Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1860 München

Den Aufstiegsplatz festigen!

Der Tabellenführung nach dem 2. Spieltag wurde noch als „Momentaufnahme“ abgetan und angemerkt, nach zehn Partien könne man eine erste Zwischenbilanz ziehen. Tja, und was sagt die Tabelle nun? Der 1. FC Kaiserslautern ist nach dem 2:0 Arbeitssieg gegen Osnabrück tatsächlich wieder Spitzenreiter in der 2. Bundesliga und könnte den Vorsprung mit dem zehnten Heimsieg in Folge - dem sechsten in dieser Saison - weiter ausbauen. Gegner am Montagabend sind die Löwen vom TSV 1860 München.

Die Ausgangslage

Die Sechzger werden das Spiel jedoch mit Sicherheit nicht herschenken. Nach einem miserablen Start in die Saison, als die Rückrunde der letzten Saison scheinbar nahtlos fortgesetzt wurde, rappelte sich die blutjunge Mannschaft von Trainer Marco Kurz noch auf und kommt nun mit vier Siegen in Folge an den Betze, quasi als die Mannschaft der Stunde. Tabellenplatz sieben, nur noch drei Zähler hinter dem SC Freiburg auf dem Relegationsplatz. Und somit wohl endlich mal wieder eine Mannschaft auf dem Betze, die sich nicht ausschließlich auf die Sicherung des eigenen Tores aus ist, sondern auch vorne Akzente setzen will.

Über den FCK muss ich hier ja wohl kaum Worte verlieren - der Heimsieg gegen den VfL Osnabrück bedeutet die Tabellenführung und die Wiedergutmachung für die schwache Partie in Oberhausen. Und endlich mal wieder ein Sieg ohne Gegentor, dies tut der Abwehr und besonders Torhüter Luis Robles mehr als gut.

Die Personalsituation

Der Fokus ist klar - jeder blickte am Mittwoch auf die schwere Verletzung unseres Torhüters Tobias Sippel, der sich beim Fallen unglücklich den Arm brach. Für ihn wird Luis Robles im Tor stehen, wie bereits gegen Ahlen und in der 2. Halbzeit gegen Osnabrück. Bislang verbrachte der Amerikaner ruhige drei Halbzeiten und konnte sein Können noch nicht wirklich zeigen. Vielleicht ist es gegen 1860 so weit - und dafür wünschen wir ihm viel Glück!

Ansonsten fallen nur noch die üblichen Verdächtigen aus, wobei Josh Simpson eventuell zu seinen ersten Einsatzminuten in dieser Saison kommen könnte. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, kann sich der bereits in der Regionalliga-Mannschaft eingesetzte Josh schon mal auf einen gebührenden Empfang vorbereiten, den er sich aufgrund der letzten Rückrunde mehr als verdient hat. Und wie wird der Rest der Truppe aufgestellt sein? Nach „geilen“ 25 Minuten hat Dragan Paljic es absolut verdient, wieder in die Mannschaft zu rutschen, was bedeuten könnte, dass Kai Hesse erstmal draußen sitzt und Sidney Sam auf die rechte Seite rückt, wo er nach der Hereinnahme von Paljic am Mittwoch deutlich besser spielte als zuvor auf links. Ansonsten könnte die Mannschaft unverändert auflaufen, da die Stürmer trotz Abschlussproblemen kämpferisch überzeugten und die Abwehr überhaupt nichts anbrennen ließ, besonders Martin Amedick machte wieder ein großartiges Spiel. Weiter so!

Die Löwen treten mit einem alten Bekannten in Kaiserslautern an - der ehemalige Kapitän der Roten Teufel, Mathieu Beda, spielt auf der Sechser-Position bislang eine ganz ordentliche Saison, wurde jedoch - scheinbar typisch für den Franzosen - zu Saisonbeginn schon vom Platz gestellt. Derzeit ist er jedoch spielberechtigt und wird auf dem Betze auflaufen, was nicht für den Routinier Markus Schroth gilt, der in dieser Saison verletzungsbedingt noch keine Minute auf dem Rasen stand. Mit Danny Schwarz und Daniel Bierofka fallen zwei weitere erfahrene Spieler aus, doch dies scheint diese hungrige Mannschaft gut wegstecken zu können, wie die Siege ohne die drei belegen. Montag Abend treffen in Kaiserslautern also zwei der jüngsten Profimannschaften Deutschlands aufeinander, und bei bislang 37 Treffern bei FCK Spielen und der derzeitigen Form beider Clubs können wir mit einem unterhaltsamen Spiel rechnen.

Die Statistik

In der letzten Saison gewannen die Löwen beide Spiele, ansonsten spricht die Statistik eher für die Roten Teufel.

Fan-Infos

Die Fanfreundschaft zwischen Lautern und Sechzig hat vielleicht nicht mehr das Herzblut der 1990er Jahre, wurde in den letzten Jahren aber von verschiedenen Fangruppen immer weiter am Leben gehalten. Nicht umsonst wählten die Löwen den FCK im Sommer für ein Freundschaftsspiel im legendären Grünwalder Stadion aus, was in den nächsten Jahren durchaus wiederholt werden könnte. Für eine freundliche Atmosphäre im Stadion dürfte also gesorgt sein.

Aufgrund des undankbaren Montagtermins werden aber leider nicht alle reisefreudigen Löwenfans im Fritz-Walter-Stadion anwesend sein können, dennoch wird erneut mit weit über 30.000 Zuschauern gerechnet. Der FCK und seine Fans, das passt wieder zusammen!

O-Töne

FCK Trainer Milan Sasic: „Es freut mich, dass wir zuhause wieder einmal gegen eine Mannschaft spielen, gegen die es nicht selbstverständlich ist zu gewinnen. Da muss man wirklich alles abrufen und alle Kräfte mobilisieren.“

Dragan Paljic: „Sechzig ist eher schwach gestartet, aber das Team hat sich regeneriert und drei Siege hintereinander geholt. Das wird ein schweres Spiel für uns aber wir freuen uns drauf.“

1860 Trainer Marco Kurz: „Nach vier Siegen fahren wir mit noch mehr Selbstvertrauen zum Spitzenreiter."

1860 Geschäftsführer Stefan Reuter: „Ein Hammerspiel.“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Robles - Dick, Amedick, Ouattara, Bellinghausen - Paljic, Demai, Dzaka, Sam - Jendrisek, Lakic

Ersatz: Trapp, Lamprecht, Hornig, Klinger, Reinert, Hesse, Ziemer, Kotysch, Bugera, evtl Simpson

Es fehlen: Abel (Aufbautraining), Reghecampf (Virus), Schönheim (Muskelfaserriss)

1860 München: Tschauner - Thorandt, Ghvinianidze, Berhalter, Johnson - Bender, Beda, Ledgerwood - Gebhardt - Lauth, Schäffler

Ersatz: Hofmann, Hoffmann, Di Salvo, Holebas, Kucukociv, Baumgartlinger, Eberlein

Es fehlen: L. Bender (Syndesmoseband), Bierofka (Bandscheiben-OP), D. Schwarz (Knie-OP), Schroth (Aufbautraining nach Knie-OP)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

Kommentare 202 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken