Volle Konzentration für den nächsten Heimsieg
Das Kontrastprogramm zum letzten Heimspiel auf dem Betzenberg: Statt dem damals direkten Verfolger FC St. Pauli kommt nun mit dem FSV Frankfurt ein Abstiegskandidat, was sich leider auch auf die Zuschauerzahl auswirkt. Doch nicht nur die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern wissen, dass man sich gerade während einer Erfolgswelle nicht vom Tabellenbild blenden lassen darf. Das wird ein hartes Stück Arbeit - oder doch nicht?
Die Ausgangslage
Immerhin schöpft Frankfurt wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Nach der Hinrunde waren die nun vor dem FSV liegenden Hansa Rostock und Rot-Weiß Oberhausen bereits acht bzw. neun Punkte entfernt, nun sind es nur noch drei Zähler zum endgültig rettenden Ufer. Den Relegationsplatz haben die Hessen nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage gar jetzt schon erreicht. Dazu trugen auch Siege gegen den Karlsruher SC (2:1) und den SC Paderborn (2:0) sowie die Unentschieden beim FC St. Pauli und Alemannia Aachen bei. Der verpatzte Rückrundenstart mit 0:10 Toren in zwei Spielen wurde also gut weg gesteckt.
Die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen zu unterschätzen wäre also fatal, obwohl deren Torausbeute mit schlappen 17 Treffern nicht gerade furchterregend ist. Aber auch ein 0:0-Unentschieden kann wehtun, wie der FCK gegen Rot-Weiss Ahlen spüren musste. Solche Spiele gehören zwar zum absoluten Pflichtprogramm, aber man kann auch böse auf die Nase fallen, wenn man kein Mittel findet, die wahrscheinlich sehr tief stehenden Gäste zu bezwingen. Geduld ist gefragt, ebenso Phantasie und absolute Konzentration, dann dürfte theoretisch nichts schief gehen. Wir sollten also zeigen, dass wir aus der Partie gegen Ahlen gelernt haben.
Denn diese beiden kommenden Heimspiele gegen Frankfurt und Energie Cottbus können eminent wichtig werden. Zwei Siege und der FCK stünde bei sagenhaften 59 Punkten. Ein Meilenstein wäre dies, acht Runden vor Saisonende mindestens sieben Punkte Vorsprung auf den dritten Platz - vermutlich sogar mehr!
Doch wie kann man diesen Gegner knacken? Ein Blick in den Lautrer Waffenschrank bringt das Allheilmittel „Standardsituation“ zum Vorschein. Man lasse Alexander Bugera mehrfach flanken, einer dieser höllisch gut getretenen Bälle wird schon durch Srdjan Lakic, Adam Nemec, Martin Amedick oder notfalls erst in der Schlussphase durch Manuel Hornig reingeköpft. Wetten? Schöner wäre es natürlich, durch spielerische Mittel zum Erfolg zu kommen, aber ein 1:0-Sieg bei möglicherweise schwierigen Bedingungen gegen eine sehr defensive Mannschaft stinkt im Aufstiegskampf auch nicht.
Die Personalsituation
Einen neuen Ausfall gibt es zu beklagen, und dies ist ausgerechnet Lauterns bester Torschütze, Erik Jendrisek - Gelbsperre. Für ihn wird der torhungrige Lakic auflaufen, doch ob an der Seite des bisher gesetzten Adam Nemec, der in der Rückrunde vor dem Kasten noch kein Glück hatte, oder neben dem quirligen und heißen Dragan Paljic, ist noch nicht klar. Die Konstellation Nemec/Lakic hat gegen Paderborn noch nicht ganz so gut funktioniert, daher kann man gespannt sein, was Trainer Marco Kurz am Samstag vorhat. Ebenso stellt sich die Frage, ob Ivo Ilicevic oder Markus Steinhöfer die rechte Mittelfeldseite bearbeitet. Steinhöfer konnte seine Chance in Karlsruhe nicht nutzen, bislang glänzte die Frankfurter Leihgabe eher nach Einwechslungen. Eine neue Gelegenheit für Ilicevic? Ansonsten wird alles beim Alten bleiben, auch der kurzzeitig angeschlagene Lakic ist einsatzfähig und heiß auf seine ersten Tore als Stammspieler!
Mehrere Probleme mit Verletzten plagen Frankfurts Trainer Boysen. Neben Vlad Munteanu, Sead Mehic und Pekka Lagerblon fällt eventuell auch Kapitän Alexander Klitzpera aus. Geballte Erfahrung, die der Mannschaft gut tun würde, stünde also nicht zur Verfügung. Nebenbei verzichtet der Trainer auch auf Spieler wie den Ex-Lauter Dajan Simac, Ex-FCK-Schreck Matthew Taylor, Bakary Diakite und Mokhtari. Stattdessen wird ein anderer ehemaliger FCK-Spieler auf dem Platz stehen, Jurgen Gjasula, der unter Trainer Kurt Jara in der Pfalz unter Vertrag stand, sich aber nicht durchsetzen konnte. Also, von den Namen her haben die Roten Teufel einen klaren Auftrag: Heimsieg!
Die Statistik
Bisher gab es drei Vergleiche in der zweiten Liga zwischen beiden Vereinen. In der vergangenen Saison siegte der FCK auf dem Betze mit 2:1, verlor das Auswärtsspiel im Frankfurter Waldstadion nach unterirdischer Leistung aber mit 0:1. Das Hinspiel in diesem Jahr endete am Bornheimer Hang mit 1:1.
Fan-Infos
Im Vergleich zum Spitzenspiel gegen St. Pauli werden deutlich weniger Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion pilgern, 24.500 Karten wurden bis Donnerstag an den Mann gebracht. Neben dem eher unattraktiven Gegner hat auch das Wetter seinen Anteil, denn ein erneuter Kälteeinbruch mit Schneefall hält sicher einige Fans davon ab, den Weg auf sich zu nehmen. Hinzu kommt natürlich die Anstoßzeit um 13:00 Uhr, die vielen Fans ein Dorn im Auge ist.
Wer seinem Nachbarn oder Kumpel einmal den Betzenberg zeigen möchte und vielleicht sogar die Hoffnung hat, ihn zum FCK zu „verführen“, der kann durch die eine Sonderaktion von Verein und „Rheinpfalz“ für 10,- Euro Tickets in allen noch freien Kategorien erwerben, sofern eine Dauerkarte, Mitgliedschaft oder Rheinpfalz-Card vorliegt. Nehmt das Angebot an, macht den Betze voll und schreit die Mannschaft zum Heimsieg!
O-Töne
FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir haben ein Heimspiel und wollen die stärkere Mannschaft sein. Nichtsdestotrotz wird es ein riesiges Stück Arbeit werden, uns die Punkte zu verdienen.“
Defensivmann Manuel Hornig: „Das wird in jedem Fall ein Geduldsspiel am Samstag. Der Gegner wird sehr tief stehen und nur mit der überragenden Unterstützung unserer Fans können wir diesen Riegel knacken.“
Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Boysen: „Wir wollen nicht die Punkte abliefern, sondern Kaiserslautern ärgern.“
FSV-Torhüter Patrick Klandt: „Gegen die junge, dynamische und sehr disziplinierte Mannschaft aus Kaiserslautern müssen wir so lange wie möglich die Null halten und können dann eventuell kleine Nadelstiche setzen.“
Schiedsrichter der Partie ist Deniz Aytekin, Anpfiff ist schon um 13:00 Uhr im Fritz-Walter-Stadion. Passt gut auf, wenn ihr mit dem Auto anreist, es könnte Schneeglätte geben! Das gilt auch für unsere Mannschaft: Rutscht nicht auf dem FSV aus, sondern zieht euer Ding weiter durch, wir stehen hinter euch!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic (Steinhöfer), Bilek, Mandjeck, Sam - Nemec (Paljic), Lakic
Ersatz: Robles, Hornig, Müller, Pavlovic, Steinhöfer, Paljic, Fuchs
Es fehlen: Schulz (Kreuzbandanriss), de Wit (Kreuzbandriss), Jendrisek (Gelbsperre)
FSV FrankfurtKlandt - Müller, Gledson, Husterer, Voigt - Ledgerwood, Gallego, Gjasula, Orahovac - Cidimar, Mölders
Ersatz: Ischdonat, Hickl, Kujabi, Bouhaddouz, Göbig, Junior Ross, Schneider
Es fehlen: Lagerblom, Mehic, Munteanu, Ledesma, Simac, Mokhtari, Diakite, Taylor, evtl. Klitzpera
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian