Abschluss des Fußballjahres 2009
Das letzte Spiel des Jahres steht bevor. Und wie auch immer es ausgeht, der 1. FC Kaiserslautern kann nicht nur zufrieden, sondern auch stolz auf eine tolle Hinrunde zurückblicken. Die Herbstmeisterschaft wurde vorzeitig erreicht und die junge Mannschaft sorgte mehr als einmal für Furore. Nun noch ein Sieg beim aufstrebenden FC Augsburg und die Hinrunde 2009/10 kann mit einem einzigen Wort zusammengefasst werden: Perfekt!
Die Ausgangslage
Vor dem Spiel gegen Arminia Bielefeld hatte der FCK 30 Punkte auf dem Konto und es wurde in der Fanszene munter gerechnet: Zwei Heimsiege und zwei Unentschieden in der Fremde und 38 Punkte stehen zu Buche - das wäre klasse! Nun sind es schon 39 Zähler, sechs Siege in Folge wurden eingefahren, die letzten davon gar ohne ein einziges Gegentor. Ein Sieg beim FCA und es wären unglaubliche 42 Punkte zur Weihnachtspause. 42! Von 51 möglichen, sensationell! Aber selbst wenn es so wäre, dass in Augsburg nicht gepunktet werden würde, die Bilanz wäre klasse. 2,44 Punkte pro Spiel hat der FCK unter Marco Kurz gesammelt, davor kann man nur den Hut ziehen. Vor allem die Auswärtsbilanz ist beeindruckend: Die letzten vier Auswärtspartien wurden gewonnen, das letzte Gegentor fiel am 9. Spieltag in Cottbus. Die jetzigen 20 Auswärtspunkte hatte der FCK oft genug in einer kompletten Saison nicht erreicht. Was eine Bilanz!
Doch auch der FC Augsburg ist mittlerweile in der Spur. Die mit viel Geld zusammengestellte Mannschaft hatte wohl auch den Auftrag, oben mitzuspielen, das neue Stadion soll schließlich auch bitteschön voll werden - und das geht nur in der ersten Liga. Nach einem verhaltenen Start hat sich Augsburg nun langsam an die oberen Tabellenplätze herang earbeitet, aber noch sind es 14 Punkte bis zum ersten Platz. Und das letzte Spiel wurde auch vergeigt, 0:1 verloren die bayrischen Schwaben das Derby bei den Münchner Löwen. Und auch zu Hause ist der FCA nicht unschlagbar, Alemannia Aachen hat es erst am 11. Spieltag bewiesen und alle drei Zähler aus der Fuggerstadt entführt. Also Jungs, trotz aller Anmerkungen, wie stark Augsburg sei: Nicht ohne Grund stehen wir an erster Position und nicht die Schwaben. Und nicht zu verachten ist auch, dass wir bei einem Sieg zum Jahresabschluss einen neuen Zweitligarekord aufgestellt hätten: 42 Punkte gab es nach 17 Spielen noch nie.
Die Personalsituation
Für Sidney Sam scheint die Winterpause genau zur richtigen Zeit zu kommen, der kleine Mittelfeldflitzer stand bereits zum zweiten Mal in Folge für ein Spiel auf der Kippe, kann nach einem Belastungstest jedoch glücklicherweise auflaufen. Gegen Koblenz war ihm nicht anzumerken, dass er angeschlagen war, Sam machte ein prima Spiel und bereitete das 1:0 durch Adam Nemec sowie eine weitere gute Chance von Erik Jendrisek hervorragend vor. Ansonsten gibt es keine Ausfälle zu befürchten, nur die Langzeitverletzten und einige Spieler aus der zweiten Reihe stehen nicht zur Verfügung. Gut zu wissen, dass Angreifer Srdjan Lakic in seiner langen Leidenszeit nicht vergessen hat, wo die Kiste steht. Für die Rückrunde steht ein spannender Kampf um die zwei Plätze im Angriff an, in Augsburg kann jedoch noch mit dem Slowakensturm gerechnet werden, denn auch Nemec hat in der Vorrunde neben Jendrisek bewiesen, dass er sehr gut in die Mannschaft passt. Sein laufintensives Spiel macht ihn quasi zum vordersten Verteidiger, viele Angriffe der gegnerischen Mannschaften können durch sein beherztes Grätschen und Draufgehen um Keim erstickt werden. Und wichtige Buden macht er nebenbei ja auch noch, der Siegtreffer in Rostock, in St. Pauli, in Braunschweig sowie die wichtigen frühen Führungstreffer gegen Oberhausen und Koblenz unterstreichen seine zu oft vergessene Bedeutung für die tolle Hinrunde des FCK. Auch sonst ist mit der Stammaufstellung der letzten Wochen zu rechnen, es gibt wieder einmal keinen Grund zu wechseln, weder aus Leistungs- noch aus Verletzungsgründen.
Erinnert sich eigentlich noch jemand an Axel Bellinghausen? Der Mann hat sein gutes Standing und die Kapitänsbinde bei einem großen Traditionsverein aufgegeben, um bei einem eher bedeutungslosen Club mit 08/15-Plastikstadion auf der Bank zu sitzen. Bislang stehen 12 Partien zu Buche, in denen Bellinghausen auf dem Rasen stand, in den letzten Wochen scheint er es schwer zu haben, in die Startaufstellung zu kommen. Das ihn Trainer Luhukay gegen den FCK auflaufen lässt, da er eine besondere Motivation bei seinem Schützling vermutet, ist durchaus möglich, vor allem nach der Niederlage bei den Löwen.
Auf einen - bei den FCK-Fans äußert „beliebten“ - Ex-Mainzer müssen die Innenverteidiger Rodnei und Martin Amedick besonders aufpassen: Michael Thurk spielt die Saison seines Lebens, 14 Tore sind eine richtig gute Ausbeute für 16 Spiele. Aber schon in München konnte er sich nicht gefährlich in Szene setzen. Wenn das Lautrer Bollwerk wie gewohnt hochkonzentriert in die Partie geht, wird sich Thurk auch am Montag „die Zähne ausbeißen“. Ruhig auch mal was härter anpacken, Jungs, solange es fair bleibt!
Die Statistik
Bislang konnte in dieser Partie noch nie die Gästemannschaft gewinnen, in Augsburg gab es ein Unentschieden und zwei Heimerfolge - gleiche Bilanz in Kaiserslautern. In der neuen Arena fand allerdings noch kein Vergleich beider Mannschaften statt.
Fan-Infos
Zum letzten Spiel des FCK in diesem Jahr werden wieder unglaublich viele FCK-Anhänger im Gästeblock versammelt sein. Mit mindestens 3.000 Lautrern wird gerechnet, für einen Montagabend in Augsburg wieder eine phänomenale Zahl, einfach Wahnsinn! Und die Fans, die das Spiel zu Hause vor dem TV verfolgen müssen, werden sicher ihren Spaß daran haben, dass es sich im Stadion wie ein Heimspiel anhören wird. Schließlich beläuft sich der Zuschauerschnitt der Augsburger nur auf knapp 16.000, diesmal sind immerhin bereits rund 20.000 Karten verkauft.
Bereits zum dritten Mal in Folge bestreitet der FCK übrigens den Jahresabschluss der Fußball-Bundesligen, das letzte Montagsspiel des Jahres. Ein Grund mehr, endlich aufzusteigen! Dank der verkürzten Winterpause wird es weder für die Spieler auf einem wohl gefrorenen Rasen noch für die Fans bei Schnee und teilweise zweistelligen Minustemperaturen ein angenehmer Ausflug.
Dennoch: Gebt noch einmal alles, Jungs, die Truppe wird es euch danken! Aber fahrt vorsichtig, kommt gut nach Augsburg und wieder nach Hause!
O-Töne
FCK-Trainer Marco Kurz: „Meine Mannschaft freut sich auf die Partie. Es ist ein Live-Spiel am Montagabend und es werden einige auf ein Straucheln von uns hoffen. Das wollen wir natürlich verhindern und durch ein gutes Spiel und ein gutes Ergebnis die Vorrunde endgültig zu einem positiven Ende bringen.“
Lauterns Stürmer Srdjan Lakic: „Wenn wir unsere Leistung abrufen können, werden wir auch aus Augsburg ein gutes Ergebnis mitbringen.“
Der ehemalige FCK-Kapitän und jetzige Augsburger Axel Bellinghausen: „Kaiserslautern hat eine bärenstarke Abwehr, die ein Spiel auch in der Offensive bei Standards entscheiden kann. Es wird auf jeden Fall eine ganz harte Nuss.“
Schiedsrichter ist Thorsten Kinhöfer, zu dem man eigentlich nichts mehr sagen muss. Diese Saison gab es für den FCK zumindest noch keine Probleme mit ihm.
So Jungs, dann gebt uns noch einmal einen richtig geilen Grund zum Feiern, ein Auswärtsdreier und die Aufstiegschance ist so groß wie nie! Und das Selbstvertrauen wahrscheinlich ebenso. Packt es an und macht das Beste draus!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)
Voraussichtliche Aufstellungen
FC Augsburg: Jentzsch - Reinhardt, Möhrle, de Roeck, Buck - Sinkala, Ndjeng, Brinkmann, Traore - Hain, Thurk
Ersatz: Kruse, Strauß, Bellinghausen, da Costa, Schindler, Torghelle, Hegeler
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam, Bilek, Madjeck, Ilicevic - Nemec, Jendrisek
Ersatz: Robles, Damjanovic, Pavlovic, Fuchs, Müller, Lakic, Paljic
Es fehlen: Hornig (Sprunggelenksverletzung), Kotysch (Wadenbeinbruch), Abel (Knie-OP), Schulz (Kreuzbandverletzung), Hesse (Nasen-OP)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian