre wie letzte Saison der 32. Spieltag, an dem das lange ersehnte Ziel erreicht würde.
Der Gegner aus der Hansestadt stand bis zur Mitte der Rückrunde ziemlich sicher im unteren Mittelfeld der Tabelle, nach dem Derbysieg gegen den HSV wurde St. Pauli allenthalben schon als fast gerettet angesehen - doch es sollte der bis heute letzte Saisonsieg bleiben, ein Punkt aus den letzten neun Spielen bedeutete den Absturz auf den letzten Tabellenplatz und bereits einen Rückstand von fünf Punkten auf Eintracht Frankfurt auf Platz 15. Der erste Sieg auf dem Betzenberg wäre also Pflicht, wenn die Kiezkicker noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben wollen. Doch darauf können, wollen und werden die Roten Teufel keine Rücksicht nehmen! Außerdem wird es mal wieder Zeit für einen Heimsieg - sechs Auswärtssiege und erst vier Heimdreier in der bisherigen Saison wirken schon etwas betze-untypisch.
Die Personalsituation
Das Spiel auf Schalke zeigte, dass eine offensivere Aufstellung mit zwei Spitzen nicht sofort bedeutet, dass man dem Gegner ins offene Messer läuft, sondern weiterhin stabil in der Defensive stehen kann. Daher kann es durchaus möglich sein, dass Trainer Marco Kurz auch gegen St. Pauli mit Jimmy Hoffer und dem besten FCK-Torschützen, Srdjan Lakic, zwei Stürmer aufbietet. Zumal in der Offensivabteilung weiter Ivo Ilicevic schmerzlich vermisst wird, der frühestens in Wolfsburg wieder zum Kader gehören wird. Somit ist wohl Christian Tiffert wieder eine Alternative auf rechts, für ihn könnte Oliver Kirch in der Mitte beginnen und Thanos Petsos hinten für den verletzten Florian Dick.
Bereits am Mittwoch reiste das Team von Holger Stanislawski, dem künftigen Coach von Hoffenheim, nach Rheinland-Pfalz, um sich in einem Kurztrainingslager vorzubereiten. Neben den Langzeitverletzten fallen nun auch kurzfristig Keeper Thomas Kessler sowie Antreiber Fabian Boll und Rouwen Hennings aus. Diese Verletztenmisere ist schon derbe, aber natürlich nicht der alleinige Grund für die Talfahrt der Hamburger. Die ist auch in der bisher eher harmlosen Vorwärtsbewegung zu finden - mit gerade einmal 33 Toren gehört die Offensive von St. Pauli zu den schlechtesten der Liga.
Die Statistik
Sieben Heimsiege, zwei Unentschieden und noch keine Niederlage am Betze gegen den FC St. Pauli - besser geht es kaum! Allerdings geht es besser als im Hinspiel, als Christian Tiffert mit seinem Kopfballeigentor die unglückliche 0:1-Niederlage besiegelte.
Fan-Infos
Die Bude ist voll, alle sind frohen Mutes, am Freitag schon den Klassenerhalt zu feiern. Doch nicht vergessen: Es gibt auch einen Gegner, und der wird wie immer zahlreich auf den Betze pilgern, 3.000 Gästefans werden im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion erwartet. Dazu das obligatorische Abendspiel gegen St. Pauli - in den letzten Jahren fand diese Begegnung fast immer bei Flutlicht statt - die Voraussetzungen sind top, auch wenn viele Fans auf den Tribünen verfolgen werden, was sich in Bremen tut.
O-Töne
FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir gehen nicht ins Spiel, um abzuwarten, sondern, um die Initiative zu ergreifen.“
Mittelfeldspieler Christian Tiffert: „Wir haben uns im Abstiegskampf eine gute Ausgangssituation erarbeitet und können daher im Vergleich mit unserem Kontrahenten mit deutlich weniger Druck in die Partie gehen.“
St. Paulis Trainer Holger Stanislawski: „Nichts ist schlimmer, als im Kopf zu glauben, man kann es nicht mehr schaffen. Meine Jungs müssen den Kopf nach oben richten.“
Es klingt alles zu gut, um wahr zu sein: Die Abstiegsgefahr ist drei Spieltage vor Schluss geringer als erhofft, am Freitag kann der Deckel zugemacht werden und der Gegner ist das angeschlagene Tabellenschlusslicht. Das klingt verdächtig nach dem 32. Spieltag der Vorsaison, als - auch an einem Freitagabend - nach einer Niederlage gegen Hansa Rostock der Aufstieg noch einmal um zwei Tage verschoben wurde. Hoffentlich haben die verbliebenen Jungs daraus gelernt - keine Feier ohne Arbeit! Also siegt und wenn dann tatsächlich nach 90 Minuten noch „Werder Bremen - VfL Wolfsburg 0:0“ auf der Anzeigentafel steht, DANN darf auch gefeiert werden!
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Daten und Fakten
Schiedsrichter: Perl (München)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Petsos, Abel, Rodnei, Jessen - Tiffert - Kirch, Moravek, Hlousek - Hoffer, Lakic
Ersatz: Sippel, Amedick, de Wit, Bugera, Bilek, Rivic, Micanski,
Es fehlen: Simunek (Trainingsrückstand), Dick (Muskelfaserriss), Ilicevic (Bauchmuskelzerrung)
FC St. Pauli: Pliquett - Bartels, Thorandt, Gunesch, Lechner - Lehmann, Daube - Bruns, Takyi, Kruse - Asamoah
Ersatz: Schenk, Morena, Eger, Ebbers, Naki
Es fehlen: Hain (Armbruch), Kessler (muskuläre Probleme), Oczipka (Knöchelbruch), Rothenbach (Patellasehne), Volz (Schienbeinbruch), Zambrano (Sehnenanriss), Boll (Bänderriss)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian