Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Greuther Fürth

Auswärts pfui, zuhause ... ?

Zu Hause eine Macht, auswärts machtlos - so kann man den 1. FC Kaiserslautern derzeit kurz charakterisieren. Und nach der nächsten Auswärtspleite, diesmal beim FC St. Pauli, steht das nächste Heimspiel in der seit fast einem Jahr unbezwingbaren Festung Fritz-Walter-Stadion an. Diesmal kommt mit der SpVgg Greuther Fürth ein direkter Konkurrent um die Aufstiegsplätze. Vor der Partie stehen die Franken mit einem Punkt Vorsprung vor dem FCK auf dem dritten Rang. Eine große Chance also für die Jungs von Milan Sasic, wieder auf den Relegationsplatz zu springen.

Die Ausgangslage

Na klar, der Begriff „Sechspunktespiel“ wird vor solchen Spielen gerne bemüht. Doch stimmt es auch, ist die Partie zwischen den Roten Teufeln und den Kleeblättern ein so vorentscheidendes Spiel? Schauen wir mal auf die Tabelle - bei einem Heimsieg stünde der FCK auf einem Relegationsplatz mit zwei Zählern Vorsprung vor Fürth, bei einer Niederlage wären es vier Punkte Rückstand. Dieser ist zwar sicherlich nicht entscheidend, aber bei der derzeitigen Auswärtsschwäche des FCK würde es ungleich schwieriger, mindestens den dritten Rang zu erreichen. Ein Sieg wäre also unheimlich wichtig, auch weil Fürth derzeit etwas schwächelt (nur ein Punkt in den letzten beiden Spielen gegen Koblenz und den FSV Frankfurt) und eine Niederlage sicherlich nicht gut für das Selbstbewusstsein ist. Vergessen sollten wir allerdings nicht, dass sich auch unsere Roten Teufel nicht gerade auf der Überholspur befinden, nur ein Rückrundensieg und gerade einmal drei Treffer stehen dieses Jahr zu Buche. Gelingt also gegen Fürth der ersehnte Befreiungsschlag?

Die Personalsituation

Sowohl das Lautrer Lazarett als auch die „Strafbank“ sind gut gefüllt, einige Stammspieler können gegen Fürth nicht antreten. Mit Martin Amedick fehlt nicht nur der Siegtorschütze des Hinspiels, sondern auch der Fixpunkt der Abwehr. Erstmals in dieser Saison kann Milan Sasic nicht auf seinen Abwehrchef setzen, hoffentlich geht das gut. Ob neben Moussa Ouattara Manuel Hornig, der seine Sperre abgesessen hat, oder eventuell auch Sascha Kotysch auflaufen wird, ist noch nicht sicher. Auch für Anel Dzaka, der schon im Hinspiel gesperrt war, muss Ersatz her. Ob Said Husejinovic, der bislang eher durch missglückte Übersteiger aufgefallen ist, oder vielleicht auch Danny Fuchs die Position des Bosniers einnimmt, kann nur vermutet werden, aber ein gesunder und vor allem auch erfahrener Fuchs wäre sicherlich ein Gewinn für das offensive Mittelfeld. Schmerzlich vermisst wird im Sturm der Toptorschütze des FCK, Srdjan Lakic. Seine Fersenverletzung lässt einen Einsatz diesmal nicht zu, für ihn könnte Sidney Sam im Sturm auflaufen, auch Josh Simpson wäre eine Alternative. Jiri Bilek könnte erstmals auf der Ersatzbank Platz nehmen, Dario Damjanovic fällt hingegen mit einer Zerrung aus und steht als Alternative nicht zur Verfügung.

Mehr Auswahl hat der Fürther Coach Benno Möhlmann, der nur auf Ilicevic und Meichelbeck verzichten muss. Ansonsten kann er auf seinen gesamten Kader bauen, aus Sicht des FCK leider auch auf das bärenstarke Sturmduo Allagui und Reisinger, die nicht nur prächtig harmonieren, sondern auch beide eine hohe Torgefahr ausstrahlen. Auch der Techniker hinter den Spitzen, Charles Takyi, sollte man immer im Auge behalten.

Die Statistik

Das letzte Heimspiel gegen die Kleeblätter wurde zu Beginn der letzten Saison mit 0:1 verloren, dafür gewann der FCK die beiden vergangenen Auswärtsspiele in Franken ebenfalls mit 1:0. Bislang gab es bei dieser Paarung erst einen einzigen Heimsieg im Ligabetrieb und dieser gelang dem FCK 2007 mit 3:0.

Fan-Infos

Wie immer wenn Fürth kommt wird der Gästebereich bis oben hin gefüllt sein, Fanscharen werden den Betzenberg erklimmen. Im Ernst, es werden wohl wie auch in den letzten Jahren nicht besonders viele Fürther nach Kaiserslautern kommen, eine Euphorie scheint im Umfeld des Mitte der 1990er Jahre aus einer Fusion der traditionsreichen SpVgg Fürth und des Dorfclubs TSG Vestenbergsgreuth trotz der bislang guten Saison nicht aufzukommen.

Besser gefüllt als zuletzt gegen den FC Ingolstadt wird das Fritz-Walter-Stadion aber wohl trotzdem sein - unter anderem mit 3.800 Mitarbeitern von arg gebeutelten Firmen wie Opel oder Pfaff, deren Jobs gefährdet sind und die mit Freikarten eingedeckt wurden.

O-Töne

FCK-Kapitän Axel Bellinghausen zum Ausfall von Dzaka und Amedick und über das St. Pauli-Spiel: „Das sind zwei Säulen, die fehlen. Aber allein in dieser Niederlage liegt die Motivation für Sonntag!"

Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz: "Wir haben keine Krise."

Fürths Trainer Benno Möhlmann: „Ich habe schon den Eindruck, dass die Spieler selbst die richtigen Schlüsse aus dem Auftritt in Koblenz gezogen haben“

Hoffentlich nicht - eine weitere Pleite der Fürther in Rheinland-Pfalz wäre eine mehr als angenehme Sache!

Im Mittelpunkt stehen wird dieses Mal besonders auch Schiedsrichter Knut Kircher, nachdem sein Kollege Thorsten Kinhöfer am Montag mehrfach spielentscheidend daneben lag. Hoffentlich erwischt Kircher einen guten Arbeitstag und sieht mit seinen Assistenten alles wesentliche richtig.

Anpfiff ist um 14:00 Uhr auf dem Betzenberg.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Robles - Müller, Ouattara, Hornig, Bugera - Dick, Demai, Fuchs, Bellinghausen - Jendrisek, Sam

Ersatz: Sippel, Kotysch, Bilek, Paljic, Husejinovic, Simpson, Hesse

Es fehlen: Abel (Knieverletzung), Reghecampf (Virus), Lakic (Fersenverletzung), Amedick, Dzaka (beide gesperrt), Damjanovic (Zerrung)

SpVgg Greuther Fürth: Loboué - Felgenhauer, Karaslavov, Biliskov, Rahn - Voigt - Takyi, Haas, Burkhardt - Reisinger, Allagui

Ersatz: Kirschstein, Langen, Mauersberger, Schröck, Wörle, Kotuljac, Nehrig

Es fehlen: Ilicevic (Innenbanddehnung), Meichelbeck (Wadenzerrung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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