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Neue Saison, neues Glück! Im vierten Jahr der Zweitklassigkeit entwickelt sich der 1. FC Kaiserslautern langsam aber sicher zu einem der dienstältesten Mitglieder dieser Liga - nur 1860 München und der heutige Gegner Greuther Fürth spielen schon länger ohne Unterbrechung im Unterhaus. Doch dies soll sich nun ändern, mit mal wieder auf vielen Positionen geänderter Mannschaft und einem mal wieder neuen Gesicht auf der Trainerbank. Das erste Spiel der neuen Saison stand auf dem Programm.
Marco Kurz heißt der neue starke Mann an der Lautrer Seitenlinie, der von den FCK-Fans größtenteils akzeptiert wird, bisher aber zumindest noch keine starke Euphorie entfachen konnte. Besonders deutlich wurde dies an der Zuschauerzahl: Nur 27.216 Besucher wohnten dem ersten Heimspiel der Saison im Fritz-Walter-Stadion bei. Neben der noch fehlenden Euphorie im vierten Zweitligajahr spielte bei dieser schlechtesten Zuschauerzahl zum Heimauftakt seit mehr als 20 Jahren natürlich auch die sehr frühe Anstoßzeit - samstags um 13:00 Uhr - sowie die schwache Resonanz von nur knapp 150 Gästefans aus Fürth eine Rolle.
Die Franken machten mit ein paar kleinen Schwenkfahnen auf sich aufmerksam, von bis zur gegenüberliegenden Seite reichender Lautstärke war hingegen nichts zu hören. Dort, in der traditionsreichen Westkurve, standen wie immer weit über 10.000 Fans, um ihren FCK auch in diesem Spiel und in dieser Saison zu unterstützen. Das imposante „You'll never walk alone“ inklusive Schal- und Fahnenparaden hatte in der Sommerpause glücklicherweise niemand verlernt. Ansonsten gab es noch einige Spruchbänder zum weiterhin leidigen Thema Stadionverbote zu sehen: „... und morgen du? Gegen Stadionverbote!“
Die Stimmung war gut, jedoch ohne große Erwartungen. Diese wurden dann aber schnell geschürt, als die Roten Teufel loslegten wie die Feuerwehr: Bereits nach fünf Minuten war es Neuzugang Ivo Ilicevic, der zuletzt ausgerechnet in Fürth spielte, dem das erste FCK-Tor der Saison 2009/10 gelang. Nach schöner Vorarbeit des letztjährigen Topscorers Erik Jendrisek schob der Kroate aus zehn Metern locker ein und ließ den Betze jubeln! Trotz kurzer Gegenwehr der Gäste hatten die Lautrer nun Selbstvertrauen getankt und bestimmten das Spiel weiter. In der 17. Minute war es dann Geburtstagskind Alexander Bugera vorbehalten, mit einem direkt verwandelten Freistoß für das 2:0 zu sorgen. „Ja, was ist denn hier los?“, mag sich der eine oder andere jubelnde Zuschauer gefragt haben. Furioser Saisonauftakt für den FCK und das erste Freistoßtor seit einer gefühlten Ewigkeit! In der Folge flachte das Spiel dann aber etwas ab und es gab bis zur Halbzeit nur noch eine gute Torchance, doch der Schuss von Fürths Allagui wurde von FCK-Verteidiger Rodnei abgeblockt.
Nach der Pause ging es ähnlich weiter. Wenig echter Druck von den Lautrern und auf der Gegenseite kaum Durchschlagskraft von Seiten der schwachen Fürther, die dann aber nach 54 Minuten plötzlich den Anschlusstreffer durch Allagui markieren konnten. Dennoch hatte der FCK das Spiel weiter im Griff und kam auch noch zu einigen Chancen, die aber meist von Gästekeeper Loboué entschärft werden konnten.
Während die Stimmung im Stadion etwas abflachte, war aber zumindest FCK-Trainer Kurz der Druck anzumerken, unter dem zum Saisonauftakt jeder Akteur steht. Die eine oder andere lautstarke Anweisung vom Spielfeldrand stieß beim Schiedsrichtergespann auf Unmut, letztendlich blieb aber alles im Rahmen. Als der unauffällige - also gute - Schiri Metzen abpfiff, feierten Trainer, Mannschaft und Fans einen erfolgreichen Saisonauftakt. Einige Spieler wirkten in der Schlussphase zwar etwas müde, aber das zählte zumindest in diesem Moment nicht mehr. Sieg! Drei Punkte! Auftakt souverän geglückt!
Wer hätte das gedacht? Nachdem nicht wenige Fans bereits den aus dem Weg geräumten Pokalgegner Braunschweig als Stolperstein sahen, wurde nun also auch der Saisonstart gegen die stets ambitionierten Fürther gut gemeistert. Die ganz große Euphorie lässt zwar weiterhin auf sich warten, aber mit einem guten Ergebnis beim Auswärtsauftakt am kommenden Sonntag in Ahlen dürften beim nächsten Heimspiel zumindest wieder über 30.000 Fans im Fritz-Walter-Stadion zu erwarten sein!
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas
