Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Greuther Fürth

Samstag, 13:00 Uhr: Saisonauftakt auf dem Betze

„Wenn am Wochenend´ die Massen in die Fußballstadien zieh´n, dann kann ich es nicht lassen, mich zieht´s zum Betze hin!“ Das erste Saisonspiel steht vor der Tür, es ist ein Samstag und die Massen ziehen zum Betzenberg - doch leider nicht zu einem Spiel gegen die Bayern oder Schalke, sondern zum Zweitligaspiel gegen Greuther Fürth. Und zwar schon um 13:00 Uhr - nicht das jemand um 15:30 Uhr vor geschlossenen Toren steht!

Die Ausgangslage

Beide Mannschaften, sowohl der 1. FC Kaiserslautern als auch Fürth, konnten ihre Erstrundenpartie im DFB-Pokal siegreich gestalten, jeweils wurde ein klassentieferer Verein mit Mühe 1:0 geschlagen. Doch während die Roten Teufel gegen Braunschweig nach einer schwierigen Anfangsphase gut ins Spiel fanden und verdient, wenn auch glücklich, die nächste Runde erreichten blamierte sich das Fürther Kleeblatt umso mehr und siegte bei Wormatia Worms mit mehr Glück als Verstand erst nach Verlängerung. Und dabei kamen sich auch noch Kapitän Biliskov und Stürmer Allagui beim Halbzeitpfiff körperlich näher als es in Mannschaftskreisen normal der Fall ist, kleine Schläge und Kopfnüsse würden ausgeteilt. Anscheinend stimmt es nicht so wirklich beim traditionellen Aufstiegsversager. Das sollte unsere Mannschaft zu nutzen wissen und mit den ersten drei Punkten einen guten Saisonstart hinlegen.

Die Personalsituation

Nichts neues gibt es aus dem Pfälzer Lager, aber der Focus liegt sowieso im Kampf um die Torwartposition - wer wird am ersten Spieltag zwischen den Pfosten stehen? Kevin Trapp wird es jedenfalls nicht sein, der U19-Torhüter bleibt erstmal bei der zweiten Mannschaft, hat jedoch im Pokal angedeutet, dass wir in der Zukunft mit ihm rechnen dürfen. Es kommt also zum Kampf zwischen Tobias Sippel, U21-Europameister, und Luis Robles, US-Nationalspieler und Finalist im Confed Cup - beide freilich „nur“ als Ersatzspieler. Noch ist nicht bekannt, wer spielt, die längere Trainingsphase und das Lob von Trainer Marco Kurz scheinen aber darauf hinzudeuten, dass sich Sippel am Samstag gegen 12:20 Uhr mit Torwarttrainer Gerry Ehrmann im Schlepptau auf den Weg ins Tor vor der Westkurve machen wird.

Die Abwehr wird trotz kleiner Probleme bei Martin Amedick wie in Braunschweig auflaufen, also mit Rodnei an der Seite des Kapitäns und Florian Dick und Alexander Bugera auf den Außen. Das defensive Mittelfeld bewährte sich zumindest in der zweiten Hälfte des Pokalspiels, besonders Georges Madjeck deutete seine Zweikampfstärke und gute Ballbehandlung an. Auf den Außenbahnen könnte es aufgrund der schwächeren Leistungen Wechsel geben, es sei denn Ivo Ilicevic und Sidney Sam bekommen wieder ihre Chance. Ilicevic scheint der in Braunschweig überzeugende Daniel Pavlovic im Nacken zu sitzen, Sam wird - zumindest laut „Kicker“ - von Erik Jendrisek auf der rechten Seite vertreten. Sollte der Slowake wirklich fit sein und von Anfang an auflaufen können, könnte er jedoch wohl eher im Sturm neben Adam Nemec auflaufen und Kai Hesse auf die Bank verdrängen, denn in der Zittersaion hat „Erich“ deutlich gezeigt, auf welcher Position seine Stärken liegen. Und das wird auch Trainer Kurz wissen und das Potential von Jendrisek hoffentlich nicht im Mittelfeld verschleudern.

Neue Ausfälle gibt es nicht zu vermelden, weiterhin nicht im Kader stehen aus Verletzungsgründen Manuel Hornig, Srdjan Lakic, Sascha Kotysch und Mathias Abel, während auf weitere Spieler wie Moussa Ouattara und Anel Dzaka freiwillig verzichtet wird.

Die Fürther sind ebenfalls nicht von Verletzungssorgen verschont geblieben. In den letzten Wochen gab es fast täglich neue Meldungen aus dem fränkischen Lazarett, darunter auch die Immunschwächekrankheit von Thomas Wörle, der aus diesen Gründen wohl leider schon mit 27 Jahren seine Karriere beenden muss. Auch andere etablierte Spieler wie Meichelbeck und Rahn können auf dem Betze nicht auflaufen. Hinzu kommen die Verluste von wichtigen Spielern wie Reisinger (nach Freiburg) und Takyi (St. Pauli), die ersetzt werden müssen. Den Kleeblättern steht also nicht nur eine schwere Saison, sondern auch ein mehr als schwieriger Saisonstart bevor. Aber auf solche Probleme kann und wird der FCK keine Rücksicht nehmen und dem ewigen Fürther Trainer Benno Möhlmann nach der desillusionierenden Vorstellung in Worms eine erste Saisonniederlage bescheren. Hoffentlich!

Die Statistik

Tja, die Bilanz ist jetzt nicht so toll - die letzten beiden Spiele gegen Fürth wurden zu Hause jeweils hergeschenkt, beide Male mit einer unterirdischen Leistung. Die Ex-Trainer Milan Sasic wie auch Kjetil Rekdal konnten also keinen Heimsieg gegen die Franken feiern, hoffentlich verhält sich das bei Marco Kurz so wie bei Interimstrainer Wolfgang Funkel, der 2007 mit einem 3:0-Erfolg den bisher einzigen Heimsieg in einem Ligaspiel der beiden Clubs gegeneinander erreichen konnte. Denn in Fürth gab es bislang zwei FCK-Siege und ein Unentschieden.

Fan-Infos

Über 15.000 verkaufte Dauerkarten sind in der derzeitigen Situation aller Ehren wert, doch die zuletzt kolportierte Zahl von nicht weit über 21.000 verkauften Karten für das erste Saisonspiel erzeugen bange Blicke auf leere Ränge im Süden, Osten und Norden. Hoffentlich wurden in den letzten Tagen noch ordentlich Tickets verkauft, auch an den Tageskassen wird es noch ausreichend Eintrittskarten geben - also, wer trotz der bescheidenen Anstoßzeit um 13:00 Uhr am Samstag den FCK unterstützen möchte und noch keine Karte hat - auf geht's! Die Fürther hingegen, bekannt für ihre „Reisebegeisterung“, werden wohl wieder mit einem müden Grüppchen auf der Osttribüne rumlungern und nicht viel zur Stimmung beitragen. Schade! Insgesamt werden zum ersten Saisonspiel auf dem Betze um die 30.000 Zuschauer erwartet.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir wollen uns für eine intensive Trainingswoche belohnen und mit einem Sieg starten, das wäre enorm wichtig, damit wir die nächsten Partien mit noch breiterer Brust angehen können."

FCK-Verteidiger Alexander Bugera: „Das erste Spiel ist immer von besonderer Bedeutung. Es wäre wichtig, mit einem Sieg zu starten. Ich möchte mir damit auch selber ein Geburtstagsgeschenk machen."

Es ist also angerichtet! Die Mannschaft ist heiß und hat Selbstvertrauen tanken können, der Gegner hingegen ist verunsichert und weiß nicht genau, wo er steht. Diese Zutaten ergeben dann hoffentlich einen Sieg der Roten Teufel und geben den Startschuss für eine erfolgreiche Saison. Die Vorspeise in Braunschweig schmeckte ja schon mal ganz passabel, der erste Gang gegen Fürth wird hoffentlich ein Leckerbissen. Freuen wir uns drauf!

Anstoß ist Samstag um 13:00 Uhr, Schiedsrichter der Partie ist „Doppel-Gelb-Mann“ Thomas Metzen.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Metzen (Mechernich)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic (Pavlovic), Schulz, Mandjeck, Sam - Jendrisek (Hesse), Nemec

Ersatz: Robles, Damjanovic, Müller, Pavlovic, Bilek, Fuchs, Paljic, Hesse

Es fehlen: Abel, Lakic (beide Aufbautraining), Kotysch (Wadenbeinbruch), Hornig (Sprunggelenksverletzung)

Greuther Fürth: Loboue - Schröck, Biliskov, Mauersberger, Hrgovic - Falkenberg, Nehrig, Mokhtari, Müller - Allagui, Sailer

Ersatz: Fejzic, Karaslavov, Caligiuri, Ghasemi-Nobahkt, Prib, Serdarusic, Nöthe, Schahin

Es fehlen: Meichelbeck (Achillessehne), Rahn (Knorpelschaden), Fürstner (Zehenbruch), Haas (Knöchel-OP), Sararer (Muskelfaserriss), Wörle (Immunschwäche)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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