Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - SC Paderborn

Endlich wieder Tore gegen Paderborn?

Der 1. FC Kaiserslautern scheint sich wieder gefangen zu haben. Der Auswärtssieg in Aachen war gut für das Punktekonto, aber auch für die eigene Psyche - die der Spieler und vor allem wohl für die der Fans. Denn hat man aus Vereins- und Mannschaftskreisen keine Nervosität vernommen, so waren einige Fans schon fast wieder komplett geerdet. Nun stehen die Roten Teufel weiterhin mit besten Aussichten oben. Und das soll auch so bleiben!

Die Ausgangslage

Und damit sich daran auch nichts ändert, muss der morgige Gast aus Nordrhein-Westfalen, der SC Paderborn, mit null Punkten zurück nach Hause geschickt werden. Das war allerdings beim letzten Heimspiel gegen Schlusslicht Rot-Weiß Ahlen ebenfalls geplant, trotz großer Bemühungen reichte es aber nur zu einem 0:0. Kann passieren, sollte sich aber nicht wiederholen! Also, richtet den Blick nach vorne, nehmt Paderborn ernst und macht die eine oder andere Bude. Es wird zwar eher ein Spiel wie gegen Ahlen, denn auch Paderborn wird auf die Torsicherung bedacht sein und dementsprechend werden sich deutlich weniger Kontersituationen ergeben als es am Montag in Aachen der Fall war. Dennoch: Auch Gegner, die auf dem Betze zu Null spielen wollen haben schon ihre Tore kassiert, siehe Koblenz oder Oberhausen. Es geht also!

Paderborn ist als Tabellen-9. deutlich besser unterwegs als vor der Saison vermutet, und mit dieser Platzierung sind die Ostwestfalen gar die schlechteste Truppe der drei Aufsteiger. Eine sensationelle Quote, auch die Bilanz in fremden Stadien ist nicht übel. Zwei Siege und vier Unentschieden konnten schon mit an die Pader gebracht werden, das letzte Auswärtsspiel gewann der SCP in Karlsruhe mit 2:1. Man darf die Mannschaft ohne Stars also nicht unterschätzen, auch wenn die letzte Partie zu Hause gegen den FSV Frankfurt mit 2:0 verloren wurde. Paderborn kann befreit aufspielen, denn zwölf Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsrang dürften eigentlich nicht mehr verspielt werden. Aber drei der noch fehlenden Punkte müssen ja nicht unbedingt am Sonntag eingefahren werden.

Es ist also klar: Der FCK geht als deutlicher Favorit in die Partie und sollte am Sonntag wieder von der Tabellenspitze grüßen, wenn man Paderborn nicht schon zuvor als „Beute“ ausgemacht hat. Mit der richtigen Einstellung, Geduld und einem Sidney Sam auf der Überholspur ist ein „Dreier“ klar in Sicht!

Die Personalsituation

Der Schock kam am Montagabend, als sich bereits zeigte, dass Neuzugang Pierre de Wit wohl schwer verletzt hat. Der dritte Kreuzbandriss des erst 22-jährigen ist ein ganz herber Schlag, nicht nur für „Piero“, sondern auch für die Mannschaft. Denn nun stellt sich das zentrale Mittelfeld quasi von selbst auf, Georges Mandjeck und Jiri Bilek sind gesetzt, von Dario Damjanovic hört man seit Ewigkeiten nichts und Manuel Hornig ist in dieser Saison noch kein Spieler für die Anfangsformation, trotz aller Einsatzfreude. Hoffentlich verletzt sich jetzt von den beiden Kämpfern im Mittelfeld niemand mehr, denn Bastian Schulz ist noch längst nicht einsatzfähig. An dieser Stelle gute Besserung und viel Kampfgeist an alle unsere Verletzten!

Ansonsten stellt sich nur die Frage, wie der Sturm aussehen wird. Das Duo Adam Nemec und Srdjan Lakic war in Aachen zwar lauffreudig und immer bereit, aber zusammen entfalteten sie eher wenig Gefahr. Anders Erik Jendrisek, der mit vollstem Elan von der Bank kam und Trainer Marco Kurz seine Visitenkarte mit Nachdruck übergab. Da war Zug zum Tor zu sehen, Engagement, Tempo - aber leider kein Treffer, obwohl es einmal zumindest richtig knapp wurde. Aber dieser Auftritt dürfte „Erich“ wieder in die erste Elf gespült haben, wohl erst mal wieder mit Landsmann Nemec. Der Rest des Kaders steht, die Abwehr und die Außen sind derzeit dermaßen gesetzt, da hat auch Neuzugang Markus Steinhöfer erstmal schlechte Karten.

Paderborn kommt mit einer Mannschaft mit vielen eher unbekannten Spielern zum Betze, was allerdings nichts heißen soll. Immerhin konnte das Sturmduo Saglik/Löning schon 15 Tore erzielen, eine gute Bilanz für einen Aufsteiger. Erfahrung verspricht im Mittelfeld Guie-Mien, der seit 1997 im deutschen Profifußball von Verein zu Verein zieht und nebenbei 26 Länderspiele für den Kongo absolvierte. Trainer Schubert kann wie auch sein Kollege Kurz nicht aus dem kompletten Kader schöpfen, mehrere verletzte Spieler stehen nicht zur Verfügung, unter anderem Gaetano Manno, der in der letzten Saison noch für Osnabrück in Kaiserslautern auflief.

Die Statistik

Das Hinspiel ging 0:0 aus, wie insgesamt die letzten drei Partien zwischen dem FCK und Paderborn, unter anderem gar einmal auf dem Betzenberg (2007/08). Davor gewannen die Roten Teufel mit 2:0 und 1:0, somit stehen zwei Siege und drei Unentschieden in fünf Spielen auf dem Zettel, bei einem Torverhältnis von 3:0 für Kaiserslautern. Diese Bilanz verspricht vielleicht kein hochklassiges Match, aber zeigt deutlich, wer der Favorit ist.

Fan-Infos

Es wird Zeit, wieder Gegner wie Schalke, Dortmund oder Mönchengladbach in Kaiserslautern begrüßen zu können. Ein Blick in den vermutlich leeren Gästeblock und die nicht wirklich gut gefüllten Tribünen im weiten Rund des Fritz-Walter-Stadions zeigen, dass es bald soweit sein darf, endlich wieder große Namen als Gegner zu bekommen. Nichts gegen Paderborn oder Ahlen, aber wenn man im Gästebereich kaum Zuschauer sieht und auch auswärts schon mal mehr Fans als die Heimmannschaft mobilisiert, dann muss man sagen, dass der FCK einfach aus dieser Liga raus muss. Schnell! Denn ob die Marke von 25.000 Zuschauern diesmal geknackt wird, ist mehr als fraglich.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir müssen alles abrufen, um erfolgreich zu sein.“

Stürmer Adam Nemec: „Paderborn hat eine gute Qualität in allen Mannschaftsteilen, da müssen wir vorsichtig sein. Nichtsdestotrotz wollen wir aber in jedem Fall als Sieger vom Platz gehen.“

Schiedsrichter der Partie ist der 30-jährige Frank Willenborg aus Osnabrück. Er wird um 13:30 Uhr sein erstes Spiel im Fritz-Walter-Stadion anpfeifen.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Bilek, Mandjeck, Sam - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles, Hornig, Pavlovic, Steinhöfer, Paljic, Fuchs, Lakic

Es fehlen: Kotysch (Reha), Abel (Knieverletzung), Schulz (Kreuzbandanriss), de Wit (Kreuzbandriss)

SC PaderbornJensen - Strohdiek, Gonther, Mohr, Schachten - Krösche, Guie-Mien, Alushi, Brückner - Saglik, Löning

Ersatz: Burchert, Halfar, Holst, Klukin, Brandy, Wemmer, Daghfous

Es fehlen: Masuch, Bertram, Krecidlo, Wachsmuth, Heithölter, Schuppan, Manno

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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