Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Union Berlin

Eine positive Reaktion zeigen

Klar, man sollte in erster Linie auf sich selbst schauen. Trotzdem: Das Montagsspiel des FC St. Pauli gegen den FC Augsburg kann bei einem Sieg des 1. FC Kaiserslautern gegen Union Berlin (Samstag, 13:00 Uhr) schon fast so etwas wie die Vorentscheidung pro FCK werden. Doch erstmal die Hausaufgaben erledigen, sprich einen Dreier gegen den Aufsteiger aus der Bundeshauptstadt einfahren, und dann entspannt die Montagspartie abwarten.

Die Ausgangslage

Trotz der unnötigen 1:2-Niederlage am Ostersonntag in Oberhausen ist eigentlich nichts passiert: St. Pauli verlor am Montag in Düsseldorf, Augsburg spielte zu Hause nur Unentschieden gegen Fürth. Weiterhin trennen den FCK und Augsburg bei noch 15 zu erreichenden Punkten sieben Zähler - eigentlich mehr als genug. Und ein Gutes hat diese Niederlage eventuell sogar: Die Roten Teufel hätten bei einem Sieg in Oberhausen nun zehn Punkte Vorsprung gehabt, bei einem Sieg gegen Union 13. Verliert Augsburg dann in Hamburg wäre der Aufstieg „in Abwesenheit“ perfekt geworden, auch ne doofe Geschichte. Lieber zu Hause oder auswärts zusammen feiern als vor dem Fernseher bei einem Spiel zweier Gegner. Oder?

Mit Union Berlin kommt eine der positiven Überraschungen der Hinrunde an den Betzenberg. Die „Eisernen“ waren lange Zeit ganz oben mit dabei, nach zwölf Spieltagen standen 23 Punkte zu Buche. Dann siegte der FCK als eine von drei Mannschaften in der Alten Försterei und seitdem konnten die Hauptstädter nur noch 14 Zähler ergattern. Besonders im Angriff ist Sand im Getriebe: John Mosquera traf zuletzt vor fast drei Monaten, der beste Torschütze, Torsten Mattuschka, erst zweimal im Jahr 2010, jeweils per Elfmeter. So kommen elf Punkte in der Rückrunde bei gerade einmal acht erzielten Treffern heraus. Auswärts ist Union derzeit besonders harmlos, drei Tore konnte die Elf von Trainer Uwe Neuhaus in diesem Jahr in fremden Stadien markieren. Angst muss man also nicht haben, aber trotz dieses Einbruches kann man lobend erwähnen, dass Berlin nicht einmal in die Nähe der Abstiegsränge kam. Eine sorgenfreie Saison ist für einen Aufsteiger eine mehr als ordentliche Sache, Kompliment! Dementsprechend kann Berlin auch locker spielen, nach unten wird nichts mehr passieren und nach oben sowieso nicht. Dennoch muss natürlich eine Reaktion auf das Oberhausen-Spiel folgen, auch um den Verfolgern zu zeigen: Platz zwei könnt ihr schön unter euch ausmachen, wir halten uns da raus!

Die Personalsituation

Zehn Spiele benötigte Georges Mandjeck nur, um seine zweite Gelbsperre der Saison zu erreichen. Und durch die Verletzungen von Pierre de Wit und Bastian Schulz - der zuletzt beim FCK II sein Comeback gab - stellt sich nun die Frage: Wer spielt neben Jiri Bilek im zentralen Mittelfeld? Mehrere Optionen scheint es zu geben, der „Kicker“ tendiert zu Adam Nemec als Ballverteiler, wodurch das letztjährige Traumduo Erik Jendrisek und Srdjan Lakic zusammen im Sturm auflaufen könnte. Das ist durchaus nicht unrealistisch, besticht Nemec doch eher durch Laufarbeit, Einsatz und Vorlagen als durch Torgefahr. Andererseits könnte auch Markus Steinhöfer in dieser Rolle auflaufen, da Florian Dick nach abgesessener Sperre wieder auf seine Position in der Viererkette zurückkehren wird. FCK-Trainer Marco Kurz wird sicherlich viel darüber nachdenken, welche Variante mehr Sinn macht, lassen wir uns überraschen. Vielleicht sogar mit Schulz, dessen Knie erfreulicherweise keine Probleme mehr macht. Willkommen zurück, Bastian!

Bei Union Berlin ist noch nicht sicher, ob Mosquera, der auch schon im Hinspiel ausfiel, nach einem grippalen Infekt auflaufen wird. Mitgereist ist er, ein Einsatz entscheidet sich kurzfristig. Nicht dabei sind die Routiniers Björn Brunnemann (verletzt) und Marco Gebhardt (Gelbsperre), dazu Michael Parensen, Paul Thomik und Carsten Busch.

Die Statistik

Das Hinspiel gewann der FCK mit 2:0, Torschützen waren Martin Amedick und Erik Jendrisek. Es war das bisher einzige Duell beider Mannschaften.

Fan-Infos

Mehr als 36.000 Karten sind bereits verkauft worden, das riecht geradezu nach mehr als 40.000 Zuschauern. Und das ist auch gut so! Der Gästeblock wird auch endlich mal wieder gut gefüllt werden, mehr als 2.000 Schlachtenbummler aus Berlin werden ihre Mannschaft unterstützen. Einige Hundert werden im „Partyzug“ anreisen, mit dem übrigens auch die Mannschaft zurück fahren will - tolle Aktion!

In der Westkurve ist indes eine große Choreographie über die komplette Tribüne geplant. Die Organisatoren von der „Frenetic Youth“ bitten alle Fans, die hierzu verteilten Flyer aufmerksam zu lesen, damit ein gelungenes Gesamtbild entsteht. Es soll ein in Kaiserslautern noch nie da gewesenes Bild gezaubert werden, wo es auf jede Sekunde und auf die Unterstützung aller FCK-Fans ankommt!

Wer kurzentschlossen doch auf den Berg will: Karten gibt es noch in ausreichendem Maße, aber nur noch Sitzplätze. Ansonsten - egal wo ihr steht oder sitzt, Hauptsache ihr seid da und Hauptsache ihr macht Krachh!

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir haben nach einer Niederlage immer die richtige Antwort gegeben und werden deshalb auch mit breiter Brust ins Spiel gehen.“

Außenverteidiger Alexander Bugera: „Wir müssen im Kopf frisch sein, die Zweikämpfe aggressiv annehmen und an die Leistungen der letzten Heimspiele anknüpfen.“

Union-Trainer Uwe Neuhaus: „Wenn wir die hektische Anfangsphase in dieser heißen Atmosphäre überstehen, können wir mit unseren Mitteln absolut gefährliche Tor-Situationen erzeugen und müssen dann endlich die Abschlussschwäche der letzten Wochen abschütteln.“

Berlins Abwehrspieler Bernd Rauw: „Sicherlich sind die Lautrer klarer Favorit in diesem Spiel und für mich außerdem die stärkste Mannschaft der Liga. Wir sind trotzdem optimistisch und rechnen uns für Samstag was aus.“

Schiedsrichter der Partie ist Markus Schmidt, der in dieser Saison die „Schneeballschlacht“ von Fürth geleitet hat. Ein schlechtes Omen? Nicht unbedingt, Schmidt pfiff jene Partie auch in der Saison davor, damals siegte der FCK mit 1:0.

Nun denn, das drittletzte Heimspiel in der zweiten Liga für hoffentlich lange Zeit steht an. Machen wir es zu einem Fest!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Bilek, Nemec, Sam - Jendrisek, Lakic

Ersatz: Robles, Hornig, Schulz, Pavlovic, Steinhöfer, Paljic, Fuchs

Es fehlen: Mandjeck (gesperrt), de Wit (Kreuzbandriss)

Union BerlinGlinker - Bemben, Stuff, Rauw, Kohlmann - Peitz, Younga-Mouhani, Mattuschka, Ede - Benyamina, Sahin

Ersatz: Haker, Göhlert, Schulz, Dogan, Hegert, Biran, Mosquera

Es fehlen: Busch, Parensen, Antunovic, Brunnemann, Gebhardt, Thomik

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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