Siegt für Horst Eckel!
Nach der zweiten Auswärtsniederlage in Folge kommt mit dem VfL Osnabrück ein Gegner auf den Betzenberg, der einfach geschlagen werden muss. Nicht nur, weil der 1. FC Kaiserslautern sich damit oben festsetzen würde, nicht nur, weil die Violetten auswärts noch sieglos ist - sondern auch, weil Claus-Dieter Wollitz auf dem Osnabrücker Trainerstuhl in den letzten Monaten grundsätzlich negativ aufgefallen ist. Die ständigen Seitenhiebe in Richtung Kaiserslautern sind nicht vergessen. So wäre es eine Freude, einem der großen Lautrer „Abstiegsdeppen“ von 1996 mit einem klaren Sieg das Maul zu stopfen und ihm zu zeigen, das mehr dazu gehört als ein lautes Mundwerk, wenn man mit den Großen pinkeln möchte.
Die Ausgangslage
Leider konnte der FCK die starke zweite Halbzeit gegen Ahlen nicht mit nach Oberhausen nehmen und verlor dort in einem schwachen Spiel mit 1:2. Dabei setzte sich die verkorkste „Serie“ aus Koblenz fort, auch hier war jeder Schuss der Gastgeber ein Treffer. Doch auf dem Betze sind die Roten Teufel eine Macht - vier Heimspiele, vier Siege stehen bislang zu Buche, saisonübergreifend sind es gar acht Heimerfolge am Stück. Gegen Osnabrück, die auswärts erst einen Punkt holen konnten, soll diese beeindruckende Serie fortgesetzt und Rang 2 in der Tabelle verteidigt werden - angesichts des direkten Duells der Tabellennachbarn Freiburg und Mainz winkt sogar der Platz an der Sonne.
Die Gäste aus Osnabrück starteten für ihre Verhältnisse in Ordnung, nach neun Spielen steht die Mannschaft von Trainer Wollitz mit elf Punkten auf Rang 11. Wie erwähnt konnten die Auswärtsspiele nichts zu dem Saisonstart beitragen, das 2:2 auf St. Pauli war der bislang einzige Punkt in der Fremde. Und das letzte Heimspiel gegen die Münchner Löwen wurde auch verloren - eine Niederlage in Kaiserslautern und Osnabrück wäre wohl wieder mittendrin im Abstiegskampf.
Die Personalsituation
Der VfL muss nur auf zwei Spieler verzichten, die jedoch schon länger ausfallen - Thomik und Trehkopf. Ansonsten kann Wollitz auf den gesamten Kader zurückgreifen, darunter die Routiniers Stefan Wessels, Thomas Cichon und Torjäger Thomas Reichenberger, der in dieser Saison bislang dreimal einnetzen konnte.
Währenddessen hat sich die Personallage bei unserem FCK deutlich verbessert. Nur noch Josh Simpson und Matthias Abel - bislang ohne Saisoneinsatz - sowie Laurentiu Reghecampf und Fabian Schönheim stehen nicht zur Verfügung. Die beiden letztgenannten spielten form- oder krankheitsbedingt bislang auch kaum eine Rolle, womit Milan Sasic seine bislang so gut funktionierende Heimtaktik anwenden kann und fast schon aus dem Vollen schöpft. Besonders in der Offensive hat unser Trainerguru die Qual der Wahl - und Sidney Sam könnte der Leidtragende sein. Nach seiner nicht wirklich inspirierten Leistung in Oberhausen könnte Florian Dick seine Position übernehmen, denn nach der Rückkehr von Moussa Ouattara in die Innenverteidigung wird Sascha Kotysch wieder auf der rechten Seite verteidigen. Über links könnte Kapitän Axel Bellinghausen die Seitenlinie beackern und die Stürmer - vermutlich der gesetzte Erik Jendrisek zusammen mit dem Torschützen aus Oberhausen, Srdjan Lakic - mit Vorlagen füttern. Dies ist auch eine der Aufgaben von Anel Dzaka, der jedoch bei RWO deutlich hinter seinen Möglichkeiten blieb und wieder die Form der ersten Spiele erreichen muss, in denen er bärenstark agierte. Die beiden Platzverweise gegen St. Pauli und in Koblenz haben scheinbar seinen Rhythmus etwas gestört - Anel, gib wieder Gas! Hinter Dzaka wird der bislang sehr solide agierende Aimen Demai auflaufen und die entstehenden Löcher stopfen und Impulse nach vorne setzen. Das klappte bislang mehr als ordentlich und kann ruhig beibehalten werden.
Damit sitzen einige Alternativen auf der Bank, die jederzeit reinkommen und ordentlich Wind fabrizieren können. Dragan Paljic, Sidney Sam, Kai Hesse, Marcel Ziemer - um nur einige zu nennen. Und für die Abwehr und schnelle Tore gibt es ja noch Manuel Hornig, den „geheimen Matchwinner“ aus dem Spiel gegen Ahlen. Der Kader spricht also für sich und verspricht auch einiges!
Die Statistik
Bislang steht erst ein Ligaspiel auf dem Betze zu Buche - und dies gewann der FCK letzte Saison mit 3:0. Es war der erste Sieg in jener Spielzeit, die wir alle so schnell wie möglich vergessen wollen.
Fan-Infos
Mittwochs 17:30 Uhr - wer sich diese Uhrzeit für ein Profifußballspiel ausgedacht hat, der hat doch echt nicht mehr alle Latten am Zaun. Für Heimfans ist dies schon eine Zumutung, viele bekommen nicht früh genug frei, um sich das Spiel ihres Vereines anschauen zu können. Und für Fans der Gäste ist es noch bitterer, Osnabrücker, die sich das Spiel im Stadion ansehen wollen brauchen mindestens einen Urlaubstag oder einen sehr toleranten Chef. Das ist einfach eine große Frechheit! Aus diesem Grund werden wohl nicht allzu viele Gästefans auf der Osttribüne zu sehen sein, aber auch im Rest des Stadions wird es leerer sein als bei den anderen Spielen - was neben dem Fan-Frust auch einen nicht unerheblichen Einnahmeverlust für den FCK bedeutet.
Und noch mal zu Claus-Dieter Wollitz - dieser sorgte bekanntlich mit merkwürdigen Aussagen Ende der letzten Saison für Aufsehen, als er zuerst den Punktabzug der Koblenzer kritisierte und quasi als sportpolitischen Rettungsanker für den FCK betrachtete und später die Reduzierung der Strafe wiederum kritisierte, weil sein VfL dadurch wieder in akute Abstiegsgefahr geriet. Aber die Krönung bei seinen Rundumschlägen war die Breitseite gegen Horst Eckel, den er quasi als alten, in der Vergangenheit lebenden Mann bezeichnete. Alleine dafür, lieber „Pele“, gebührt dir schon ein ordentlicher Empfang in Kaiserslautern. So über unsere Helden zu reden, dass ist unverzeihlich! Zeigen wir ihm also, auf welcher Seite wir stehen!
O-Töne
FCK-Kapitän Axel Bellinghausen: "Wir wollten zwar dieses Spiel gewiss nicht verlieren - aber nun müssen eben gegen den VfL Osnabrück drei Punkte her"
VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz (am 27. April 2008): „Alle in der Liga wünschen Mainz den Aufstieg. Ein paar Kilometer weiter wird alles verschenkt, 1,4 Millionen Euro vom Stadtrat! Das ist Wettbewerbsverzerrung. “
Nochmals Claus-Dieter Wollitz (am 27. April 2008): „Ich habe sehr viel Respekt vor Eckel. Aber intern sage ich immer: Schwarzweiß ist vorbei - jetzt haben wir Farbe.“
Anpfiff ist wie erwähnt am Mittwoch um 17:30 auf dem heiligen Betzenberg, damit die Fernsehzuschauer sich auch ja die erste und zweite Liga ansehen können und zwischenzeitlich noch Zeit haben, Leergut wegzubringen. Schiedsrichter der Partie ist Wolfgang Walz aus Pfedelbach.
In diesem Sinne - Siegt für Horst!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Walz (Pfedelbach)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Kotysch, Amedick, Ouattara, Bugera - Dick, Demai, Dzaka, Bellinghausen - Jendrisek, Lakic
Ersatz: Robles, Lamprecht, Hornig, Klinger, Paljic, Reinert, Sam, Hesse, Ziemer
Es fehlen: Abel (Aufbautraining), Simpson (Trainingsrückstand), Reghecampf (Virus), Schönheim (Muskelfaserriss)
VfL Osnabrück: Wessels - Schuon, Cichon, Anderson, Schäfer - Peitz - Braun, Heidrich, de Wit - Reichenberger, Sykora
Ersatz: Erbig, Ehlers, Omodiagbe, Toure, Bernhardt,Engel, Fuchs, Geißler, Grieneisen, Schiffbänker, Surmann, Frommer, Manno
Es fehlen: Trehkopf, Thomik (beide Aufbautraining)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian